Bienenkolonie 2019: Zum Sonntagabend noch was Besonderes! (2)
Die ca. 9 mm lange Kegelbiene COELIOXYS AFRA: Schuppen-Kegelbiene heißt sie im Deutschen, weil ihre schöne, kontrastreiche Zeichnung teilweise nicht durch Haare, sondern (wie bei Schmetterlingen) durch Schuppen entsteht. Das ist auf dem seitlichen Bild gut zu sehen.
Sie ist sehr selten - genauso wie ihre Wirtsbienen, in deren Nester sie Eier legt und sie damit parasitiert: sie ist daher eine der vielen "Kuckucksbienen".
C. afra und ihren Wirt, die Blattschneiderbiene MEGACHILE PILIDENS habe ich zusammen hier in Neukappl am 24. und 25.8.2019 gefunden.
Nicht nur das - nächste Woche erzähle ich eine ganz spannende Bildergeschichte der beiden.
Diese beiden Fotos der Kegelbiene sollen Euch schonmal neugierig machen - es lohnt sich ...
Hier sitzt Coelioxys afra in gleicher Manier wie die Wespenbienen der Gattung Nomada ganz in der Nähe des Wirtsbienennestes, und beobachtet den Ein- und Ausflug der Blattschneiderbiene - um in einem günstigen Moment während derer Abwesenheit schnell ins Nest einzudringen und dort Eier abzulegen. Genau wie manche Nomada-Arten bleibt sie unbeweglich sitzen und ist manchmal nur schwer von ihrem Ansitz zu vertreiben. Wenn man sich allerdings unangemessen schnell bewegt, fliegt sie davon - kommt aber bald zurück, um das mit viel Mühe aufgefundene Nest zu besetzen.
Weil sie sich dabei so ruhig verhält, ist sie viel besser zu fotografieren als ihre Wirte, die - um eben nicht von Freßfeinden oder Schmarotzern entdeckt zu werden - so flott ins Nest fliegen und wieder heraus, daß man Mühe hat, sie dabei zu erwischen.
So ist es kein Wunder, daß man mit etwas Geduld ganz detailreiche Aufnahmen aus nächster Nähe machen kann. Hier sind zwei davon: (1) von oben und (2) von der Seite.
Sowohl Coelioxysafra als auch Megachile pilidens sind selten und gefährdet - wie die meisten underer Wildbienenarten in Deutschland. Beide gehören zur Kategorie 3 der Roten Liste.
Zu bedenken ist, daß - wenn der Wirt verschwindet - auch der Parasit nicht überlebt, zumindest solch ein auf eine oder ganz wenige Arten spezialisierter nicht. Es gibt bei den Parasiten (auch ganz anderer Tiergruppen) viele höchst komplizierte Zusammenhänge, die sich in Millionen Jahren der Evolution aufeinander eingespielt haben. Diese Wunder der Natur sind natürlich höchst anfällig.
SCHÜTZT DIE WILDBIENEN!
Neukappl/Opf., 24.8.2019.
fc-Veröffentlichung am 25.8.19.
Tante Mizzi 02/09/2019 8:34
Eine sehr schöne Aufnahme von dieser exklusiven Biene in dieser seitlichen Perpektive !!!Liebe Grüße und eine schöne neue Woche
Mizzi
alicefairy 26/08/2019 9:49
Wunderschön gezeigtLg Alice
Karl G. Vock 25/08/2019 23:37
Schönes Makro mit toller Erklärung.LG
Karl
Marianne Schön 25/08/2019 22:26
Da hast du ja wieder was tolles entdeckt und fotografiert... klasse.NG Marianne