Auftauen
Jena, Botanischer Garten. Im Eis eingeschlossenes Blatt, auftauend. März 2011. Nikon D 80 mit Sigma 70-300 mm f/4-5.6 DG Macro bei 300 mm. JPEG (Fein). ISO 900. 1/640 sec f/8 bei manueller Belichtungseinstellung, ISO-Automatik und mittenbetonter Messung. Belichtungskorrektur -1,7 LW. Bearbeitung: Corel PhotoImpact X 3. Bildbeschnitt rechts. Tonwertkorrektur: Gamma 1,3. Kontrasterhöhung mit S-Kurve Eingabe 180 / Ausgabe 190. Aquarellfilter Strichgröße groß, Feuchtigkeitsgrad 100. Nachschärfen 20/100.
http://www.youtube.com/watch?v=cPMziLwit1A&feature=related
Annamaria Regia 31/03/2015 19:21
Komplimente für die Fotografie Stillebenund ein Gemälde außergewöhnlich.
vielen Dank für Ihre zahlreichen Kommentare.
Grüße Annamaria
Almhütte 05/08/2013 6:27
Ich mag die leise Ironie :-)LG.Almut
Almhütte 04/08/2013 22:36
Darf ich auch einfach nur schreiben, dass mir das Foto gefällt ? ...das mit dem Blatt und dem Zipfel und dem bernsteinartigen Kügelchen ...:-)))
LG.Almut
Horst Schulmayer 06/04/2013 12:00
Farbe und Bildschnitt gefallen mir sehr ... das regt zum Verweilen und Nachdenken an.Gruß Horst
Bringfried Seifert 26/01/2012 18:42
gute Arbeit! Gruß, BringeUK-Photo 26/05/2011 20:50
Sehr schöner Titel und das passende Foto dazu!!! LGKerstin Stolzenburg 26/03/2011 19:14
Lieber Eckhard, zu Beginn der diesmal sehr verspäteten Besprechung (Übergänge verschiedener Art hielten mich sehr lange vom Schreiben ab) gleich ein kurzer Blick auf die Einstellzeit des Bildes: Besser als mit 0:00 Uhr kann man Übergänge diesbezüglich vermutlich gar nicht darstellen, geht doch in unserer Berechnung und Einteilung in dem Moment ein Tag in den anderen über. Manchmal ist dieser Wechsel sogar zugleich ein Jahreswechsel ... ein Wechsel des Jahrhunderts, des Jahrtausends. Und da die Zeit an sich vermutlich kein festes Element und auch in immer kleinere, letztlich unvorstellbar kleine Einheiten teilbar ist, muss auch „0:00“ selbst als Übergang gesehen werden.Vor kurzem hatte auch ich mich fotografisch ganz zufällig mit Aggregatzuständen des Wassers befasst bzw. auch bereits einmal vor längerer Zeit ;-). Die Veränderungen eines Elementes, der mögliche Wandel, der Übergang von einem in einen anderen Zustand, ohne dass es dabei verloren geht bzw. ohne etwas von seiner Gesamtheit zu verlieren, ist schon ein überaus interessanter Aspekt, den man in all seinen Erscheinungsformen immer wieder neu ausdeuten kann, auch weit über die Sektion „Ostern“ hinaus bzw. doch immer mit ihr verknüpft, wenn man den christlichen Bezug bis hin zur Schöpfung durch einen Gott ausdehnen möchte.
Die bzw. eine Null in der Einstellzeit der Aufnahme kann dabei, wenn man sie symbolisch und als reine Kreisform auffasst, zunächst einmal auf Kreisläufe aller Art hinweisen. Das Wasser in seiner Eingebundenheit in den Wasserkreislauf auf unserem Planeten ist dabei ein hervorragendes Beispiel, von dem man bereits spätestens in der Schulzeit unterrichtet wurde. :-) Dieser Wasserkreislauf ist wiederum verknüpft mit anderen klimarelevanten Veränderungen, so dass man die Dinge des Lebens ... und im Prinzip alle Dinge des Lebens ... zwar mit unterschiedlicher Wertigkeit, aber doch nie ganz getrennt voneinander betrachten kann bzw. muss.
Ähnliches gilt auch für Pflanzen und Pflanzenteile ... und für das herabgefallene Laubblatt eines Baumes. Wir betrachten (und sammeln manchmal) Blätter vermutlich vor allem deshalb, weil uns hin und wieder ihre besondere Form auffällt , weil wir ihr Leuchten in der Sonne und ihre Färbung schön oder interessant finden, oder aber, weil wir das Rauschen des Laubes im Wind und im Herbst das Rascheln unter den Füßen lieben ... der engagierte Amateurfotograf findet natürlich weitere Gründe ;-).
