Bienenkolonie 2019: Die Filzzahn- oder Weißfilzige Blattschneiderbiene (Megachile pilidens)

Bienenkolonie 2019: Die Filzzahn- oder Weißfilzige Blattschneiderbiene (Megachile pilidens)

Hier ist eine der seltenen Blattschneiderbienen (Kat. 3 auf der Roten Liste der Wildbienen Bayerns) lange auf der Suche nach einer neuen Nistgelegenheit. Von bereits benutzten Bauten derselben Art oder auch der benachbarten Skabiosen-Furchenbiene (Halictus scabiosae) verabschiedet sie sich schnell wieder - nach kurzer Inspektion kehrt sie um und sucht weiter, entweder schon am Eingang oder nach kurzem Besuch des Inneren ...
Erkennen kann man die Art an den beiden Filzflecken auf dem letzten (sechsten) Segment, die sie mit der in Sandgebieten lebenden M. dorsalis gemeinsam hat. Beider Endsegment der weißen Bauchbürste ist schwarz, was man selbst bei näherer Abbildung von unten nur schwer erkennen kann. Beide werden auch von derselben Kuckucksbiene, der Schuppen-Kegelbiene (Coelioxis afra) parasitiert; die vom selben Ort habe ich hier in der fc mit den letzten beiden Fotos schon gezeigt.
In Bayern kommt die Schwesternart, M. dorsalis, wohl gar nicht vor, eher in den norddeutschen Küstengebieten.
Megachile pilidens ist eine interessante Art, die man schon am hellen Summton (ähnlich dem der Frühlings-Pelzbiene, Anthophora plumipes) von weitem vernimmt.
Gar nicht unpraktisch, denn während der Beschäftigung mit der gemischten Bienenkolonie hier in Neukappl wird man so gleich auf die nur einen Zentimeter lange Biene aufmerksam - egal, ob sie zum Nest fliegt, wie hier das Gelände erkundet - oder an der Stieleiche (Quercus robur) ihre Blattausschnitte für die Zellen im Boden anfertigt!

Fund und Foto von heute, 26.8.2019 - noch etliche Bilder mit der spannenden Entdeckungsgeschichte und ihrer Lebensweise zeige ich demnächst noch.