Gayatri

Gayatri

(....) "Aus der Ferne hören wir aus einem kleinen Tempel, wie eine Gruppe von Mönchen das Gayatri-Mantra rezitiert. Bei diesem Hymnus an Mutter Erde handelt es sich um das am häufigsten gebrauchte tägliche Gebet weltweit. Alle indischen Traditionen verwenden Mantren, heilige Wörter der Macht, deren Bestimmung darin liegt, das Innen mit dem Außen zu verbinden. Der monotone Singsang wirkt beruhigend und schleicht sich auf leisen Sohlen in die Seele des Zuhörers. So lange, bis das Mantra vom Körper Besitz ergriffen hat und sich selbst zu rezitieren beginnt.
Der Gesang wird leiser und verstummt schließlich in der Ferne. Nur kurz gestreift haben wir den Tempel auf unserem Weg. Nicht lange genug, um sich von der Magie des Momentes einfangen und ablenken zu lassen. Dicke, süßliche Jakobsfrüchte hängen satt und träge wie Bienenstöcke in den Bäumen, während sich die Sonne langsam ihrem Zenit zu nähern scheint und jeden Gedanken an kühlende Schatten gleichermaßen zur Hoffung und auch Farce werden läßt." ( ..... )

(aus: "Das Tor!" - unveröffentlichte Reiseerzählung)

Zauberlehrling und Meister luden mit großzügiger Geste zum Tee, der lauwarm und vermischt mit etwas geheiligter Asche aus Shivas Feuer gereicht wurde.

Sadhu-Cave Nähe Haridwar, Uttaranchal (Scan vom Dia)