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Das "Ende der Pandemie" oder der "Super-Spreader Siegessäule"?

Das "Ende der Pandemie" oder der "Super-Spreader Siegessäule"?

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Das "Ende der Pandemie" oder der "Super-Spreader Siegessäule"?

Die Stuttgarter Initiative "Querdenken711" hatte zur Demo "Tag der Freiheit – Ende der Pandemie" aufgerufen.
500 000 Teilnehmer waren angekündigt, 10 000 von der Polizei für den 1. August an der Siegessäule genehmigt.

Der Demonstrationszug durch Berlin zur Siegessäule war allerdings deutlich länger.
Ich schätze mindestens 100 000. Der Veranstalter sprach von 800 000. Die Polizei riegelte bei 15 000 ab.
Wer nicht mehr reinkam, ging durch den Tiergarten und stieß von der Seite auf die Straße des 17. Juni dazu.
Indem die Polizei diese Schleichwege sogar selbst empfahl, beraubte sie sich jeglicher Kontrolle.

Somit war das Areal um die Bühne an der Siegessäule knackig voll. Kein Abstand, keine Masken.
In 14 Tagen werden wir sehen, ob dieser Tag zum Super-Spreader wird.
Gegen den Veranstalter wurde inzwischen wegen Missachtung der AHA-Regeln ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Der Veranstalter seinerseits empfahl den Teilnehmern, die Handys auszuschalten, um ein Tracking zu verhindern.

Die Polizei hätte diese Demo nie genehmigen dürfen.
Dass das so ausgeht, war eigentlich klar, weil niemand am verkündeten Ende der Pandemie eine Maske trägt.

[Zur Info: Dieses Foto entstand aus sicherem Abstand zu den Menschen ringsherum. Ich trug auch eine Maske.]

Hier noch ein aktueller Bericht, der nicht bloß verurteilt, sondern das Warum hinterfragt:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_88327614/anti-corona-massnahmen-demo-wer-sind-die-menschen-die-in-berlin-protestierten-.html
Inzwischen waren's offiziell 20.000. Der eine rundet auf, der andere ab. Glaubwürdigkeit auf beiden Seiten Fehlanzeige.

Commenti 34

  • Der fotografische Laie 16/08/2020 22:18

    Der Mensch stammt vom Affen ab. Anfangs mit kleinen Hirnen.Manche davon sind heute noch existierend. Das wird auch immer so bleiben.
  • Andreas E.S. 04/08/2020 23:12

    Ich bin auch der Meinung, dass die Polizei diese Demonstration nicht genehmigen durfte, denn es ging hier nicht um irgendwelche  Freiheiten, sondern letztendlich um die Gesundheit der Deutschen. Wenn lebensnotwendige Maßnahmen vorgeschrieben werden müssen sie auch durchgesetzt werden. Mich erschreckt vor allem die hirnlose Verbohrtheit der Protestierenden. In mir stößt immer wieder der Gedanke auf, dass es mal die Frage an das Volk gegeben hat; "Wollt ihr den totalen Krieg ?" Da wurde genauso hirnlos und unreflektiert gebrüllt : "Ja !"
    Mit großem Interesse habe ich die vielen Beiträge gelesen.
    LG  Andreas
    • smokeonthewater 05/08/2020 15:12

      Eben an der Lebensnotwendigkeit der Maßnahmen bestehen die Zweifel. Aber so lange es nichts Besseres/Wirksameres gibt, muss man tun, was nötig ist.
  • DDA 03/08/2020 11:58

    Ich halte es für gefährlich, alle Teilnehmer an dieser Demonstration _pauschal_ zu verurteilen. Natürlich versammeln sich dort viele, die mit rechten oder gar extrem rechten Gedanken sympathisieren. Ich denke aber, daß dies längst nicht alle sind. Ich halte es für sehr wichtig, den Ursachen der Unzufriedenheit auf den Grund zu gehen und diese auch zu beseitigen. Der Weg dazu kann keineswegs sein, in den Berichterstattungen alle über einen Kamm zu scheren und ihnen geistige Fähigkeiten abzusprechen. Dies verschärft den Konflikt insbesondere mit der Presse nur noch mehr und trägt intensiv zum Vertrauensverlust öffentlicher Informationen bei.

