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Garagentore mit Graffiti, Wiesbaden

Garagentore mit Graffiti, Wiesbaden

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Hartmut Ustorf


Free Account, Wiesbaden

Commenti 13

  • norbert eising 29/01/2018 17:59

    wie gern hätte man gewusst, was da so akut droht, dass dem oberen schreiber die hand derartig gezittert hat... solche "werke" muss man nicht mögen, aber fotografierwichtig scheinen sie mir, wenn sie nicht in einen wesentlichen zusammenhang gestellt sind, selten.. und ob hier eine art von architektur aus der senke gehoben wird, ist fraglich.
    • norbert eising 29/01/2018 23:48

      irrtum, ich halte die frage nach dem sinn einer komposition NIE für unberechtigt, aber bei dem überschwänglichen schönen blau aber für abwehrend von dir vorbeantwortet. auch die konsequente ästhetische betörung kann ja ein sinn sein, nicht immer ist gesellschaftskritisches nötig, schon garnicht wenn es mit dem symbolischen holzhammer (oder betonblöcken) daherkommt. aber das wird, wie du oben seufzend bemerkst, dann wenigstens verstanden. die symbolhämmernde übertreibung, also der KITSCH, hat eben konjunktur, während das reizvolle spiel mit versteckten (oder, was das gleiche ist, überspitzten assoziationsbrücken) meist nicht oder als nicht "ernst" gemeint missverstanden wird.die qualität der wirklich grossen fotografen des letzten jahrhunderts scheint für uns wegen fortschrittsimmanenter denk- und fantasieverflachung endgültig UNERREICHBAR...
    • Hartmut Ustorf 30/01/2018 0:36

      Okay, es hat halt jeder seinen eigenen Approach und seine eigenen Erwartungen an ein Foto. Das ist ja auch gut so. Ich selber will eigentlich nur ohne Worte mit der optischen Darstellung, Komposition und Farbgebung beeindrucken oder gefallen, ohne viel erklären zu müssen. Ein Foto muß für sich sprechen.

      Was die Fotografen des vorigen Jahrhunderts und den Vergleich mit den heutigen Fotografen betrifft, so sehe ich das nicht so eng. Jede Kunstform hat ihre eigene Epoche, die eine andere abgelöst hat und von einer anderen abgelöst wird. Und wahrscheinlich jeder, der in einer derselben großgeworden ist, hält daran fest, weil sie ihm vertraut ist. Das ist eher ein sog. Generationenkonflikt als ein allgemeiner intellektueller Verfall.

      Du darfst nicht vergessen: Die Fotografie als Kunstform gibt es noch nicht sehr lange, in Europa ist sie bis heute noch nicht voll angekommen. Das begann in den USA. Und die Fotografie war noch kein Massenphänomen. Die großen Fotografen des 20. Jahrhunderts waren noch singuläre Leuchttürme, weil es rein physisch keine Leuchttürme in der Fotografie gab, es hat ja kaum jemand fotografiert. Die hatten es leichter, sich zu profilieren.
      Wo gab es schon einen so großartigen Naturfotografen wie Ansel Adams?

      Ich selber bin stark beeinflußt worden von den Fotografen Steven Shore und Joel Meyerowitz, die für mich das absolute Fotografennirwana repräsentierten in den 70er Jahren, als ich mit dem Fotografieren begann. Dann aber auch von dem deutschen Aachener Fotografen Wilhelm Schürmann, der mit mir an derselben Uni studierte, den ich aber nie persönlich kennengelernt habe, obwohl er in Aachen sogar fast bei mir um die Ecke wohnte und in Aachen eine Galerie hatte. Nur ein gut befreundeter Kommilitone, ein Lehrer für mich, war mit Schürmann persönlich befreundet. So ist also über diesen Umweg das eine oder andere aus dieser Schule zu mir durchgedrungen.

