Deutscher Ableger mit langer Geschichte

Deutscher Ableger mit langer Geschichte

Ab 1963 zeichnete sich eine Reorganisation im britischen Eisenbahnwesen ab, welche bis in die Gegenwart hineinreicht und weitreichende Folgen im gesamten Eisenbahnnetz und -betrieb Großbritanniens hinterließ.

Vergleichsweise unbemerkt begann British Rail zu jener Zeit auch mit der Beförderung von jenen standardisierten Transportgefäßen, welche den Welthandel in ein neues Zeitalter katapultierten: Containern. Ab 1965 begann man unter dem Namen Freightliner mit der Bildung eines Netzwerks, in welchem auch Wechselbrücken transportiert wurden.

1968 wurden die Freightliner-Verkehre in eine eigenständige Gesellschaft außerhalb von British Rail ausgegliedert, an welcher man fortan 49 % hielt. Die anderen 51 % hielt die National Freight Corporation, welche zu 100 % dem Staat gehörte und im Rahmen einer Gesetzesinitiative gegründet worden war. In den folgenden Jahren wurden weitere Unternehmen in die NFC integriert, welche jedoch zu einem gewissen Kannibalismus der Frachtverkehre von British Rail beitrugen. 1978 wurde Freightliner wieder komplett an British Rail übereignet, blieb jedoch als Gesellschaft innerhalb von BR weitgehend eigenständig.

Ein weiterer Meilenstein der Gesellschaft lag im Jahr 1994, als die Privatisierung des britischen Eisenbahnwesens vollzogen wurde: Die vier Frachtgesellschaften von BR wurden zum Verkauf angeboten. Die Unternehmensführung von Freightliner übernahm mit einem sogenannten Management-Buy-out die Mehrheit des Unternehmens, während die anderen drei Teile in der English, Welsh & Scottish Railway (später bzw. heute DB Cargo UK) aufgingen.

Ab 2001 erweiterte Freightliner sein Portfolio um den Transport von Massengütern (z.B. Schotter für Gleisbaustellen etc), 2006 folgte der Eintritt in den polnischen Markt (Freightliner PL = FPL), in welchen man dem mit Transport von Kohle einstieg. Für grenzüberschreitende Transporte von und nach Deutschland wurde 2007 in Berlin eine Niederlassung gegründet, welche seit 2011 als Eisenbahnunternehmen zertifiziert ist.

2013 erwarb Freightliner das von zwei Reedereien gegründete Eisenbahnunternehmen ERS Railways, welches in großen Teilen Europas Züge im kombinierten Verkehr fährt. Freightliner trennte sich jedoch von diesem Unternehmen - inklusive seines Mehrheitsanteil am bekannten Containertransport-Unternehmen boxXpress - wieder im Jahr 2018. Vermutlich nicht ganz "unschuldig" dürfte daran der Erwerb von 94 % der Freightliner-Anteile durch die amerikanische Eisenbahngesellschaft Genesee and Wyoming Inc. sein...

Bemerkenswert ist jedoch, dass man eine Verbindung im kombinierten Verkehr bis heute im Freightliner-Portfolio behalten hat: Jene von Ludwigshafen (Rhein) BASF nach Lübeck-Skandinavienkai, wo die zumeist transportierten Sattelauflieger mit Fähren anlanden bzw. verschifft werden.

Ebenfalls bereits auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann die 185 595-6 von Beacon Rail Leasing Ltd, welche 2018 ihr Farbkleid für Crossrail gegen eine neue Lackierung in blaulila-gold eintauschte.

Mit dem südwärts fahrenden DGS 95083 begegnete mir die Lok bei Edesheim im Verlauf der Nord-Süd-Strecke zwischen Northeim und Einbeck-Salzderhelden.

Aufnahmedatum: Freitag, 13. März 2020 - 9:39 Uhr

Quelle: Wikipedia und verschiedene eigene Unterlagen... ;-)

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Die Lok lief früher für Crossrail in einer recht ansprechenden Farbgebung, desweiteren noch ein Bild dieser Verbindung, welche seinerzeit unter ERS-Flagge bedient wurde...