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E. W. R.


Premium (Pro)

Gehalten

Jena, Fürstengraben, 20. November 2007. Nikon F 601 mit Sigma f/3,5-5,6 28-200 mm auf Kodak VR 200 Plus. Scan: Nikon Coolscan V ED mit 3000 ppi (12 Megapixel). Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 11. Rauschen entfernen Level 30, Schärfen Level 20.



Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass ich dieses gute halbe Jahr in der fc als sinnvoll empfinden konnte, und hoffe, dass ich meinerseits ihre Zeit etwas bereichern konnte. So haben wir uns vielleicht gegenseitig gehalten. Allen wünsche ich ein gutes neues Jahr!

Commenti 22

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  • Adrian K 06/01/2008 21:23

    Wünsche wie Vorsätze. Mögen alle Wünsche und Ziele noch im laufenden Jahr in Erfüllung gehen :-)
    Gruß Adrian
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  • † Trude S. 02/01/2008 23:44

    Zum Jahresabschluß soviel Gedanken, eigentlich schön das !
    Ich hab das Foto jetzt erst gesehen und darf mich daher kurz halten :-)
    Ich hatte spontan das Gefühl von Zusammenhalt und das allein schon gefiel mir, denn ohne Zusammenhalt ist vieles schwer und manches nicht machbar.
    Und gute Gefühle mag ich :-)

    Auch Dir wünsche ich fürs gesamte nagelneue Jahr möglichst häufig gute Gefühle !!
    Herzlich, Trude :-)
  • Kerstin Stolzenburg 02/01/2008 23:26

    Lieber Eckhard, ich hatte den vermeintlichen Zaun in der Tat zunächst nicht als Zauntür gesehen, das konnte man auch nicht, aber Du hattest es ja bereits recht früh in einer Anmerkung geschrieben, so dass der Bezug natürlich klar war. Gerade dieses Gehaltensein der geöffneten Zauntür in dem von Dir genannten Kontext ist ein wunderschöner Gedanke, den ich natürlich auch so gesehen habe.
    Minimalistische Fotografie, die sich ja auch in weitaus extremeren Varianten darstellen lässt, birgt immer die "Gefahr", den Hauptgedanken des Fotografen vielleicht nicht vordergründig als solchen zu erkennen, sondern vielleicht erst auf zweiter oder dritter Ebene. Hier muss der Fotograf vordenken, allgemein gesehen, sich in die Betrachter und ihre Denkmuster hineinversetzen. Nur so kann er bewirken, dass die Sicht des Bildes nicht auf dem Prinzip Zufall basiert. - Ich sehe jedoch vor allem in der Mehrschichtigkeit der Gedankenvermittlung bzw. der Deutungsmöglichkeiten den großen Vorteil dieser Art von Fotografie, die man gezielt nutzen kann, insbesondere, wenn man nicht nur das bewusste, sondern auch das unbewusste Wahrnehmen ansprechen möchte.
    Und für mich war es einfach reizvoll, eine andere Sicht der Dinge mit einzubringen, gerade weil es das Bild "erlaubte" ;-)
    Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 02/01/2008 23:24

    @Carsten: Lieber Carsten, das mit dem "Essay" ist ja wirklich nett, aber so toll ist der Text ja dann doch auch nicht ;-))
    Aber ich kann morgens einfach konzentrierter schreiben als abends. Und ich hatte am Vortag natürlich bereits einige Gedanken gesammelt ...
    Kerstin
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  • Carsten Mundt 02/01/2008 19:56

    @Kerstin
    Erstaunlich, dass Du um 7.33 h bereits zu einem solchen Essay in der Lage bist !

    Mir gefällt allerdings auch Echards kleine Bemerkung im Bilduntertitel recht gut, die da lautet:
    "So haben wir uns vielleicht gegenseitig gehalten."

    Denn rein vom Bild her, bleibt zunächst unklar, wer hier wen hält.
    Wird der Zaun (nun wissen wir ja, dass es eine Zauntür ist) von der Schnur gehalten, oder hält der Zaun die Schnur, die vielleicht als Wäscheleine (obwohl etwas niedrig.. ) oder etwas in der Art dient ?
    Bei Dingen mag man ja eigentlich nicht an ein sich
    selbst erhaltendes System denken, aber in zwischenmenschlichen Angelegenheit, sofern man das Bild auf diese übertragen will, gibt es so etwas durchaus. Alte Seilschaften.

    lg Carsten
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  • Kerstin Stolzenburg 02/01/2008 7:33

    Minimalistische Bilder, wie wir sie in dieser Serie erwarten können, werden in der Regel wohl mehrfach lesbar sein. Die erste Deutungsebene wurde bereits angesprochen, das Halten der Zauntür zu einem Holzwarenhandel. Auch wenn wir das Ende des Fadens nicht sehen können, erscheint uns diese Erklärung plausibel, manch einem (selbst im Vorbeigehen am realen Holzwarenmarkt) sicher so normal, dass er über andere Möglichkeiten gar nicht nachdenken wird. Für bestimmte Formen psychologischer Einflussnahme auf den Menschen ein wesentlicher Ansatzpunkt.

