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558 Les nouvelles Indes

558 Les nouvelles Indes

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homwico


Premium (Complete), Coburg

558 Les nouvelles Indes

Auf dieser Aufnahme sieht man zwei der Wandteppiche der Pariser Gobelinmanufaktur. Sie sind Teile der Serie „Calecuttische Landschaften“ genannt „Les nouvelles Indes“, die aus 8 Stücken besteht. Die Indienfolgen stellen die beliebtesten und spektakulärsten Serien der Fabrik dar. Übertragen wird dabei das naturwissenschaftliche Interesse des Prinzen Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679). Er hatte als Statthalter von Brasilien holländische Maler beauftragt, das Land zu erforschen und ihre Eindrücke in Bildern und Skizzen oder Kartons festzuhalten. Albert Eckhout, auch Albert van den Eyckhout (* um 1607 in Groningen; † Ende 1665 oder Anfang 1666 in Groningen) nahm neben dem Maler Frans Post zwischen 1637 und 1644 an diesen Expeditionen teil, wobei er sich mit seinen Arbeiten auf die ethnische Vielfalt der dortigen Menschen und auf die Darstellung von Pflanzen und Tieren, speziell von Vögeln, konzentrierte. Zahlreiche seiner frühkolonialen Gemälde sind heute noch in Museen zu bewundern. 1678/79 bekam Ludwig XIV. von Frankreich acht Gemälde von Statthalter Johann Moritz geschenkt. Nach diesen Gemälden fertigte man zunächst im Jahr 1668 in Den Haag Tapisserien an, eine zweite Serie wurde ab 1687 in der Pariser Gobelinmanufaktur gefertigt. Diese fertigte man nach Arbeiten des Tiermalers Alexandre - François Desportes (1661 – 1743) an, der die Gemälde und Kartons/Skizzen neu auflegte, da die alten stark beschädigt waren. Dies erklärt wohl, dass auch in Wien im Kunsthistorischen Museum gleiche Teppiche zu sehen sind, da diese 1777 von Ludwig XVI. an Kaiser Joseph II. weitergereicht wurden. Die Gemälde oder Kartons, nach denen die Teppiche gefertigt wurden, sind nicht mehr präsent.
Der linke Teppich zeigt die „Mohrenkönigin“ auch „Le roi porté par deux Maures“ (die Königin getragen von zwei Mauren) manchmal mit dem Zusatz: in einer Hängematte. Dabei passt allerdings die allgemein im Internet kursierende Übersetzung nicht. Roi heißt „König“ und nicht Königin. „Die Königin“ im Französischen heißt „la reine“. Unter dem Bild eine Chaiselongue und zwei Hocker mit Weiß-Grünen Seidenbezügen von Georges Jacob und François-Honoré-Georges Jacob Desmalter aus Paris um 1813.
Rechts eine Jagdszene, bei der eine Meute Hunde Löwen und Leoparden jagen, die einen Hirsch und einen Ziegenbock gerissen haben.

Aufgenommen im Gobelinzimmer im 2. Obergeschoss des „Corps de Logis“ im Bereich des Ostflügels von Schloss Ehrenburg am 08.09.2018 anlässlich der 14. Nacht der Kontraste.

Vielen Dank an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in München für die Erlaubnis, die Bilder veröffentlichen zu dürfen.
Für Interessenten an bayerischen Schlössern - unter folgendem Link findet man Schloss Ehrenburg, die Veste Coburg und Schloss Rosenau im Reiter links unter Coburg auf der Website:

https://schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/uebers/coburg.htm

Zu empfehlen ist auch für interessierte Besucher der amtliche Führer oder der Link darunter:

https://www.bsv-shop.bayern.de/Amtlicher-Fuehrer-Schloss-Ehrenburg-Coburg

http://www.deckenmalerei.eu/675f4c93-c2c8-4cff-b831-0967a1100fca#b36136bb-dec2-492e-9299-58c9367244ae

Aus beiden habe ich viel Wissenswertes und eine Fülle an Informationen erhalten, die ich bei der textlichen Gestaltung meiner Bilder mit eigenen Worten habe einfließen lassen.

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