    Ich möchte ganz klar stellen, ich billige die Demonstration keineswegs, bei deren Genehmigung und behördlicher Begleitung ist einiges schief gelaufen. Und die Ignoranz der aufgestellten Regeln bei den Demonstrierenden verurteile ich auf das Schärfste.
    Nur halte ich persönlich einen dogmatischen Glauben an die Unfehlbarkeit staatlicher Entscheider für gefährlich, die Geschichte in Europa im letzten Jahrhundert zeigte mehrere ganz schreckliche derartige Erscheinungen.

    Fragen zu stellen, muß immer gestattet sein - ich halte mich strikt an den Grundsatz, daß es keine dummen Fragen gibt. Selbstverständlich gibt es dabei auch sehr unangehme Fragen nach ökonomischen Hintergründen und Interessen. An der reinen Menschenliebe der ökonomisch Herrschenden habe ich persönlich ganz große Zweifel.

    VG Axel
    • smokeonthewater 03/08/2020 14:12

      Die Redner, vor allem der Hauptredner, Verschwörungstheoretiker Thorsten Schulte, und der johlende Beifall, den er für seine abstrusen Thesen und Forderungen bekam, haben dann aber meine "pauschale" Vermutung bestätigt. Auch schon im Vorfeld konnte man sich informieren, wofür "Querdenken 711" und Sympathisanten steht. Damit stelle ich nicht die Unfehlbarkeit staatlicher Entscheider zur Debatte. Natürlich muss es gestattet sein, diese Entscheidungen zu hinterfragen, und es sind viele ungerechte Entscheidungen und Ungleichbehandlungen festzustellen. Aber mein Grundsatz ist: Nenne mir deine Fragen und Forderungen, und ich sage dir, wer du bist.
      LG Dieter
    • Der Westzipfler 04/08/2020 20:45

      @ DDA

      "Nur halte ich persönlich einen dogmatischen Glauben an die Unfehlbarkeit staatlicher Entscheider für gefährlich, die Geschichte in Europa im letzten Jahrhundert zeigte mehrere ganz schreckliche derartige Erscheinungen. "

      Zunächst einmal: Niemand ist unfehlbar, selbst der Papst nicht! ,.-))) Und ich kenne auch niemanden, der dergleichen je von sich ernstlich behauptet hätte. 
      Komischerweise wird die Glaubwürdigkeit der 'alternativen' Quellen und Köpfe, auf die sich die Betreffenden stattdessen berufen (sofern sie überhaupt eine solche benennen können) und damit ihren zivilen Ungehorsam rechtfertigen, nie in Frage gestellt oder gar bezweifelt. Da wird im Gegenteil nahezu alles unhinterfragt und bereitwillig geglaubt, solange es sich nur mit dem eigenen Weltbild und der eigenen Ideologie deckt, und sei es auch noch so krude und haarsträubend (siehe die Reden von Attila Hildmann!). Und im schlimmsten Fall werden obendrein die "schrecklichen Erscheinungen" in unserer Geschichte relativiert oder sogar ganz geleugnet. Also, für mich passt da was von der 'Logik' her nicht ganz zusammen, wenn man sich dann gleichzeitig selber als aufgeklärten, kritischen Bürger bezeichnet, wie das ja viele rechte Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner tun.
  • gelbhaarduisburg 02/08/2020 12:05

    Die Pissnelken aller Länder vereinigen sich. Eigentlich ja gut. Wenn die Idioten sich alle gegenseitig anstecken und dann draufgehen. Trotzdem kacke, weil ja dann wir alle was davon haben könnten.
    • gelbhaarduisburg 02/08/2020 12:40

