6.031 11

homwico


Premium (Complete), Coburg

Lupa Capitolana

Die auf dieser Aufnahme gezeigte „Lupa Capitolana“ also eine Kapitolinische Wölfin, steht im Innenhof des Palazzo Pubblico, dem Cortile del Podestà. Da sie direkt an der dem Eingang zum Innenhof gegenüber liegenden Wand unter einem Bogen der ringsum laufenden Kolonnade angebracht ist, fällt sie, betritt man den Hof, sofort ins Auge.
Manche Beschreibungen stellen diese Wölfin im Hof als eine von dem sienesischen Künstler Giovanni di Turino im Jahr 1429/1430 gefertigte Skulptur aus vergoldeter Bronze vor.
Ich bezweifele dies. Giovanni di Turino, ein Goldschmied und Bildhauer, wurde um 1384 in Siena geboren und verstarb um das Jahr 1455 ebenfalls in Siena. Von ihm sind etliche Werke in Siena bekannt. Er hat also wohl ständig in Siena gelebt und dort gearbeitet. Eine Arbeit aus vergoldeter Bronze spricht für das Werk eines Goldschmieds. Eine solche Statue findet man im Palazzo Pubblico in den Räumlichkeiten des Museums. Dies ist dann wohl auch die gemeinte Statue, für die manche Beschreibungen als Stellplatz fälschlicherweise den Innenhof Cortile del Podestà angeben. Dazu muss man auch wissen, dass Rom und auch Siena aufgrund der Geschichte Anspruch auf die Wölfin erheben, und man deshalb in beiden Städten als verstecktes Wahrzeichen jede Menge dieser Wölfinnen findet. Sehr bekannt ist im Allgemeinen die Kapitolinische Wölfin (Lupa Capitolana), die in Rom zu Hause ist, und durch den Romulus- und Remus-Mythos bekannt wurde. Weniger bekannt ist vielleicht jedoch, dass die Kinder von Remus nach dem Konflikt ihres Vaters mit Romulus nach einer anderen Erzählung aus Rom flüchten mussten, die Wölfin mitnahmen und auf ihrer Flucht Siena gründeten. Daraus wurde dann die Sienesische Wölfin (Lupa Senese). Diese Wölfinnen sind also prinzipiell identisch. Man kann sie jedoch unterscheiden: Der Kopf der Lupa Capitolana schaut zur Seite, der Kopf der Lupa Senese schaut nach vorn. Und der Kopf der Wölfin aus vergoldeter Bronze in den Museumsräumen schaut nach vorn. Warum sollte auch ein Sienesischer Künstler eine römische Skulptur kreieren?
Schaut man die abgebildete Wölfin an, fällt folgendes auf: Eine vergoldete Bronzefigur ist sie definitiv nicht. Sie ist aus schwarzem Stein, vielleicht aus Marmor gefertigt, eventuell noch aus Metall, vielleicht doch aus Bronze in irgendeiner Form behandelt, aber nicht vergoldet. Und aus der Tafel, die unter der auf einem Podest stehenden Wölfin an der Wand angebracht ist, geht hervor, dass sie ein Geschenk der Ewigen Stadt Rom an die römische Stadt Siena anlässlich einer Feierlichkeit zu Ehren der Schutzpatronin von Italien, der Heiligen Caterina ist. Dieses Geschenk wurde am 28. April 1940, die dahinterstehende römische Zahl 18 kann ich nicht zuordnen, vom damaligen Bürgermeister von Rom, Giangiacomo Borghese (*25. Juli 1889 in Lastra a Signa; † 28. September 1954 in Palermo), er war der 6. faschistische Bürgermeister und regierte von 1939 bis 1944, an die Stadt Siena überreicht. Auch ist es definitiv eine Kopie einer Lupa Capitolana – sie schaut zur Seite. Warum auch sollte ein römischer Bürgermeister eine Lupa Senese verschenken?
Die Schrift wird links von einem römischen Wappen, man erkennt es an dem Schriftzug SPQR, und rechts von einem leeren, rechteckigen Feld begleitet, das einzig noch ein kleines, einem Eisernen Kreuz ähnliches Gebilde zeigt, was jetzt bei vielen das Kopfkino anwerfen dürfte, was dort vielleicht noch alles so abgebildet war……
Alle drei Tafeln scheinen aus Marmor zu sein.

Aufgenommen auf der Piazza del Campo in Siena im Cortile del Podestà.

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