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* Died the 10th of June *

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2.085 2

S. Schindelwick


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* Died the 10th of June *

Place du Champ de Foire, Oradour sur Glane
nach dem Massaker von Oradour am 10. Juni 1944

augenommen: 15 Oct 2005
24 mm, f/8, 1/800 sec, ISO 200

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  • La Imagen 18/03/2006 23:12

    Ich musste erst einmal nachforschen, das der Ort mir unbekannt ist, Ort- und Zeitangabe lassen es aber vermuten. Unten die Erklärung aus www.geschichtsthemen.de.

    Das Massaker an 642 Männer, Frauen, Greise, Kinder und Babys

    Frankreich 1944, Zweiter Weltkrieg:
    Anfang Juni 1944 stieß das III. Bataillon des SS-Panzergrenadierregiments 4 "Der Führer", zugehörig zur 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" des SS-General Heinz Lammerding, von St. Léonard kommend auf Guéret vor. SS-Sturmbannführer Kämpfe, der Kommandeur, hatte Order erhalten, die in jener Stadt von Widerstandskämpfern eingeschlossene Garnison zu befreien. Auf den Marsch ereignete sich ein Zwischenfall, der in der nachträglichen Selbstdarstellung des Regiments "Der Führer" so nachgezeichnet wird: Der Panzerkolonne Kämpfes seien ein oder zwei Lastkraftwagen mit bewaffneten Franzosen entgegengekommen, die das Bataillon angegriffen hätten. Daraufhin habe man das Feuer "aus allen Rohren" erwidert, aber erst dann tragischerweise bemerkt, dass sich in den Fahrzeugen gefangengenommene deutsche Offiziere und Stabshelferinnen befanden. Ein bis zwei Deutsche seien bei dem Feuergefecht getötet, eine in deutschen Diensten stehende Französin schwer verletzt worden.
    Was dieser Bericht verschweigt, ist, dass Kämpfe bei diesem Intermezzo 29 Partisanen in die Hände gefallen waren, die zu vogelfreie Banditen erklärt und vor Ort niedergemetzelt worden waren.
    Indes setzte die Truppe ihren Marsch nach Guéret fort. Als Kämpfe und seine Panzer dort eintraf, hatte sich ihre Mission bereits erledigt. Die Stadt war schon wieder in der Hand der deutschen Besatzer, so dass man nach kurzem Zwischenaufenthalt wieder den Rückweg nach St. Léonard antrat.
    Auf dem Rückweg des III. Bataillons ereignete sich etwas, das für das Schicksal der französischen Stadt Oradour-sur-Glane gravierend sein sollte. SS-Sturmbannführer Kämpfe überholte ohne jeden Begleitschutz mit seinem "Talbot" die Panzerkolonne und fuhr mit hoher Geschwindigkeit voraus. Es war das letzte mal, dass Kämpfe von seinen Untergebenen gesehen worden war. Minuten später entdeckte der nachfolgende Trupp das leere Kommandeursfahrzeug mit laufendem Motor am Straßenrand. Die Kolonne wurde gestoppt, man nahm die Suche nach dem Bataillonschef auf. Die stundenlange Fahndung blieb ohne Erfolg, von Kämpfe fand sich keine Spur mehr. Man vermutete, dass Kämpfe von Widerstandskämpfern entführt wurde und wollte dafür Rache.
    Als erste Vergeltung wurden zwei französische Bauern erschossen, deren Gehöft sich zufällig in der Nähe des von Kämpfe verlassenen Wagens befand. Den beiden Unglücklichen wurde nicht einmal unterstellt, zu dem Verschwinden des Bataillonskommandeurs in irgendeiner Beziehung zu stehen. Die Rache größerer Dimension, das Blutbad von Oradour, sollte am folgenden Tage stattfinden.

    Am 9. Juni 1944 traf die 3. Kompanie des I Bataillons (Bataillonskommandeur: SS-Sturmbannführer Diekmann) des Panzergrenadierregiments 4 "Der Führer" in St. Junien ein. Für den 10. Juni war eine Marschpause angekündigt worden. Doch bereits am Vormittag des vermeintlichen Ruhetages wurde der Kompaniechef Otto Kahn und dessen Zugführer überraschend zum Bataillonskommandeur befohlen. Diekmann empfing die Offiziere der 3. Kompanie im Bahnhofshotel von St. Junien, Hotel de la Gare, wo er sich einquartiert hatte. Nachdem die Offiziere Platz genommen hatten, ordnete der Bataillonskommandeur an, unverzüglich die Marschbereitschaft der 3. Kompanie herzustellen. Mittag habe sie nach Oradour-sur-Glane anzurücken, den Ort niederzubrennen und ohne Ausnahme alle Personen, vom Säugling bis zum Greis, zu vernichten.
    Der Kompaniechef der 3. Kompanie, Otto Kahn, sagte nach dem Krieg in einem Dortmunder Gerichtsverfahren aus: "Diekmann eröffnete mir, dass als Befehl die Niederbrennung und Vernichtung des Dorfes Oradour eingegangen sei, was ich auszuführen hätte." (Staatsanwaltschaft Dortmund, Aktenzeichen 45 Js 2/62)