      Ich frage mich immer wieder, was so dramatisch daran sein soll, mal ein Jahr lang nicht nach Malle zu fahren, mal für eine gane Weile keine Partys zu feiern und vielleicht sogar auch mal nicht zu demonstrieren? Sogar Hochzeiten kann man verschieben oder halt anders als gewohnt feiern. Ich habe sogar die wahrscheinlich größte und beste Fete meines Lebens sausen lassen (in Frankreich, vor 14 Tagen). Die Gastgeberin hatte genug Zeit, sich Gedanken über eine Verschiebung zu machen - und hat dann trotzdem gefeiert (eine gute alte Freundin, der ich viel zu verdanken habe). Aber ich bin doch nicht bescheuert und fahre in diesem Jahr nach Frankreich! Freundschaft hin, Freundschaft her - ich finde es leichtsinnig und fahrlässig, im Moment große Parties zu geben. Ich kann da locker drauf verzichten. Aber das Gros der Leute ist halt zu verwöhnt, zu dämlich, zu anmaßend, zu blind, die Sache ernst zu nehmen. Ich hab für infizierte Urlaubsrückkehrer weder Verständnis noch Mitleid übrig.
    • smokeonthewater 02/08/2020 14:02

      Wir sind eine egoistische Gesellschaft geworden. Solche Aktionen und auch die Selfie-Seuche sind Ausdruck dessen.
    • Der Westzipfler 04/08/2020 20:55

      @smokeonthewater

      "Die Wirtschaft und das Leben wie vor Corona wollen sie beförden. Das Gegentei könnten sie erreicht haben, wenn die Bombe in 14 Tagen platzt."

      Genau das könnte sogar das zynische Kalkül dabei gewesen sein: Den 2. Lockdown bewusst provozieren, um aus den daraus sich ergebenden und dann wohl erwartbaren wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen der Gesellschaft politisches Kapital zu schlagen (siehe 1930ff.)! Und, falls es trotz der Demo dennoch nicht zu einem Massenausbruch von COVID-19 kommt, so hat man den Regierenden und der Welt doch immerhin gezeigt, dass man auf die Regeln, die das verhasste 'Merkel-Regime' erlassen hat, buchstäblich scheißt. Quasi (zumindest aus Sicht der Organisatoren der Demo) eine Win-win-Situation für die 'rechte' (im doppelten Wortsinne) Sache. Und in aller Munde sind sie seit letztem Samstag auch wieder, nicht zuletzt die AFD, die davon auch profitierten könnte oder zumindest darauf spekuliert (siehe den Honig, den sie den Demo-Teilnehmern demonstrativ ums Maul geschmiert hat).
    • smokeonthewater 04/08/2020 21:25

      Wem nützt es?, ist die Frage aller Fragen, die man sich immer stellen sollte.
  • Dreamliner787 02/08/2020 6:20

    Da fällt mir als Krankenschwester nichts mehr dazu ein! :-(
    Außer, dass ich es nachher ausbaden muss...
    VG Silvia
  • homwico 02/08/2020 0:24

    Ohne Worte !
    LG homwico
  • dotroom 01/08/2020 22:25

    Die Realität ist schwer zu begreifen.
    Die Realität holt sie ein.
    Leider sind wir mit betroffen.
    Es gibt zu viele Egomanen.
    Krass wie unbekümmert sie sind.
    Klasse Foto!
    LG Marco

    Das wandert als Zeitdokument zu meinen Favoriten.
    • smokeonthewater 01/08/2020 22:40

      Ja, da wurde ein bisschen Zeitgeschichte geschrieben. Diese Demo wird in vieler Hinsicht nachwirken.

