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Der Seelenschmied


Free Account, Hamburg

Entdeckt

Durch die dunklen Gänge des alten Gemäuers streift ein Schatten, kaum hörbar wie die zarten Füsse die Dielen berühren, barfuss wandelt sie durch die Nacht.

Stille begleitet ihre Einsamkeit, sie fühlt sich sicher, umgeben von den dicken Wänden und nur der Mond wirft etwas Licht durch die schmalen Fenster. Nichts stört sie, sie kann sich voll und ganz ihren Gedanken und Begierden hingeben, ohne dass sie Leid befürchten muss, oder sie sich den fratzenhaften Blicken der anderen ausgeliefert sieht.

Immer wieder strömen die Bilder der letzten Nacht durch ihren Geist, fast ist ihr als würde sie die Wärme, die gestern noch ihre Haut umspielte erneut spüren.
Die flaumigen Härchen in ihrem Nacken stellen sich leicht auf und ein lächeln legt sich auf ihr Antlitz als sie jäh von wildem Gepolter auf dem Weg zu ihrem Zufluchtsort aus ihrer Erinnerung gerissen wird.
Schon hört man Fäuste eisern gegen das, von den Jahrzehnten gehärtete Eichenholz trommeln. Immer lauter wird das beängstigende Hämmern bis das Tor unter den Schlägen aufstöhnt als wäre es ein gemarterter Leib.

Panik befällt das zarte Wesen denn sie weiss, sollte die Pforte nachgeben so wird dies das letzte Mal gewesen sein, dass ihre bleichen Lippen ein lächeln formten.

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