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732 Riefelharnisch und Morion

732 Riefelharnisch und Morion

6.970 17

homwico


Premium (Complete), Coburg

732 Riefelharnisch und Morion

Auf dieser Aufnahme der Blick auf eine komplette Rüstung, bestehend aus Arm und Beinröhren, Brustpanzer und Helm, wohl eine Halbharnischausführung, ein „Küriss“, also ein Reiterharnisch, vielleicht auch eher ein Dreiviertelharnisch. Diese schützen im Gegensatz zum „Kürass“ der Kürassiere mit dem Brustpanzer nicht nur Bauch und Rücken, sondern auch Arme, Beine und den Kopf des Soldaten. Auch der Name „Küriss“ lässt sich auf den früheren französischen Lederpanzer zurückführen. Die geriffelte Harnischoberfläche charakterisiert die Rüstung als „Riefelharnisch“, eine spezielle Harnischart, entstanden zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit einer Produktion bis hinein in die 1530-er Jahre. Aufgrund des Interesses von Kaiser Maximilian I. an der Plattnerkunst, ein Plattner war ein auf die Herstellung von Plattenpanzern spezialisierter Schmied, wird diese Art auch als Maximilianharnisch bezeichnet. Der römisch-deutsche Kaiser aus Wien ließ dafür sogar 1504 in Innsbruck eine Rüstungsschmiede bauen. Die gezeigte Rüstung mit einem Gewicht von 18 Kilogramm, ein Soldat der damaligen Zeit musste eine gute körperliche Kondition besitzen, stammt aus Deutschland aus dem Jahr um 1530, und besitzt einen umgehenden Helm mit Faltenvisier.
Im Vordergrund links sieht man einen einzelnen Helm mit Faltenvisier, ebenfalls aus Deutschland und auch etwa um die gleiche Zeit gefertigt.
Dahinter ein Morion (spanisch Morrión), das ist ein offener Helm ohne Visier, der nach dem Vorbild des spanischen Cabassets in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden ist. Das Aussehen mit der konischen Form und der breiten Krempe, die vorn und hinten nach oben klappt, erinnert stark an die typischen Helme der spanischen Konquistadoren, von denen sie auch abstammen. Mitte des 16. Jahrhundert kamen auch die hohen Helmkämme der spanischen Vorbilder wieder in Mode. Den Morion verwendete man bis zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Schweizer Garde des Vatikans trägt heute noch diese Helmform.

Aufgenommen in den Museumsräumen der Kunstsammlungen der Veste Coburg im Herzoginbau in der Rüstkammer im 2. Obergeschoss.

Vielen Dank an die Kunstsammlungen der Veste Coburg für den positiven Bescheid, die Bilder an dieser Stelle in der Fotocommunity zeigen zu dürfen.
Für Interessenten eines Museumsbesuchs, der wirklich lohnenswert ist, ein Link der ausführlich über das museale Geschehen der Kunstsammlungen der Veste Coburg informiert:

https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/


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