    Der kleine Ort Oradour-sur-Glane, 22 Kilometer nordwestlich der Stadt Limoges gelegen, war bis dahin von den Wirren des Zweiten Weltkrieges kaum berührte. Wären da nicht ein paar vor den deutschen Besatzern geflüchtete Juden und Evakuierte aus den vom Krieg betroffenen Teilen Frankreichs gewesen, hätte man sich auf einen ruhigen Sommer vorbereiten können, mit ein paar Fremden in den zwei Hotels und den wenigen privaten Pensionen des Ortes.
    In den Mittagstunden des 10. Juni 1944, gegen 14 Uhr, kamen 150 Mann der SS-Division "Das Reich" in Oradour an und umstellten den Ort. Kaum eine Stunde später trieben die SS-Leute alle Einwohner auf dem Marktplatz zusammen.
    Die Häuser waren weitgehend leer. Nur wenige Einwohner konnten sich verstecken, unter ihnen drei Kinder einer jüdischen Familie, die in Oradour Zuflucht gefunden hatten, Jaqueline Pinede, ihre Schwester Francine und ihr Bruder Andre, sowie der siebenjährige Roger Godfrin. Er war der einzige Schüler von Oradour, der das Massaker überlebte.
    Wer zu krank war, um auf den Marktplatz zu gehen, wurde gleich in seinem Haus erschossen. Eine Stunde lang mussten die Bewohner auf dem Marktplatz stehen, dann wurden die Frauen und Kinder von den Männern getrennt und in die Kirche weggeführt. Die Männer wurden in mehrere Scheunen getrieben, dann eröffneten die SS-Männer das Feuer. Nicht alle waren gleich tot. Viele starben erst in den Flammen, nachdem die Soldaten Stroh und Reisig auf die Leichenberge getürmt und diese angezündet hatten. In einer Scheune überlebten sechs Männer das Massaker und konnten fliehen. Doch der Erste war zu früh dran und wurde von den SS-Männern an der Friedhofsmauer erschossen, wo man ihn am nächsten Tag fandt.
    Einer der fünf davongekommenen, Robert Hebras, erzählte später: "Mein linker Arm und meine Haare haben schon gebrannt. Es war ein furchtbarer Schmerz, deshalb musste ich aus der Scheune hinaus . . . Dann haben wir uns in der Scheune dahinter versteckt. Da kamen zwei SS-Leute herein. Einer stieg auf eine Leiter und hat das Stroh dort mit Streichhölzern angesteckt . . . Wir sind dann aus der brennenden Scheune in die nächste gekrochen. Es gelang uns aber nicht, aus dem Ort hinauszukommen. Wir haben uns dort in Kaninchenställen verborgen. Auch die begannen schließlich zu brennen. Ungefähr um sieben Uhr abends haben wir uns hinausgewagt . . . Ich bin dann weitergelaufen in Richtung Friedhof und von dort in die Felder. Sie haben mich nicht entdeckt. Von dort sah ich, dass alle Häuser in Flammen standen. Ganz Oradour brannte."

    In die Kirche, in der die Frauen mit den Kindern eingeschlossen waren, trugen die SS-Männer eine Kiste, die offensichtlich eine Gasbombe enthielt. Beißender, stechender Rauch verbreitete sich nach der Explosion. Dann feuerten die SS-Männer von der Kirchentür aus mit Maschinengewehren in die Menge und warfen Handgranaten. Nur eine Frau konnte sich von all den Frauen und Kindern Oradours, die man in der Kirche zusammengetrieben hatte, retten, die 47-jährige Bäuerin Marguerite Rouffanche. Bei ihrer Vernehmung vor einem französischen Untersuchungsrichter sagte sie am 13. November 1944: "Eineinhalb Stunden blieben wir voller Angst in der Kirche und warteten auf das Schicksal, das man uns bereitete. Ich hatte meine beiden Töchter und den sieben Monate alten Guy bei mir. Neben mir schlief meine fünfjährige kleine Nichte ein . . . Nach eineinhalb Stunden öffneten die Deutschen die Tür. Zwei bewaffnete Deutsche trieben die Frauen und Kinder auseinander, um zwischen ihnen hindurchgehen zu können. Sie stellten eine etwa 80 Zentimeter lange Kiste vor dem Altar am Ende des Kirchenschiffes auf . . . Kurz danach gingen die Deutschen wieder hinaus, ohne ein Wort gesagt zu haben. Einige Augenblicke später ging von der Kiste eine kleine Explosion aus. Schwarzer, beißender und stechender Rauch kam heraus, der die ganze Kirche durchzog. Die Menschen bekamen Erstickungsanfälle . . . Ich flüchtete mit meinen zwei Töchtern und dem Enkelkind in die Sakristei. Da begannen die Deutschen, Feuerstöße in die Fenster der Sakristei abzugeben. Meine jüngste Tochter Andree wurde neben mir durch Kugeln getötet, die ihre Halsschlagader durchschlagen hatten."
    Marguerite Rouffanche gelang es, nachdem die Kirche in Brand gesetzt worden war, durch ein Fenster zu flüchten. Bei ihrer Einvernahme schilderte sie die bangen Minuten: "Als ich die Flammen sah, lief ich aus der Sakristei und versuchte, hinter dem heiligen Altar Schutz zu finden. Ich nahm den Gebetsschemel, der beim Gottesdienst verwendet wird, und stieg darauf, um das Fenster zu erreichen. Von dort sprang ich hinunter . . . Hinter mir erschien Madame Joyeux am Fenster und wollte mir ihr sieben Monate altes Baby reichen. Ich konnte es aber nicht fassen. Dann wurde geschossen, und in diesem Moment scheint Madame Joyeux getötet worden zu sein . . . Von da aus flüchtete ich sofort in das Erbsenbeet des nahe gelegenen Gartens. Als ich mich in das Erbsenbeet fallen ließ, wurde ich mit einem Maschinengewehr beschossen. Fünf Kugeln trafen mich an den Beinen und an der Schulter. Das Schulterblatt wurde mir zerschmettert. Ich war zwischen die Stangen des Erbsenbeetes gefallen. Dort blieb ich liegen bis zum Sonntag, den 11. Juni, 16 bis 17 Uhr." Die Leichen von Madame Joyeux und ihrem Baby waren unter den wenigen, die nach den Massakern von Oradour identifiziert werden konnten.