Blätter wachsen an Bäumen allerdings nur, weil sie bestimmte Funktionen zu erfüllen haben, die dem Baum das Leben ermöglicht. Ein Baum ohne Blätter stirbt. Ich erinnere mich diesbezüglich an eine massive Schädigung der Wälder in der Oberrheinebene vor einigen Jahren. Damals fraßen die Raupen des Eichenprozessionsspinners die jungen Blättchen der Bäume, so dass diese völlig kahl dastanden. Schlimmeres konnte nur durch den Einsatz des Bacillus thuringiensis verhindert werden. http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/content.pl?ARTIKEL_ID=41390
Die genetisch festgelegte Stadien im Leben eines Blattes sind wie alle entsprechenden Abschnitte im Dasein eines Lebewesen an permanente Übergänge geknüpft.
Dieses braune Blatt im Eis hat in seinem Leben bereits wesentliche Entwicklungsstadien durchlaufen und wird nun nach der kurzzeitigen Konservierung in der Kälte alsbald auftauen, zerfallen oder verfaulen und schlussendlich noch einen positiven Beitrag zur Humusbilanzierung des Bodens und zur Ernährung der dort ansässigen Mikroorganismen leisten. Man spricht mit Bezug auf die Natur auch hier von einem Kreislauf ... zurecht, denn der Kreis in seiner unendlichen Form besteht aus lauter Übergängen.
Der bei der Bildbearbeitung zum Einsatz gekommene Filter passt dabei thematisch sehr gut zu solchen Abläufen, wenn man sich die Technik des Aquarells einmal vor Augen führt, was ich in dieser Woche anlässlich des Besuchs einer kleinen Sonderausstellung mit Arbeiten Emil Noldes in der Münchner Pinakothek der Moderne wieder einmal tat. Es gibt ja u.a. die Möglichkeit, sowohl nass in nass zu arbeiten, was dann zu sehr schönen Farbverläufen füh-ren kann, als auch die Option, nass auf trockenem Untergrund zu malen, wodurch schärfere Kanten und Abgrenzungen gezogen werden. Damit können Bildkompositionen direkt auf den Betrachter einwirken, sie können weich oder härter erscheinen, abstrahieren, Akzente setzen usw..
Du erreichst damit in deiner Darstellung, dass das Blatt eben auch als Fisch gesehen werden kann, dass man meint, Schuppen zu erkennen, dass die Blattseite, die vermutlich bereits dem Eis entkommen ist, vom Licht der Sonne empfangen wird, nachdem ihre Wärme für die „Befreiung“ sorgte - was mich ein wenig an entsprechende Zeilen in Goethes „Osterspaziergang“ denken lässt -, was sich aber im vorgegebenen Kontext vor allem mit einem göttlichem Licht in Zusammenhang bringen lässt.
Das tote Blatt wird nun in meiner Vorstellung nicht einfach auf den Boden absinken und verrotten, wie es uns die reine, rationale Naturwissenschaft lehrt, denn es symbolisiert ja den (toten) Jesus. Was hier dargestellt ist, könnte man demnach auch als das Mysterium der Auferstehung auffassen.
Zu meinem Bild „Aggregatzustände“ schriebst Du u.a. einmal: „In der symbolischen Fotografie, in der Du Dich bewegst wie übrigens viele empfindsame Mitmenschen, gilt das Auftauen von Eis bekanntlich als Sinnbild für das Auftauen eingefrorener Gemütszustände, als deren Sinnbild wiederum das gefrorene Herz fungiert.“ Das gefrorene, auftauende Herz hast Du ja sogar als Beigabe unter deine, hier zu diskutierende Aufnahme gestellt. Man könnte dieses Auftauen in deinem Bild nun zugleich persönlich als auch weiter gefasst betrachten. Im privaten Bereich haben auftauende Herzen natürlich immer etwas mit der Liebe zu einem ganz bestimmten Menschen zu tun, manchmal vielleicht sogar oder zuerst auch ein wenig mit der Liebe für bzw. zu sich selbst ... und allgemein betrachtet, wird es ein Symbol für die Hoffnung sein, für eine Hoffnung, wie sie die Christen ja auch mit der Auferstehung Jesus Christus verbinden.
