Der unsichtbare Spiegel (2): Flammen der Reflexion
2007. Nikon D 100 mit Sigma 24-135 mm f/2,8-4,5 bei 70 mm. RAW (12 Bit). ISO 1600. 1/50 sec f/4,2. Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 11 (RAW-Entwicklung: Belichtungskorrektur +0,7, Sättigung -20%, Schärfe 10, Farbrauschen -20%. Drehung -0,7 Grad. Tonwertkorrektur: Beschnitt -5 für die Tiefen und Lichter. Farbsättigung -15%.
Über die fünf Sinne und die über ihre Verarbeitung im Gehirn entstehende „Wirklichkeit“ wurde bereits anlässlich des Bildes „Der unsichtbare Spiegel (1)“ gesprochen. Diese Verarbeitung kann von den Neurowissenschaftlern hinsichtlich ihrer physiologischen Grundlagen beschrieben werden, aber das ist nicht alles. Es gibt immer Leute, die manches anders sehen als die Anderen. Hierin steckt keinerlei Werturteil, nur eine Feststellung. Wir werden gemeinsam in die Existenz geworfen und müssen uns damit bescheiden, dass das Andere das Normale ist. Aber wo Andere vielleicht nur Schwarz und Weiß sehen, sehen Manche 256 Grautöne. Oder 65536 Farbtöne. Wo Andere keine Alternative sehen, sehen Manche fünf Möglichkeiten, alle besser als das gemeinhin Bevorzugte. Wo Andere eine Meinung haben, haben Manche drei. Was Andere für selbstverständlich halten, ist für sie möglicherweise alles andere als das. Vielleicht sogar entsetzlich töricht. Wo Andere die Nachrichten sehen, sehen sie Bewusstseinsbewirtschaftung. Das macht das Leben durchaus nicht immer leichter. Aber es könnte lohnender sein.
Fotografisch wird dieser Umstand in diesem Bild durch einen materiellen unsichtbaren Spiegel symbolisiert; der Kerzenständer besteht aus je zwei geschliffenen Glasplatten vorne und hinten sowie links und rechts. Auch das Kameraobjektiv ist solch ein materialer unsichtbarer Spiegel, mit dem es ermöglicht wird, ein seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Bild der „Wirklichkeit“ auf eine chemische oder elektronische Sensorfläche zu projizieren. Das Objektiv ist bekanntermaßen alles andere als ein Objektiv, und nur sehr naive Menschen glauben, dass „unbearbeitete“ Bilder einen Vorzug vor den „bearbeiteten“ verdienen.
Gert Rehn 22/12/2012 16:47
Vor fünf Jahren brannten die Kerzen auch noch schöner, der Schnee war weißer, der Himmel blauer und man hatte mehr Zeit für verschiedene Dinge, lieber Eckhard.Dein schöner Kerzenschein soll mein Zimmer erhellen zum 4.Advent.
Schöne erholsame Feiertage wünscht Dir Gert.
Andreas Denhoff 31/12/2007 13:41
Übrigens habe ich gestern bei meiner Mutter ein ähnliches Teil mit Teelichtern und den Spiegelungen gesehen. Ist auch im Original wirklich ein interessanter Effekt mit den Spiegelungen und so kann ich dieses Bild besser "verstehen". Hatte leider meine Kamera nicht dabei, um "Referenzbilder" zu machen.Gruß Andreas
Karl-Dieter Frost 17/12/2007 20:02
Ehrlich gesagt, sah ich im ersten Moment nur eine unscharfe Gruppe von Teelichtern. Dein Text läßt allerdings gleich über die Frage der Entstehung rätseln und legt eine Spur, zur Frage der Wahrnehmung von Wirklichkeiten.Mir kommt da der Gedanke, dass unsere mehr oder weniger starken Emotionen, die ein Resultat aus z.B. Ereignissen, Gesprächen, Bildern, Geschichten oder Schicksalen sind, auch ständig eine sehr subjektive Reflexion der Wirklichkeit, des Erlebten oder Wahrgenommenen sind. Leider gilt es heute meist als "cool", seine Emotionen gut verbergen zu können. Dennoch ist es oft herzerfrischend, Menschen zu erleben, die so richtig aus sich herauskommen. Aber wem ist es noch nicht passiert, dass die eigenen Emotionen einem nicht schon kräftig ein Bein gestellt hätten? Nun ja, gut, wenn wir die eigenen Emotionen und die der anderen vernünftig einzuordnen verstehen. Wir werden wohl immer daran weiter üben müssen!
Gruß KD
Andreas Denhoff 15/12/2007 13:50
Ich habe mich täuschen lassen, weil ja die Spiegelung der Flammen nicht gleich sind. So kommt quasi eine Art "Stille Post" zustande.Gruß Andreas
Andreas Denhoff 14/12/2007 23:26
Welches sind die fünf Originale und wo sind die "unsichtbaren Spiegel".Gruß Andreas
Andreas Denhoff 14/12/2007 20:33
Auch ich habe mich da täuschen lassen, so solltest du vielleicht mal dein technisches Prozedere auflösen.Gruß Andreas