Die Sonne geht schlafen
Oft schon habe ich es beobachtet,
... wenn die Sonne hier im Norden in
den Fluten der Ostsee versinkt,
dann werden die Wasser der See ganz erhaben.
Eben noch kräuselt der Wind die Wasseroberfläche,
doch sogleich verstummt er beim Anblick der bluroten Schönheit,
die sich zur Ruhe begibt.
So hält der Wind für einen Augenblick den Atem an,
das Meer wird sanft und still.
Werde ich eins mit dieser Stille,
dann kann ich es hören:
Tschschsch... ...
und tiefer und tiefer
läßt sich die Sonne fallen,
das Wasser wird ihr Spiegelbild,
mit jeder Sekunde wird die Umarmung von Feuer und Wasser verschlungener.
- plötzlich Stillstand -
nichts vermag die Stille zu durchbrechen!
... ...
... ...
Noch versuche ich den Moment zu halten, da fliegt bereits ein Raunen über den noch sanft roten Weltenspiegel,
ein kühler Hauch streift mich, Wind und Meer erheben ihr leises Wiegenlied und die Nacht steigt empor.
Diese Zeilen schrieb ich einst der Ernestine unter eines ihrer Fotos und ich musste wieder an sie denken, als ich mich nun mit meiner Kamera ins Wasser wagte, um selbst Teil dieser Umarmung zu werden. Was auf diesem Foto sichtbar werden sollte und warum sich der Fokus auf dem Wasser zu verlieren scheint, sich lediglich auf das nicht Greifbare legte, es ist, wie das Wasser vor dem Feuerball zunächst zurückzuweichen scheint. Die Sonne legt sich auf die Wasser der See, die Oberflächenspannung steigt, die Wasser geben nach und nun konnte ich es nicht nur hören, sondern auch fühlen:
Tschschsch... ... ... ...
Maringe 16/07/2022 18:00
Tschschsch... ... ... ...karlitto 16/02/2020 15:30
Ein Foto ganz nach meinem Geschmack. Schade, dass Du diese Anmerkung nicht mehr lesen kannst. Das Bild hat was. Alles was untergeht, geht wieder auf. Im diesen Sinne, ruhe in Frieden,LG Karl
Ivan Zanotti Photo 06/11/2019 8:49
Great sunsetMar Baltico dove ?
Max Meteor 10/08/2019 21:43
Man kann eine Sonnenuntergang fotografieren und irgendwo hochladen oder man kann ihn "dannpetisieren"Dann wird eine träumerische und dichte Beschreibung daraus. Der Fokus auf dem vorderen Bildteil ist obendrein eine grandiose Idee.
Gruß
Max
Der fotografische Laie 07/08/2019 21:36
Tschschsch... ..Immerwieder sichtbar und hörbar an tausenden Stränden dieser Welt.
Je nach Stimmungslage des Menschen,immer ein Highlight.
Jeder interpretiert diesen Moment für sich.
Schön DEINE Anmerkungen dazu.
Wie wenig Lärm machen doch die wirklichen Wunder dieser Welt – die Sonne, der Mond, die Sterne, die Bäume, die Blumen, die Kinder, ihr Lächeln – dieses Konzert der kleinen Dinge.
Antoine de St. Exupéry
esti 7 06/08/2019 16:02
Kürzlich noch war ich in Gedanken bei Dir,mein Blick hing in den Fluten der Moldau,
den Geschichten lauschend, die mir
von überall her zugeflüstert wurden, von
einer anderen Zeit, von einem jungen
Mädchen, einem jungen Landvermesser
und von meinen Ahnen, es war kalt und
Schneeflocken tanzten vor meinem
Gesicht und nun an deiner Ostsee fallen
die letzten Strahlen der untergehenden
Sonne auf mein Gesicht, lassen die
geschmolzenen Schneesterne, in Tropfen
von meinem Gesicht laufen. Wärme, aber
auch Melancholie macht sich breit und in
meinem unzerstörbaren Kern beginnt es
zu:
..... summen ......
Alles ist im Fluss, alles vergeht, aber es
fängt auch alles immer wieder von vorne
an, wie das versinken der Sonne in den
Fluten und das erwachen am Morgen,
aber über allem steht der Mond....
....lenkt Wasser ~ ~ ~ ~ ~ ~ und die
Gezeiten.
*
Genieße die Stille der besonderen Stunde,
tauche mit ein in die Farben des Meeres
der versinkenden Sonne und mit den
letzten Strahlen, sende ich Dir diese
Botschaft......
...... mit Freude und Dankbarkeit,
von Süd nach Nord,
Ernestine
peju 06/08/2019 11:55
Der schöne Schein.Die nackte Wirklichkeit kommt meist ganz ohne Poesie, hart, scharf und unerbittlich.
Das hier lädt, auch durch die Unschärfe in der Ferne, sehr zu träumerischer, romantischer Stimmung ein, die man genießen kann und sollte.
Der kaltgraue Morgen kommt dann einige Stunden später ganz von selbst.
Gruß
Peter
Mario Fox 06/08/2019 11:38
schön expressionistisch gewordenHerbert Vorbach 06/08/2019 9:56
...und die Dunkelheit steht aufsichtbar, was das Helle verbirgt,Ahnungen schwirren herumund wir verbergen, was wir wissen.(Eigénversuch)
Maringe 06/08/2019 8:09
eingebettet ...in diese Momente, in denen sich alle Sinne öffnen und leben, mitschwingen und fühlen... dasein und lieben.
Ach... lieber Peter, du hast es so beschrieben. Dein Foto gefällt mir in der Unschärfe... es fühlt sich an.
Ein wenig auch... wie Tränen.
Liebe Grüße, Karin
Christoph Nitsche 06/08/2019 1:47
"... hungrig sich die Sonne greifen,durstig ihr Licht hinunterstürzen,
Lichttrunken in ihrem Feuer entflammen.
An kalten Wintertagen lockt die Sehnsucht,
sie wird in der Hitze des Sommers verbrennen.
Greif dir die Sonne und führe sie über den Himmelsbogen.."
Hören, fühlen - d.h. erinnern. Noch eher sich die Sonne mit dem "Tschschsch" verbindet.
Schlaf gut...
:)
VLG
Christoph