      Schürmann hat ungefähr das versucht, was Shore und Meyerowitz in den USA gemacht haben. Und zwar über die Maßen erfolgreich. Schürmann hat einen unschätzbaren Beitrag zur Anerkennung der Fotografie als Kunstgattung in Deutschland geleistet, den man nicht hoch genug einschätzen kann. Einige seiner Fotos habe ich damals als Anfänger nachfotografiert, bin die Motive in den Aachener Vororten mit Stativ und Kamera abgelaufen, bis ich sie gefunden hatte.

      Eine FC-Userin hat in einem meiner beiden Aachen-Fotos sogar den Schürmann-Stil erkannt. Das hat mich umgehauen, wirklich umgehauen:

      Aachen-Richterich 1980
      Aachen-Richterich 1980
      Hartmut Ustorf


      Und heute: Heute ist die Fotografie, vor allem dank Smartphones, ein Massenphänomen geworden. Die Weichen sind neu gestellt. Der Reset-Knopf ist gedrückt. Es gibt unzählige potentielle Leuchttürme, die es ungleich schwerer haben als die des 20. Jahrhunderts, sich aus der Masse hervorzuheben.

      Heute gibt es z.B. einen Andreas Gursky, der nichts mehr mit den Fotografen des 20. Jahrhunderts zu tun hat. Der hat als neues Stilmittel die schiere physische Größe seiner Fotos entdeckt und erfolgreich vermarktet, weil sie die Betrachter totschlägt. Aber auch seine Inhalte: Für mich einfach phantastisch. Ich bewundere ihn sehr. Und wie ich selber erst neulich entdeckt habe, hat auch sein Fotostil den meinigen beeinflußt, ein FC-User hat mich darauf hingewiesen. Das ist das Foto mit der Dreiteilung Rasen-Weg-Rasen:

      Lawn, Stones, and Stripes, Wiesbaden
      Lawn, Stones, and Stripes, Wiesbaden
      Hartmut Ustorf


      Auch in diesem Fall war ich einfach nur geplättet von diesem Hinweis. Ja, ich glaube, er hat recht, denn so etwas hätte ich vorher niemals im Leben fotografiert. Das kann ich mir auch nur so erklären wir der User, der das Foto kommentiert hat.

      Also da bin ich ganz offen, ich weine keiner Epoche eine Träne nach und erkenne auch keine Verflachung, keine Niveauabsenkung. Einfach nur eine horizontal verlaufende Veränderung, keine abwärts verlaufende. Im Umfeld der Massenfotografie muß man sich eben was einfallen lassen, das ist schwerer als damals, als man keine Konkurrenz hatte, weil keiner fotografierte. Und jede Veränderung ist ein Aufbruch, ein Lüften von Abgestandenem. Denn alles wird irgendwann einmal zu Abgestandenem.

      Also Kopf hoch, die heutigen Möglichkeiten bergen ungeahnte Schätze in sich, wie es sie noch nie gab. Und die sind erst zu ihrem allerkleinsten Teil gehoben.

      Gruß Hartmut
    • norbert eising 30/01/2018 14:56

      "alles wird irgendwann zu etwas abgestandenem": wer die wirklichen höchstleistungen der kunst der vergangenen jahrhunderte verstanden hat, wird über die oberflächlichkeit deiner ach so political korrekten und wohlfeilen bemerkung nur entsetzt sein. wer glaubt, dass bachs matthäuspassion oder tschaikowsky´s violinkonzert jemals "abgestanden" sein werden, hat diese werke nie wirklich gehört. nun scheint fotografie leichter zu verstehen als andere künste, so leicht sind ihre aktuellen "trends" zu durchschauen und zu imitieren. versuch aber mal ein portrait von avedon oder eine strassenszene von cartier-bresson zu "imitieren", das ist richtig harte arbeit, da ist es leichter in formale grossmäuligkeit ala gursky auszuweichen. aber die tatsache, dass jeder diesen stil sofort wiedererkennt, sagt ja noch nichts über die qualität aus. aber wahrscheinlich habe ich nur immer noch nicht verstanden, dass die forderung nach qualität in der fotografie längst durch das hecheln nach einem unerfindlichen massengeschmack ersetzt wurde. einfacher gesagt: gut ist, was ankommt, aber warum es ankommt, mag der teufel wissen!
      ich bin übrigens weder pessimistisch noch zynisch, das siehst du an meinen aufnahmen!
    • Hartmut Ustorf 30/01/2018 15:57

