Eine von zwei Überlebenden
Die 39 230 wurde 1924 an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft ausgeliefert und in Stuttgart beheimatet. Der Schwaben-Metropole blieb sie über den langen Zeitraum von über 33 Jahren treu, ehe sie 26 Monaten wie ein Wanderpokal in zwischen den Bw Frankfurt/M, Gießen und Darmstadt herumgereicht wurde. 1960 endete ihre vorläufige Einsatzkarriere als Heizlok, ehe sie nach knapp anderthalb Jahren wieder in der BD Stuttgart ankam. Hier wurde sie zunächst in Villingen an der anspruchsvollen Schwarzwaldbahn stationiert, ehe sie für etwa 16 Monaten in Radolfzell heimisch wurde. Hier wurde sie 1966 ausgemustert und in das AW Offenburg überführt, wo man sie 1973 bis 1984 als Prüfgewicht für Kräne verwendete. Im gleichen Jahr erfolgte die Überführung in das AW Trier, wo man die Lok anlässlich des Jubiläum 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland mustergültig aufgearbeitet. Die Lok, welche zum Bestand des DB Museum zählt, ist seit 1996 als Leihgabe in Neuenmarkt-Wirsberg daheim.
Eine Besonderheit: Nur zwei Loks der Baureihe 39 sind noch erhalten geblieben, wovon die 39 230 eine ist. Die Loks wurden übrigens als letzter Länderbahntypus schon weitgehend nach den Standards der späteren Einheitsloks entwickelt und gebaut.
Quelle: http://www.eisenbahn-museumsfahrzeuge.com/index.php/deutschland/staatsbahnfahrzeuge/dampflokomotiven/baureihe-39/39-230
Aufnahmedatum: Mittwoch, 24. Oktober 2018 - 12:22 Uhr
Matthias Buettner 25/03/2019 18:41
Tolle Lok, klasse Aufnahme und Infotext!Grüße, Matthias
Jens-Holger Reinecke 18/03/2019 20:54
Diese P10 ist im übrigen eine recht besondere Maschine. Es ist die einzige, die mit Hängeeisensteuerung ausgerüstet war. Alle anderen Maschinen hatten eine "Kuhnsche Schleife" in der Steuerung. Dieses "Alleinstellungsmerkmal" ist auch bei der Aufarbeitung erhalten geblieben. Somit stellt gerade diese Lok eine Besonderheit dar. Die Lok bei Alstom im Werksmuseum ist leider in einen "Zwitterzustand" versetzt worden. Sie ist nicht richtig als Länderbahnlok noch als Reichsbahnlok zu erkennen. Die 39 230 stellt dagegen einen Betriebszustand dar, der absolut realistisch ist. Elektrische Beleuchtung und das um die Rauchkammer geführte Versorgungkabel der dritten Spitzenlichtlampe waren für die Bundesbahn 39 charakteristisch.makna 21/12/2018 23:36
Die P 10 ist eine Maschine, die ich aktiv leider immer verpasst habe ... :-(... aber Maedels Schilderungen und Klosseks Tonaufnahmen habe ich
dann damals in mich reingezogen ... :-)
... und wäre auch froh gewesen, man hätte 39 230 zur 150-Jahr-Feier
wieder reaktiviert ... doch Horst Troche wird wohl recht gehabt haben
- es wäre schade um die schöne Lok gewesen! Da das Verdienst der
exzeptionellen 150-Jahr-Feier 1985 mit den vielen Exponaten zuerst
Horst Troche zukommt, darf man froh sein, was er alles ansonsten
auf die Beine gestellt hatte !!! (Auch schon wieder 33 Jahre her!)
Die 39 184 des Linke-Hofmann-Busch-Museums (Alstom Salzgitter)
ist ja leider nicht öffentlich zugänglich - da sie mal Heidelbergerin
war, wäre Darmstadt-Kranichstein der richtige Ausstellungsort
für diese zweite erhaltene P 10 ! Ob das mal was wird ?!?!
Jedenfalls ist 39 230 im DDM bestens hergerichtet gut präsentiert
- auch Dein Motiv der Lok ist bestens !!!
BG Manfred
† AndreasRossel 21/12/2018 21:39
Und es war damals angedacht die 39 230 betriebsfähig zu machen , damit sie auf der Parade Veranstaltung in Nürnberg und bei den anschliessenden Sonderfahrten mit dabei ist. Aber Horst Troche , damals Chef der DB Werkstätten hat sich dagegen ausgesprochen weil die 39er sehr anspruchsvoll waren und er bei Fehlbedienung Folgeschäden befürchtete. Deshalb unterblieb dann letztendlich die Aufarbeitung. Schade, denn die 39 wäre ein absolutes Highlight auf deutschen Schienen.Vg Andreas