Berufsverkehr in Osthessen...
Seit über zehn Jahren ist die cantus Verkehrsgesellschaft mbH nun bereits im sogenannten Nord-Osthessen-Netz mit den Eckpunkten in Kassel, Fulda, Eisenach und Göttingen unterwegs. Zentraler "Dreh- und Angelpunkt" der befahrenen Strecken ist dabei das osthessische Bebra, wo sich die Strecken (mit Ausnahme der Verbindung Göttingen - Eichenberg - Hann. Münden - Kassel) treffen. Etwa zehn bis zwölf Minuten vor der vollen Stunde treffen dabei die Züge aus Richtung Göttingen und Eisenach in Bebra ein, während die Züge von und nach Kassel und Fulda jeweils nur einen kurzen Halt einlegen. Wenn alle Reisenden umgestiegen sind verlassen auch die beiden Züge Richtung Göttingen und Eisenach die einstmals bedeutende Eisenbahner-Stadt.
Wie groß diese Bedeutung einst war lässt sich immer noch am sogenannten Inselgebäude zwischen den Gleisen 3 und 8 ablesen, welches in mehreren Etappen erweitert wurde. Ursprünglichen Planungen der Deutschen Bahn das seit einigen Jahren leer stehende Gebäude abzureißen kam die Stadt Bebra mit dem Kauf zum symbolischen Preis von einem Euro zuvor. Aktuell arbeitet man an einem neuen Nutzungskonzept, welchem jedoch umfangreiche Sanierungsarbeiten vorausgehen werden.
Der cantus-FLIRT 427 002 legt am späten Nachmittag des 27. September 2016 zusammen mit einem weiteren Dreiteiler als DPN 24219 Kassel Hbf - Fulda einen Halt auf Gleis 3 ein, welchen ich für eine Aufnahme nutzen konnte.
Gut zu erkennen ist noch die "Lücke" zwischen den Gleisen 1 und 2, wo sich früher ebenfalls ein Bahnsteig befand. Dieser wurde jedoch komplett zurückgebaut, da für das aktuelle Verkehrskonzept (siehe oben) nur vier Bahnsteige notwendig sind und mit dem nur von wenigen Personenzügen am Tag genutzten Gleis 8 ein weiterer Bahnsteig zur Verfügung steht.
Dabei markiert die Glaskuppel zwischen den Gleisen, den Punkt, an welchem früher der Treppenabgang bestand. Um die Unterführung nicht zu dunkel werden zu lassen entschied man sich für diese Lösung um Tageslicht in den Bereich zu bringen.
Aufnahmedatum: Dienstag, 27. September 2016 - 17:01 Uhr
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makna 11/02/2017 16:28
Der Blick auf das Empfangsgebäude setzt dieses - jahrzehntelang nicht im Fokus, wievon Tom bereits beschrieben - einmal in richtig schönes Licht, ebenso die cantus-Flirts !
Dass Bebra mit der Neubaustrecke und anderen Verkehrs-Umschwenkungen
im Reisezugverkehr nun - bis auf den Nahverkehr - kaum noch bedeutend ist,
war abzusehen ... Bahnsteig-Rückbau ist die logische Folge, wobei man
hier ja noch genügend Möglichkeiten hat.
Auch im Güterverkehr ist die Bedeutung - wie bei fast allen Rangierbahnhöfen,
da es kaum noch Rangierbedarf gibt - zurückgegangen ... doch nicht so
gravierend wie eben im Reisezugdienst. Nun denn, wie's auch wird -
für mich bleibt "Bebra" stets ein klangvoller Name !!!
BG Manfred
Mayr Johann 10/02/2017 21:40
Wieder eine sehr treffende Beschreibung.Gefällt mir sehr gut.
Lg Hans
Thomas Reitzel 10/02/2017 13:32
Bebra - der Nabel der Eisenbahnwelt früher und heute, oder besser: Immer noch die Spinne im DB-Netz!Seltsam, bei früheren Besuchen(zu Dampfzeiten, Jahrzehnte her!)fielen einem die Empfangsgebäude so gut wie gar nicht ins Auge, vielleicht auch, weil sie viel zu verrußt waren, um aufzufallen, und nebebei auch deswegen, weil man dieses Konglomerat an Zoll- und Grenzdienststellen weiträumig umgangen hatte und sich stattdessen lieber auf den Bahnsteigen aufhielt.
Bedeutung hatte und hat Bebra darüber hinaus auch heute wohl nur als Umsteigebahnhof, denn der Ort selbst ist ja ein Dorf, eins der vielen Eisenbahnerdörfer, die von der Dampflokzeit übriggeblieben sind.
Mit Cantus hat hier wohl ein sehr verläßliches Unternehmen den Nahverkehrsauftrag!
BG, Tom