. . . im Bett mit Madonna . . .

. . . im Bett mit Madonna . . .

Da stand ich nun, in einem leeren maroden Gebäude, das einem Schloß glich.
Irgendwo in einer englischen Grafschaft, oder war es schon Schottland ? Ich
wußte es nicht ! Ich hatte meinen alten verstaubten Beamer herausgekramt, die
Funktionalität überprüft und „LostPlaces irgendwo im Norden Europas“ eingege-
ben und dann auf „Start“ gedrückt. Ich wollte einfach mal wieder raus und nicht
mehr im Corona-Dasein verhaftet bleiben. Und immer diese nervigen abtörnen-
den Nachrichten über die Corona- und Ukraine-Lage hören. Ich mußte einfach
mal raus, einfach mal weg. Gut das ich noch den alten Beamer hatte. O.k., das
Risiko, das er mich irgendwohin beamt, gar auf die Rückseite des Mondes, war
mir bewußt und auch, dass die Rückbeam-Taste versagen könnte, gar ein Strom-
ausfall mich im Nirvana des Seins verbannen könnte, hatte etwas fröstelndes.
Aber diese ewigen sich wiederholenden Nachrichten und dieses ewige herumge-
eiere unserer Politiker empfand ich nicht als . . . besser, gar als sinnvolle Alterna-
tive. Also auf die „Start“-Taste gedrückt und das Glück mal wieder herausgefor-
dert. Das ich nun in diesem alten Gemäuer landete, war nicht zu erwarten ge-
wesen. Irgendwo war ich über eine alte Zeitung gestolpert, „The Evening Post“
von 1937 oder so ähnlich. Wie auch immer. Erfurchtsvoll aber begeistert schlich
ich mich mucksmäuschenstill durch die Gänge und Säle und kam dann in ein Zim-
mer, von dem ich gerade noch ein Foto machen konnte, bevor mich der Beamer
zurückholte, aus einem Notfallmodus heraus. Kurz darauf rauchte das Teil und
eine Sicherung sprang raus. Danke, lieber Schöpfer, dass ich noch nach Hause
gekommen bin. Ich schaute mir das Foto genauer an und mir kam ein Picasso in
den Sinn. Es zeigte ein wildes Liebesleben mit einer unfassbaren Dynamik und
Gestik. Ich glaubte darin ein Motiv zu erkennen, nämlich: Im Bett mit Madonna !
Cool