    Auf die Symbolik eines Zauns in der eigentlichen Bedeutung als Einfriedung, Abgrenzung bzw. Ausgrenzung wurde bereits eingegangen. Nun können wir uns diesbezüglich einfach ein Draußen und ein Drinnen vorstellen, Hoheitsgebiete verschiedener Staaten, Grundstücke zweier benachbarter Hausbesitzer, zwei Dinge, die getrennt bleiben sollen, die nicht überwunden werden können oder dürfen oder den Schutz der einen Seite vor der anderen. Diese Sichtweise ist die Realität. -
    Ungeachtet dessen, dass es sich hier vielleicht nur um eine Zauntür handelt, was man im Bild nicht sieht und die vielleicht selbst gehalten wird, können wir uns als Ausgangspunkt auch den Zaun als solchen vorstellen und unter den Räumen beiderseits dieser Grenze zwei Menschen mit eigenständiger Identität, deren trennender Zaun ihre Individualität, ihre persönlichen Lebensumstände, die Gebundenheit in ihrer beruflichen, privaten und gedanklichen Welt darstellt. Der Zaun, den wir hier sehen, ist niedrig und in gewisser Form durchlässig in beide Richtungen, er ist semipermeabel; eine gute Voraussetzung für eine Annäherung. Ein Austausch von Worten und Gedanken ist möglich, vorausgesetzt, er ist gewollt, über den Zaun hinweg und über dessen Zwischenräume und damit wird mehr und mehr auch ein Blick hinüber zur anderen Seite gewährt. Die Trennlinie ist in diesem Bild also weniger als Abgrenzung zu sehen, als vielmehr mit einem Bild verbunden, in dem wir Menschen finden, vielleicht wie Nachbarn, die sich von Zeit zu Zeit am Zaun, der ihre Grundstücke trennt, treffen und miteinander über mehr oder weniger wichtige, interessante oder unterhaltsame Dinge kommunizieren. Der Zaun würde in diesem Fall für Gedankenaustausch, Zugewandtheit und Annäherung sowie im Fall der fc auch für die Bildbesprechungen stehen. Wer nun im Einzelfall am anderen Ende der Schnur gehalten wird, die mit dem Zaun verbunden ist, oder werden könnte, ist zunächst zweitrangig. Wichtig erscheint mir, dass man ihn überhaupt halten kann bzw. dass er selbst in der angesprochenen Form gehalten werden möchte, dass er vom Gehaltenwerden profitiert und es als Bereicherung empfindet. Das wird umso mehr gelingen, je mehr sowohl der symbolisch zu verstehende Zaun als Basis, die Leine sowie deren Verknüpfung, die zusammen anfangs sicher nur ein Provisorium darstellen können, an Stabilität und Reißfestigkeit gewinnen. Solche Verbindungen sind nicht „wartungsfrei“. Einmal aufgebaut, müssen sie gepflegt werden, sonst werden sie morsch und brüchig und zerfallen bzw. reißen rasch wieder. Aus dem Provisorium könnte allerdings auch eine tragende Verbindung werden, wie Karl-Dieter sie bereits ansprach.
    Den Gedanken, solche Zäune vielleicht irgendwann ganz niederzureißen, kann man kontrovers betrachten. Einerseits wären auf dieser Basis Schnüre, durch die jemand gehalten wird, nicht mehr erforderlich, weil sie durch andere, stabilere innere Verbindungsformen ersetzt würden, der Austausch wäre somit äußerlich frei und umfassend, andererseits hat ein „Blick über den Zaun“ manche Menschen vielleicht schon immer mehr interessiert als das freie Feld.

    Darüber hinaus gäbe es auch die Möglichkeit, das Bild vor den Sprichwörtern "Die Fäden ziehen" und "Die Fäden in der Hand halten" zu interpretieren. Jemand, der die Fäden zieht oder fest in der Hand hat, überblickt und lenkt die ihn betreffenden Geschehnisse. Hier würde der Zaun für eine solche starke und/oder einflussreiche Persönlichkeit stehen. Der Faden ist mit ihm relativ fest verbunden. Dass man nicht sieht, wer am anderen Ende gehalten wird, lässt die Deutung der Situation offen. Ursprünglich geht der Spruch, die Fäden fest in der Hand zu haben, auf Menschen zurück, die sich mit Spinnrad und Webstuhl ihren Lebensunterhalt verdienen mussten. Später wurde der Begriff ausgedehnt auf Puppenspieler, die bekanntlich ihre Marionetten, die an dünnen Fäden gehalten werden, zum Leben erwecken. Gelungen ist die Aufführung dann, wenn die Fäden vom Publikum nicht bemerkt werden. In diesem Sinne könnten gesellschaftlich-moralische oder auch zwischenmenschliche Beziehungen eine Rolle spielen, in denen entsprechende „Konstellationen“ nicht selten zu finden sind und Menschen in einem bestimmten Muster der Konvention gehalten werden. Man könnte sich aber ebenso einen Geschäftsführer einer Firma vorstellen, der die wirtschaftlichen Abläufe seines Unternehmens im Auge behalten muss oder den Lehrer, der dem Schüler den Stoff des Lehrplans vermittelt.

    Und sicherlich nicht als letzte Deutungsebene gäbe es auch auf dem weiten Feld der Psychologie, beispielsweise in Form der so genannten Neurolinguistischen Programmierung (NLP), über die ich vor Jahren einmal ein wenig in einem Buch von Rupprecht Weerth gelesen habe, äußerst interessante Möglichkeiten, Menschen über eine gezielte Form der Kommunikation und damit den Einfluss auf ihre meist unbewusst angelegten inneren Verhaltensmodelle, auf das subjektive Empfinden zu lenken, sie an „unsichtbaren“ Fäden zu halten, zu beeinflussen und sie beispielsweise als Gesprächs- oder Geschäftspartner in einer gewünschten Form zu bewegen.

    Kerstin
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