      Ich habe nicht gesagt, daß Du zynisch bist. Aber ich bin ironisch/polemisch/ätzend, wenn es sein muß. Ich habe Dir ja auch geschrieben, warum. Und ich würde es wieder sein, sogar mit Steigerungspotential hin zum Sarkasmus und Zynismus!

      Von Political Correctness habe ich aber noch nichts bemerkt bei mir, das wäre wohl das letzte, was mich auszeichnte. Es ist auch heute das allererste Mal, daß diesen Begriff jemand mit meiner Person zusammenbringt.

      Ich schlage aber vor, daß Du Deinen Weg weitergehst und ich gehe meinen. Ich erkenne keine gemeinsame Basis.

      Alles Gute wünsche ich Dir aber.
      Gruß Hartmut
  • oilhillpitter 20/01/2018 13:06

    Mir würde es mehr gefallen, wenn nicht diese Tags überall rumgeschmiert wären. Hier bekommt eine triste Wand wenigstens ein wenig Farbe. Gruß Oilhillpitter
    • Hartmut Ustorf 20/01/2018 13:14

      Ich habe mir das mal gedanklich beim Anschauen durch den Kopf gehen lassen, und ich finde, daß Du damit nicht ganz unrecht hast. In der Tat glaube ich, daß ich diese Architektur auch ohne diese Schmierereien fotografiert hätte (von Graffiti kann man da nicht reden). Dieses Gebäude reizt mich schon seit Jahren, und vor rund 2 Jahren war sie auch noch "sauber", so sauber wie solch ein unansehnlicher Betonklotz halt sein kann. So jedenfalls meine Erinnerung. Aber ich habe nie so richtig eine lohnenswerte Perspektive gefunden und bin daher immer unbekümmert daran vorbeigelaufen.

      Erst diese "Gemälde" haben mir kürzlich auf die Sprünge geholfen. Mal sehen, vielleicht wird das ja mal irgendwann gereinigt. Das bringt aber wohl nicht viel, denn Wiesbaden hat eine ungeheuer aktive Sprayerszene.

      Gruß Hartmut
  • Life thru A lens 16/01/2018 17:48

    I love the cut of this photo, urban street vision of great value!
    Compliments
    And happy 2018!
    Ornella
  • Arno F 12/01/2018 9:44

    Urbane Szenerie, mit Kunstwerken.
    An der linken Garage hat das Auto lange vor der Tür gestanden.
    • Hartmut Ustorf 12/01/2018 11:33

      Woran siehst Du das?
      Ich glaube aber, die Garagen sind nicht für Autos gedacht. Die sind erstens zu schmal und zweitens gibt es gar keine Anfahrrampen. Die Autos müßten also über die Rasenfläche und den davor liegenden Bürgersteig und den Bordstein fahren, um da reinzukommen. Ich vermute mal, da sind irgendwelche Gerätschaften drin. Das ist nämlich der Unterbau einer Sporthalle, die sich darüber befindet. Aber für was diese Garagen letztendlich gedacht sind, weiß ich auch nicht.
      Gruß Hartmut
    • Arno F 12/01/2018 18:01

      Das war nicht ganz ernst gemeint, bzgl. Auto vor der Tür gestanden. Mir ist nur die rechteckige saubere Fläche aufgefallen, da scheint etwas längere Zeit gestanden zu haben. An 2 Toren steht auch Einfahrt freihalten bzw. Ausfahrt freihalten.

      Gruß Arno