Im Westen selten...

Im Westen selten...

Das Streckennetz der Deutschen Bahn ist zu großen Teilen elektrifiziert, so dass hier leistungsfähige Elektrolokomotiven, -triebwagen und -züge eingesetzt werden. Für die Versorgung mit der notwendigen Spannung von 15.000 Volt und 16,7 Hertz Frequenz sind verschiedene Energieträger zuständig, wobei der Anteil der sogenannten erneuerbaren Energien (Wasser, Solar, Wind) von Jahr zu Jahr zunimmt.

Die Oberleitungen selbst sind in sogenannte Einspeiseabschnitte unterteilt, bei welchen der Übergang zwischen zwei solchen Abschnitten mitunter als sogenannte Hauptschalterschutzstrecke ausgelegt ist. Die Zahl dieser Abschnitte ist in den "alten Bundesländern" (mithin der Bereich der ehemaligen Deutschen Bundesbahn) nur noch selten vorzufinden, während sie in den neuen Bundesländern (ehemaliger Bereich der Deutschen Reichsbahn) noch etwas häufiger vorkommt. Durch Streckensanierungen und -umbauten gehen diese dort allerdings auch von Jahr zu Jahr zurück.

Um einen Kurzschluss zwischen den beiden Abschnitten zu verhindern müssen die Lokführer von elektrischen Triebfahrzeugen während der Passage eines solchen Abschnitts den Hauptschalter der Lok/des Triebwagens ausschalten. Die Züge rollen dann mit Schwung durch den entsprechenden Streckenabschnitt, das Beschleunigen ist dabei allerdings genauso wenig möglich wie ein Bremsen mit der elektrischen Widerstands- oder Nutzbremse des Fahrzeuges, sondern nur mit der indirekten Druckluftbremse.

Das Ausschalten des Hauptschalters wird dem Lokführer durch Signal vor- und schließlich angekündigt, das Einschalten des Hauptschalters wird durch ein weiteres Signal wieder zugelassen. Auf der obigen Aufnahme sieht man die Hauptschalterschutzstrecke kurz hinter dem Bahnhof Mainz-Bischofsheim in Fahrtrichtung Nauheim.

Aufnahmedatum: Samstag, 9. Mai 2020 - 16:13 Uhr

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