738 Reformatorenzimmer
Im Bau der Steinernen Kemenate angekommen, findet man dort zunächst Richtung Fürstenbau gelegen, die Räume, die einst Martin Luther bei seinem Aufenthalt auf der Veste Coburg im Jahr 1530 dort bewohnte. Ursprünglich bestanden die Räumlichkeiten aus drei Zimmern mit einer Schlafkammer, einem Studierzimmer und einem „heimlich Gemach“, welche über den Fürstenbau erreichbar waren.
Von der ursprünglichen Ausstattung ist heute kaum etwas erhalten. Hatte erst in den Jahren zwischen 1837 und 1844 Carl Heideloff die Veste im Sinne der damals gefragten deutschen Burgen- und Ritterromantik restauriert, so beispielsweise das noch erhaltene barocke Prunkportal am Eingang zur Veste, ward auch das „Reformatorenzimmer“ Martin Luthers nach Vorgaben von Herzog Ernst II. im Jahr 1844 gestaltet. Dabei baute man auch angrenzende Räume wie das „Rosenzimmer“ oder das Marienzimmer im Sinne dieser historisierenden romantischen Raumschöpfung um.
Bereits rund 70 Jahre später baute man im Auftrag von Herzog Carl Eduard unter der Leitung des deutschen Architekten, Burgenforschers und Architekturhistorikers Bodo Ebhardt (* 5. Januar 1865 in Bremen; † 13. Februar 1945 auf der Marksburg bei Braubach) mit der Rückbesinnung auf den mittelalterlichen Burgenbau die verspielte, oftmals verniedlichend wirkende turm-erker- und zinnenreiche Bauweise der Ritterromantik wieder zurück.
Dabei fielen bereits in den 1910-er Jahren diese beiden letzteren Zimmer der „Purifizierung“ zum Opfer, hier entstanden Ausstellungsräume für Kunsthandwerk, Skulptur und Malerei. Auch die Zimmer, die Luther bewohnte, veränderte man durch Umbauten in den Flächen. Bodo Ebhardt ließ auch die Dekorationen im Reformatorenzimmer wieder entfernen.
Heute zeigen sich die Luther-Räumlichkeiten im Wesentlichen mit zwei Zimmern: der Lutherstube, und dem Lutherzimmer, das zur Unterscheidung zur Lutherstube heute Reformatorenzimmer genannt wird. Auf dieser Abbildung sieht man die Wand des Reformatorenzimmers, die mit den Abbildungen von Veit Dietrich, dem Theologen und Begleiter Martin Luthers auf der Veste 1530, Martin Luther selbst, Katharina von Bora, der Ehefrau Martin Luthers und Georg Brück, dem sächsischen Kanzler der Reformationszeit (von links nach rechts) aus der damaligen Zeit ausgestattet sind. Diese Porträts malte Baumeister und Maler Georg Rothbart (1817-1896)etwas später zur Erinnerung für Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Diese Präsentation soll an das alte Reformatorenzimmer, man sieht es unten auf der Beschreibungstafel auf der Abbildung, erinnern.
Aufgenommen in den Museumsräumen der Kunstsammlungen der Veste Coburg in der Steinernen Kemenate.
Vielen Dank an die Kunstsammlungen der Veste Coburg für den positiven Bescheid, die Bilder an dieser Stelle in der Fotocommunity zeigen zu dürfen.
Für Interessenten eines Museumsbesuchs, der wirklich lohnenswert ist, ein Link der ausführlich über das museale Geschehen der Kunstsammlungen der Veste Coburg informiert:
https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/
smokeonthewater 26/08/2022 22:51
Immerhin wurde nicht nur nach damaliger Mode "umgestaltet", sondern hier auch mal gewürdigt. Nicht mal in den Reformationshochburgen findet man das so. Interessant.LG Dieter
André Reinders 19/08/2022 19:21
Sehr gut gezeigt und klasse dokumentiert!LGAndré
anne47 18/08/2022 22:26
Sehr schöne Darstellung der Reformatoren - prima gezeigt von dir und wieder sehr gut erklärtLG Anne
wasserfallfan 18/08/2022 10:46
Beste Werbung für die Veste und die Kunstsammlungen!LG Günther
Burkhard Jährling 17/08/2022 23:37
Licht und Farben gefallen mir hier sehr gut.VG Burkhard
W.H. Baumann 17/08/2022 21:48
Eines der Glanzstücke der Veste Coburg. Gut gezeigt und kommentiert.VG Werner
Vitória Castelo Santos 17/08/2022 18:38
Ein tolles Bild.LG Vitoria
Heribert Fischer 17/08/2022 18:30
Geschichte puraposab1958 17/08/2022 17:37
sehr ausführlich dokumentiert in Wort und BildLg Sabine
† smokeybaer 17/08/2022 17:30
Prrima diegallerie gezeigtgr Smokey