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Lok 651049 mit P6017, Laasdorf Januar 1978

Lok 651049 mit P6017, Laasdorf Januar 1978

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Martin Heller MH24


Premium (Pro), Unterschleißheim bei München

Lok 651049 mit P6017, Laasdorf Januar 1978

Um etwas Abwechslung in die Serie zu bringen, möchte ich mal zur Baureihe 65 springen, speziell zum Thema „Wasser-Überreißen“ (vulgo Kotzen). Wenn das Wasser im Kessel zu stark aufschäumt, gelangt es durch den Überhitzer in flüssiger Form bis in die Zylinder, was sehr schädlich ist. Als Heizer konnte man einiges dagegen tun, manchmal war man aber auch machtlos. Die Konstrukteure wussten wohl auch nicht, woran es liegt, sonst hätten sie nicht solche Maschinen wie die 65.10 konstruiert. Bei 01, 41 oder 44 habe ich es so gut wie nie erlebt.
Durch Zufall habe ich die 65 1049 bei so einer Fahrt erwischt. Man erkennt es daran, dass der Dampf unmittelbar über dem Schornstein weiß ist, wo er noch durchsichtig sein sollte. Die Mannschaft waren ausgewiesene 65-Experten – und trotzdem passierte es. Es gab noch schlimmere Fälle, wo regelrecht das Wasser aus dem Schornstein kam und der Kessel nach der Fahrt mit einem weißlichen Belag bedeckt war. Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Das waren seltene Ereignisse.
Wäre interessant zu hören, ob es bei der DB auch sowas gab.

Commenti 6

  • Peter Semmelroch 05/08/2024 14:13

    Klasse Bild und Danke füre die Erläuterungen.
    Es muss auch am Aufbereitungsmittel fürs Kesselwasser liegen, das Schäumen verhindern kann.
    Ich war ja grade letzte Woche noch in Südafrika und unsere 25NC hatte auch stark mit Wasserüberreißen zu kämpfen, angeblich weil nur Aufbereitungsmittel für 3 Tage mitgenommen wurde, die Lok dann aber ungeplant für eine ausgefallene 15F einspringen musste und 6 oder 7 Tage fuhr.
    Daher wurde praktisch auch immer mit offenen Zylinderhähnen gefahren, was die Fotografen nicht unbedingt erfreut hat.
    LG Peter
    • Martin Heller MH24 05/08/2024 20:45

      Klar. Soda und Antischaummittel sollten im richtigen Verhältnis entsprechend der Wasserhärte dosiert werden. Praktisch war aber viel Augenmaß dabei.
      Die ausgefällten Feststoffe wurden durch die Abschlammer entfernt. Mit frischem sauberen Wasser nach dem Auswaschen kam es nie zum Überreißen.
  • Thomas Reitzel 04/08/2024 15:44

    Natürlich gab es das bei der DB auch - vor allem bei den Loks mit Heißdampfreglern und Mischvorwärmern, weshalb sie in den Bw nicht so beliebt waren wie die Loks gleicher Baureihe mit Naßdampfreglern, also vornehmlich bei den Baureihen 01 und 23. Bei der 01 wurden die Maschinen mit dem Altbaukessel bevorzugt, bei der 23 die mit den Nummern bis 050.
    Ein Beispiel hier mit erklärenden Texten und Kommentaren:
    Das Ende war nah - V -
    Das Ende war nah - V -
    Thomas Reitzel

    Weitere erhellende Komentare hier unter dem gleichen, aber Jahre früher eingestellten Bild:
    Wasserüberreißen
    Wasserüberreißen
    Thomas Reitzel

    BG, Tom
    • Martin Heller MH24 04/08/2024 19:54

      Vielen Dank, so schließt sich der deutsch-deutsche Kreis. War interessant, aber es gibt sicher nicht viele die das noch interessiert. Ralf Göhl gehört auch dazu.
  • makna 02/08/2024 22:16

    Herrliche Dampfentwicklung - sagt der Fotofreund: Ein tolles Motiv !!!

    Wasserüberreissen? Gab's bei der DB auch, besonders der DB 23,
    selbst bei den Loks der Baureihe mit Oberflächenvorwärmer ...

    Dampfsäule
    Dampfsäule
    makna

    ... doch das war ziemlich selten, und die eher dafür gescholtenen
    Mischvorwärmer-Maschinen fuhren meist auch ohne Malheur:

    Crailsheim '68
    Crailsheim '68
    makna

    Gäbe es heute noch
    Gäbe es heute noch
    Maschinensetzer

    BG Manfred
  • Martin Heller MH24 02/08/2024 18:11

    Hier zum Vergleich, wie "gesunder" Dampf aussieht. Er kondensiert erst in einigem Abstand zum Schornstein, selbst wenn die Umgebung kalt ist.
    010520 im Februar 1975 in Jena - Zwätzen
    010520 im Februar 1975 in Jena - Zwätzen
    Martin Heller MH24