      Die Demonstranten waren nicht alle Virusleugner, manche wollten einfach nur eine Neubewertung der Situation. Die Regierung hat bisher auch einige ungerechte Entscheidungen getroffen, etwa was sie der Passagierluftfahrt gestattet, aber der Kultur verwehrt. Viele werden sich infiziert haben, manche werden strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Und die Polizei wird auch ihr Fett abkriegen: wegen Naivität und Überforderung.
      LG Dieter
  • rootc 01/08/2020 20:12

    Covidioten - doof geboren, nix dazu gelernt, die Hälfte vergessen.
    Ich Zug hatten wir auch so welche...
    • smokeonthewater 01/08/2020 20:26

      Die Polizei hätte diese Demo nie genehmigen dürfen. Dass das so ausgeht, war eigentlich klar, weil niemand am verkündeten Ende der Pandemie eine Maske trägt.
  • Christof Hannig 01/08/2020 19:09

    UNFASSBAR - wegen solchen hirnamputierten Arschlöchen werden wir bald wieder eine Menge Einschränkungen bekommen und die Wirtschaft ihren zweiten Schlag - ich könnte kotzen!!!
    Viele Grüße 
    Christo f
  • Kurt CLAUS 01/08/2020 19:04

    Du bist ja topaktuell und ich sprachlos über so viele Wutbürger.
    • smokeonthewater 01/08/2020 19:44

      Von Wut war nichts zu spüren. Eher Ignoranz und Verdrossenheit, Aufbruchstimmung und unrealistischer Optimismus. Zweifellos eine demokratische Willensbekundung, aber ohne Chance, von den Adressaten ernstgenommen zu werden. Man hat sich selbst als Anfang einer Bewegung gesehen und verglich sich mit den Montagsdemos in der DDR. In der DDR gab es allerdings Konsens in der ganzen Bevölkerung, hier sind und bleiben es zu wenige.
    • Der Westzipfler 04/08/2020 21:02

      "In der DDR gab es allerdings Konsens in der ganzen Bevölkerung, hier sind und bleiben es zu wenige."

      Da wäre ich mir an Deiner Stelle lieber nicht so sicher! Dieser kollektive Wahn (z.B. an Verschwörungsmythen glauben zu wollen) und diese verstiegene Selbstbesoffenheit (bis hin zu der selbstsuggestiven Behauptung, 'den Volkswillen' zu repräsentieren) greift schneller um sich, als das Corona-Virus selbst, habe ich mitunter den Eindruck. Beides ist nur sehr schwer zu bekämpfen und in den Griff zu bekommen, vor allem, wenn Fakten nicht mehr als solche akzeptiert werden!
    • smokeonthewater 04/08/2020 21:35

      In der DDR war doch alles klar. Botschaftsbesetzung in Prag und Budapest, stattdessen Selbstbeweihräucherung der SED-Regierung. Da musste eine Lösung her.
      Bei Corona dominiert nach wie vor die Vernunft. Die selbsternannten Volksparteien der Regierenden waren schon vorher unter Druck geraten, jetzt können sie durch Maßnahmen beweisen, wie fähig sie sind. Um die AfD ist es in dieser Situation ruhig geworden. Deshalb würde sie von solchen Demos profitieren. Wenn sich die Demo als Super-Spreader erweisen sollte, wird es noch ruhiger um die AfD.
  • Hotzenwäldler 01/08/2020 18:41

    Toll, gibts in Berlin keine Masken?
    • smokeonthewater 01/08/2020 18:58

      Du siehst hier keine Berliner, sondern Deutsche aus dem ganzen Land. Sicher auch aus dem Hotzenwald.
    • Hotzenwäldler 02/08/2020 7:05

      Ganz sicher sind das nicht nur Einwohner aus Berlin.

      Was mich so wütend macht, ist, die Personen, welche die Grundregeln wie Hände waschen, Abstand halten und Maske verwenden, einhalten, werden mit solchen Bildern, falsch, mit solchen Aktionen in den allerwertesten getreten.
    • smokeonthewater 02/08/2020 12:16

      Da sind ganz sicher kaum Berliner dabei. Die Massen sind mit unzähligen Bussen und der Bahn angereist. Schwäbisch war der häufigste Dialekt.

      Ich mit meinem Mundschutz wurde wie ein Alien angeschaut. Die Leute haben sich demonstrativ vor mir aufgebaut und hämisch auf die Maske geglotzt. So ungefähr wie: Was will der denn hier? Du bist hier falsch!