Kreuzweise Teil 7

Kreuzweise Teil 7

(Kameras einwärtsschwenken, Teil 2)

Abbildung K zeigt die Aufnahmesituation und Betrachtungssituation für ein quadratisches Objekt im Vordergrund - und 3 weitere Objekte im Hintergrund. Die Deviation (seitliche Abweichung gleicher Bildteile) ist hierbei maximal so groß wie die Aufnahme-Basis (Abstand der Kameras zueinander).
Abbildung L zeigt dieselbe Aufnahmesituation, bloß mit einwärtsgedrehter, rechter Kamera. Diese Kameradrehung hat für die räumliche Bildwirkung keinerlei Bedeutung, aber sie verringert die Breite des dreidimensional wahrnehmbaren Bild-Hintergrundes.
In Abbildung M sind die aufgenommenen Bilder zur Parallelblick-Betrachtung nebeneinander montiert. Es zeigt sich bei dieser Montage, daß die Deviation bei weiter entfernten Objekten größer wird.
Auch beim näher zusammenschieben der aufgenommenen Bilder (Abbildung N) zeigt sich diese Zunahme der Deviation. Direkt unter Abbildung N ist das quadratische Hauptobjekt noch einmal vergrößert dargestellt. Zwischen linkem- und rechtem Bild besteht eine deutliche Verdrehung

Alle folgenden Bilder sind für Kreuzblickbetrachtung ausgelegt.

Beim Bildpaar mit Rubiks-Cube (Abbildung N´´) ist das Bild für´s rechte Auge aus Position N´´ aufgenommen. Dabei entsteht an einigen Stellen ein deutlicher Höhenfehler, der durch den gelben Balken links unten verdeutlicht wird. Der Balken ist horizontal in beiden Fällen auf derselben Höhe, aber die Würfelecke hat unterschiedliche Positionen. Solche Aufnahmen sind sehr schwierig in 3D zu betrachten.
Völlig extrem wird die Situation in Abbildung N´´´, wo vom Würfel eigentlich frontal die vordere Fläche aufgenommen wurde. Durch die große Basis (nicht durch das Einwärtsdrehen der Kameras) kommt es aber zu perspektivischen Verzerrungen, die beim Betrachten nicht mehr ausgeglichen werden können.

In der untersten Bildreihe sind die Betrachtungssituationen für kleine Aufnahmebasis (links) und für große Aufnahmebasis (rechts) zum Vergleich nebeneinander gestellt. Beim Bildpaar mit großer Basis (N´´´´) kommt es zu deutlichen Betrachtungsproblemen bei den Hintergrundobjekten.
Die Bild-Ergebnisse bei Aufnahmesituation K und L sind praktisch identisch, während zwischen K und N´ ein gewaltiger Unterschied besteht. Die einzige Ursache für die perspektivischen Verzerrungen besteht im Gesamtwinkel zwischen den Kameras und ihrem Kreuzungspunkt am vordersten Objekt.
Bei normaler Lese-Entfernung von 30 cm, und Augenabstand 6 cm (Aufnahmebasis), liegt dieser Winkel zwischen 11 bis 12 Grad. Daraus ergibt sich eine Deviation von etwa 1/8 der Bildbreite. Kleinere Winkel sind unproblematisch, größere Winkel (Kameraposition O) führen zu Betrachtungsproblemen.