Am Anfang war der Drehstrom...

Am Anfang war der Drehstrom...

Während man allgemein der Meinung ist, dass der Eisenbahnbetrieb mit elektrischen Lokomotiven und Triebwagen eine "Erfindung" des 20. Jahrhunderts sei gibt es jedoch auch Zeugen jener Antriebsart aus dem 19. Jahrhundert.

Eine von Ihnen ist die Güterzug-Elektrolok De 2/2 der Schweizer Burgdorf-Thun-Bahn, welche von Brown & Boveri im Jahr 1899 ausgeliefert wurde. Da der Einphasen-Wechselstrom, welcher heute - neben dem Gleichstrom - für einen Großteil der elektrischen Zugförderung verwendet wird, noch in den Kinderschuhen steckte setzte die kleiner Privatbahn auf die moderne, wenn auch durch ihre doppelte Oberleitung recht aufwendige, Form der Zugkrafterstellung. Im Gegensatz zu heute war allerdings keine genaue Regulierung der Motordrehzahl möglich, was an der fest vorgegebenen Speisefrequenz von 50 Hertz lag, welche erstmals durch das Wasserkraftwerk Rheinfelden ab dem Jahr 1898 erzeugt wurde.

Bei der De 2/2 regelt ein mechanisches Schaltgetriebe die Geschwindigkeit der Lokomotive, welche im "niedrigen" Gang für den Rangier- und Güterzugdienst 18 km/h entsprach, während im "hohen" Gang für Personenzugleistungen 36 km/h erreicht wurden.

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Präsentation der De 2/2, welche eine der ältesten erhaltenen Elektrolokomotiven der Welt ist und bis 1933 eingesetzt wurde: Während sie sich auf der oben präsentierten Seite im damaligen Erscheinungsbild ihrer Einsatzjahre präsentiert sind auf der anderen Seite Glasscheiben eingesetzt, welche einen Einblick in die Technik von vor über 120 Jahren ermöglichen.

Aufnahmedatum: Sonntag, 4. August 2020 - 12:39 Uhr

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Weitere, wenn auch nicht ganz so "alte" Elektroloks aus meinem Fundus...