    642 Menschen, darunter 240 Frauen und 213 Kinder, wurden an diesem Samstagnachmittag niedergemetzelt und verbrannt. Das älteste Opfer war die Witwe Marguerite Foussat, die zwei Monate später 91 Jahre alt geworden wäre. Das jüngste Opfer war der am 2. Juni 1944 geborene Yves Texier, der gerade einmal acht Tage alt geworden war. 20 der ermordeten Kinder waren nicht einmal ein Jahr alt, fünf Männer und sechs Frauen waren älter als 80 Jahre.
    Die Deutschen hatten auf ihrer Seite einen Verwundeten: und zwar SS-Untersturmführer Gnug, der beim Einsturz des Kirchturms von einem Stein am Kopf getroffen wurde. In dem am 11. Juni 1944 von Standartenführer Stadler diktierten "Tagesbericht für den 10./11.6.1944" für das Panzergrenadier-Regiment 4 "Der Führer" heißt es bezüglich Oradour: "Ergebnisse: 548 Feindtote - 1 eigene Verwundete".
    Bevor die SS-Division das ganze Dorf in Brand steckte, wurde noch geplündert, was zu plündern war. Von Oradour blieben nur Ruinen übrig, wie auf den Tag genau zwei Jahre zuvor von der tschechischen Ortschaft Lidice, wo ebenfalls falsche Partisanenbeschuldigungen b.z.w. die Rache auf das Attentat auf Heydrich für ein Massaker gesorgt hatten.

    3.000 Kilometer von Oradour entfernt, starben am selben Tag, dem 10. Juni 1944, im griechischen Dorf Distomon 218 Einwohner, die von Soldaten der 4. SS-Polizei-Panzergrenadierdivision erschossen wurden, bevor ihr Dorf in Flammen aufging. Der älteste Mann war 86 Jahre alt. Das jüngste Baby war zwei Monate. Dem Ortspfarrer wurde der Kopf abgehackt. Anschließen wurde Distomon in Brand gesetzt. Im Beinhaus des kleinen Ortes in Mittelgriechenland stehen heute in Fächern - nach griechischer Totensitte - die Schädel der 218 Opfer. Kommandeur der Division war SS-Standartenführer Walter Harzer. Dieselbe Truppe hatte zwei Monate vorher den griechischen Ort Klissura eingeäschert und vorher 215 Menschen erschossen.
    Solche Massaker an der Zivilbevölkerung geschahen überall, wo die Waffen-SS, aber auch die Wehrmacht Terror übte: Der holländische Ort Putten wurde - auch wieder als Vergeltungsaktion - auf Befehl des Luftwaffengenerals Friedrich Christiansen am 1. Oktober 1944 niedergebrannt. Die 660 Männer kamen in das Konzentrationslager Neuengamme. 540 von ihnen wurden dort ermordet.
    Der italienische Ort Marzabotto südlich von Bologna war in der selben Zeit von der Panzeraufklärungsabteilung 16 der Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer SS" neunzehn Tage lang Mordplatz für 1.830 Menschen gewesen. Ein 92 jähriger Mann wurde ebenso erschossen wie ein 20 Tage altes Kind. In der Kapelle des Ortsteiles Cerpiano wurden 21 Kinder und 35 Frauen umgebracht, die Kapelle anschließend zerstört. Den Mordbefehl gab der SS-Sturmbannführer Walter Reeder.
    Die 117. Jägerdivision ermordete im griechischen Dorf Kalavrita am 13. Dezember 1943 die 511 männlichen Einwohner. Der Ort wurde wie üblich in Brand gesteckt. Die Täter, Wehrmachtssoldaten, ließen sich vor den qualmenden Trümmern fotografieren.
    Wieviel Dörfer in der Sowjetunion ausgelöscht worden sind, wo Wehrmacht und SS am grausamsten handelte ... ? Es waren tausend Oradours.