Maschinensetzer


Premium (Pro), Niederkassel

Chaos

Was einstens penibel geplant in Reih und Glied nebeneinander lag, geht den Weg der chaotischen Auflösung, den Alles von Menschenhand geschaffene einmal gehen wird!

Die 1977 in GBi von einem Privatmann gekaufte 044 442 wurde 1979 in Lohmar verschrottet.

Makabres Feuerwerk!
Makabres Feuerwerk!
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Der Eigentümer hatte Selbstmord begangen – was höchst egoistisch war, wusste er doch, dass der Rest der Familie die Lok nicht wollte.

044 442 wurde auch in der Eisenbahnszene angeboten, doch das Gebot des Schrotthändlers lag höher! Wer wagte auch 1979, sich eine 44 an den Hals zu hängen? Es herrschte ja auch noch das Dampfverbot bei der DB. – Ich hatte noch nicht genug Geld zusammen...

Ich hatte die Jungs von der Schrottfirma gebeten, mir das Feuerloch mit Tür sauber aus dem Stehkessel herauszutrennen. Das Teil war dann doch so schwer, dass es nicht im PKW transportabel war und ich es dalassen musste...

Commenti 8

  • Thomas Jüngling 21/01/2013 5:01

    Der Weg des alten Eisens - schon ein trauriger Anblick. Aber wir alle wissen auch, dass es unrealistisch ist, sie alle zu retten. Ärgerlich daran ist eben nur, dass die Lok bereits in "sicherer" Privathand war...

    Schöne, wertolle Doku - Text und Gedanken dazu inklusive!

    Gruß Thomas
  • Maschinensetzer 20/01/2013 0:12

    Ja das tut und tat weh, solche Bilder zu sehen! Ich glaube, heutzutage würde so mancher Eisenbahn- und Technikbegeisterter z.B. die Verschrottung einer 18-, 38- oder 96er nicht überleben... – aber dieses Schicksal hat hundertausende Lokomotiven ereilt, und wir haben es nur nicht miterlebt!

    Bei allem Enthusiasmus: es ist nur – wenn auch emotional beeindruckende – Technik! Und die, die die Arbeit der Verschrottung erledigen mussten, waren ausführende Organe, denen man keine Vorwürfe machen kann. Zumindest der Kreislauf muss weitergehen und der Geist der 044 442 oder sicher einer Kollegin steckt im Material des Kühlschranks, der uns das Bier kühlt.

    Vorwürfe muss man den seelenlosen ausführenden Organen des NS-Regimes machen, die zur Zeit der Baujahre vieler uns bekannter Lokomotiven Millionen von Menschen umgebracht haben, nachdem sie wohlmöglich als Zwangsarbeiter in der Rüstungs- und Lokomotivindustrie arbeiten mussten, wenn sie nicht vorher an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen gestorben sind!

    @ Heinz: Ja, die 044 442 mit zwei DB-Dopelstockwagen stand nachher an der A3 in Lohmar. Man war sich generell in der "Szene" besonders über den Wert der beiden Wagen bewusst:

    Hersteller: Wegmann, 1950
    Gattung: DBC 4 üpwe-50 > DAB 4 ygwe-50 > DCüp-50 > DB4yg-50/57 > DByg 546
    Wagen-Nummer: 35 501 > 50 80 26 11 210-4
    nach Ausmusterung: Lohmar, 13.07.1977, verschrottet 03.1979

    Hersteller: Wegmann, 1950
    Gattung: DCR 4 üpwe-50 > DBR 4 ygwe-50 > DCüp-50 > DB4yg-50/57 > DByg 546
    Wagen-Nummer: 79 003 > 50 80 26-11 212-0
    nach Ausmusterung: Lohmar, 13.07.1977, verschrottet 03.1979

    (Daten von Joachim Biemann)

    Die West-Propaganda hatte damals aber die Doppelstockwagen als Lösung der beschränkten und beengten Mangelwirtschaft des Kommunismus hingestellt, die eines kapitalistischen Landes nicht würdig sind, und sie haben sich entgegen der Vernunft nicht durchgesetzt

    Daher wagte sich kein Eisenbahnverein an die Wagen heran. Und nach der Wende...? Auf einmal geht es wieder mit den Doppelstockwagen und sogar -triebwagen. Merkt ihr was?

    @ Ralf: Was habe ich damals vor dem Schrotthaufen gestanden... – wie gerne hätte ich die Pumpen mitgenommen – aber wenn du vor dem Haufen stehst, was soll ich mitnehmen. Fast alles war ja für den Privatmann zu schwer – aber wem sage ich das.

    Ich arbeite mal noch in lockerer Folge noch eine paar Bilder von der Aktion auf, um Euch nicht zu sehr zu belasten ;-( – Ich habe sie nämlich in den drei Jahren regelmäßig besucht.

    Zum Trost habe ich mir ja meine Linotype-Setzmaschine, 1928 von Schwarzkopff in Berlin gebaut (mein Profilbild), hervorragend überholt, und sie steht quasi in meinem Wohnzimmer, jederzeit bereit, den Bleikessel zum Gießen der Buchstaben angeheizt zu bekommen. Kurz vor Jahreswechsel habe ich darauf noch einige Zeilen für das neueste Buch von Max Goldt gesetzt, was soeben erschienen ist: "Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?", gedruckt 2012 in Berlin bei Martin Z. Schröder, limitierte Auflage 2150 Ex.

    In dem Sinne,
    viele Grüße
    Thomas
  • Ralf Göhl 19/01/2013 17:09

    Au das tut weh so was anschauen zu müssen.
    Aber so ist es nun mal mit allen Dinger dieser Welt.
    Was mich dabei mehr ärgert wie viele Ersatzteile hätten man da bei den Verschrottungen gewinnen können für die Überlebenden.

    LG von Ralf
  • blind lense 19/01/2013 12:48

    Thomas, man konnte doch den kompletten Zug von der Autobahn aus sehen, waren hinter der Lok nicht zwei Doppelstockwagen?
  • Klaus Kieslich 19/01/2013 7:25

    Tja,was soll man da schreiben.....es is halt der Lauf des Lebens......es muß alles mal dran glauben :-(
    Gruß Klaus
  • makna 18/01/2013 23:17

    Traurige Geschichte - doch ein irgendwie tolles Motiv!
    BG Manfred
  • C. Kainz 18/01/2013 22:47


    Ferro - Mikado für Fortgeschrittene !
    Oder für so bahnbrechende und
    grossartige Verrückte, wie Dich ... : )

    lg, Christoph

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