Es ist gut, wenn man vermeintlich störende Details in einem Bild nicht gleich retuschiert. Das kleine Element in der rechten oberen Bildecke, das Du auch in der Antwort an Werner erwähnst, ist hier bezüglich seiner Form als Vogel bzw. speziell als Taube und in seiner Position aus der perspektivischen Sicht des Betrachters ein ganz interessantes Sinnbild, das sich sogar mit einer weiteren Symbolik der Einstellzeit verbinden ließe, wenn man in den Zahlen, also in den drei Nullen, wieder reine Formen, hier also drei Kreise sehen würde. Man käme dann auf den Trinitätsbegriff, mit dem ich gedanklich auch diese Ritzzeichnung verband, die ich einmal an einer Mauer im Kloster Maulbronn fand Der Grundgedanke findet sich ja auch in der Auffassung der Katholischen Kirche bezüglich der Auferstehung Jesu Christi wieder, die „als gleichzeitig geschichtliches und transzendentes Ereignis und als Werk der Dreieinigkeit [betrachtet wird]: Sie geschah durch den Willen des Vaters (Apg 2,24 EU), durch die göttliche Macht Jesu Christi (Joh 10,17-18 EU) und das Wirken des Heiligen Geistes (Röm 6,4 EU).“ http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Jesu_Christi
Und was die Taube betrifft, so heißt es in den Evangelien: „«Wie eine Taube», ..., sah Jesus bei seiner Taufe den Geist auf sich herabschweben. Auf Grund dieser Bibelstelle erklärte die Kirche im 4. Jh. die Taube zum Symbol des Heiligen Geistes.“ http://www.kirchenbote-sg.ch/index.asp?topic_id=1415&m=1415&g=1394
Zur „Spur des Bösen“ gibt es übrigens ein Referenzbild ;-). Hin und wieder führt einen der Weg auch einmal über München ... Nun lese ich es bei Dir in der angegebenen Reihenfolge natürlich eingebunden in die Ostergeschichte. Positiver ist das Bild vielleicht zu sehen, wenn das Motiv eingebettet und ist.
Tja, das Licht. Auf dem Tisch Gottes („Der Tisch Gottes“) konnte man es als Liebe (im engeren und weiteren Sinn) interpretieren (wie dort besprochen). Vielleicht prüft Gott, wenn es ihn gibt (und wenn man etwas ‚freier’ denkt), den Menschen sogar auch in der Form, indem er ihm verschiedene Religionen zur Auswahl gibt und sie daneben genauso gut ohne Glaubensbekenntnis leben lässt. Vielleicht will er sehen, wie sich der Mensch verhält, ob er klug ist und demütig zugleich und wie er mit den Dingen umgeht, die er ihm mit der Schöpfung zur Nutzung übergeben hat. Denn es ist eine Sache, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, die Inhalte und Wertevorstellungen theoretisch zu kennen, anzuerkennen und gegebenenfalls Kirchensteuer zu zahlen, eine andere ist es, wenn einige und manchmal nicht wenige Mitmenschen aus dem Kreis der Gläubigen andere erniedrigen, skrupellos ausnutzen, belügen, schlimmstenfalls töten, wenn sie die Natur aus Habgier ausbeuten, ohne an Folgen oder Nachfahren zu denken, wenn Profitstreben zu Kriegen oder zu Katastrophen führt, die ganze Landstriche für Jahrzehnte, Jahrhunderte unbewohnbar machen, die für Unschuldige, Unwissende eine Gefahr für Leib und Leben darstellen ... man könnte die Aufzählung noch lange fortführen.
Die Entstehungsgeschichte der Fastenzeit und die Ostergeschichte zu kennen ist gut und richtig, sie ist Teil unserer Kultur, die man bewahren und weitergeben muss, aber das Wissen darum ist nicht alles; es macht einen nicht automatisch zu einer verantwortungsbewussten, weitsichtigen, liebenswerten und verlässlichen Person. Diese Werte sind vermutlich tiefer verankert und sie sind meiner Meinung nach in allen Menschen angelegt, mehr oder weniger stark ausgeprägt, wie sich immer wieder zeigt, wobei man genau hier nach den Ursachen fragen müsste und wird, aber doch unabhängig davon, wozu sie sich bekennen oder ob sie keiner der Glaubensgemeinschaften angehören und/oder angehören wollen.
Wesentlich in meinen Augen ist, dass allgemeingültige Grundwerte vermittelt werden, dass ein junger Mensch bereits ganz selbstverständlich mit solchen aufwächst, dass er sich in seinem Leben daran orientiert, sich seiner Freiheit, aber auch seiner Verantwortung für sich und Andere/Anderes und für das Miteinander bewusst ist und danach handelt. Dann hätte man wohl auch die Ostergeschichte verstanden.
Kerstin