Entlausungsschein

Entlausungsschein

Vor 100 Jahren im Juni begann mit dem Attentat von Sarajevo der 1. Weltkrieg.
Grund genug, um im Kriegsfotoalbum und -tagebuch meines Großvaters väterlicherseits zu blättern.

Opa Walther war im Sommer 1916 auf den tiefsten Balkan versetzt worden, zu einem Fernsprech-Betriebszug in Rumänien.

In regelmäßigen Abständen mussten sich alle Soldaten einer Entlausungsprozedur unterziehen, auch wenn sie keine Läuse hatten.
Mein Opa hatte nie Ungeziefer. Aber es ging einfach darum, den Schein vorweisen zu können, also musste er sich zumindest untersuchen lassen.

Da die bulgarisch kontrollierte Dobrudscha das Gebiet des Bündnispartners Österreich-Ungarn war, fand die Entlausung nicht im "Lazarett" statt.
Dafür hatten unsere Nachbarn einen eigenen Begriff erfunden: "k.u.k. Feldmarodenhaus".
In diesem Fall war es das zum Feldmarodenhaus umfunktionierte Kloster Cocos bei Isaccea an der Donau, die dort die Grenze zur Ukraine bildet.
Das Lustige daran: Die Entlausung wurde hier von einem Feuerwerker (namens Alois Covacich) vorgenommen.