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Nass glänzt das Pflaster

Nass glänzt das Pflaster

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Nass glänzt das Pflaster

Hier ein Blick zurück über die inzwischen fast menschenleere Karlsbrücke (Karluv Most) auf die Kleinseite (Malá Strana) mit den Kleinseitner Brückentürmen (Malostranské mostecké veze). Es ist gleich 1:00 Uhr, und neben ein paar einzelnen Nachtschwärmern die noch unterwegs sind ist die Müllabfuhr schon beschäftigt, die Abfälle vom gestrigen Tag zu entfernen.

Die Stadt Prag ist geprägt von ihren 13 großen Brücken, welche die Moldau überspannen und aus verschiedenen Zeiten stammen. Die älteste, bekannteste und die schönste ist die Karlsbrücke. Sie war lange die einzige Verbindung zwischen Altstadt und Kleinseite. Im Jahr 1342 ist die erste steinerne Brücke über die Moldau, die Judithbrücke, eingestürzt,was ein großer Verlust für die Stadt bedeutete. Karl IV ließ deshalb eine neue Brücke bauen. Der Legende nach sollte diese besonders haltbar sein, weshalb der Mörtel mit Eiern und Milch vermischt werden sollte. So befahl Kaiser Karl IV., dass jeder Bürger in seinem Land eine bestimmte Menge Eier abliefern musste. Aus diesem Grund roch es um die Stellen der Karlsbrücke noch sehr lange Zeit sauer. Inzwischen ist wissenschaftlich bewiesen dass dem Mörtel wirklich Eier, Milch und auch Quark beigefügt wurden. Durch diese Beimengungen könnte demnach tatsächlich nicht nur der Mörtel härter gemacht, sondern durch die Beimengung der Proteine auch das Abbinden verzögert worden sein, so dass die damaligen Maurer mehr Zeit gehabt hätten, die Steinquader in die richtige Position zu bringen.
Nach 45 Jahre Bauzeit, die Brücke war zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig gebaut, wurden durch große Überschwemmungen 5 Brückenpfeiler zerstört. Die Reparatur dauerte weitere 71 Jahre. Um 1870 wurde sie von dem Schriftsteller Joseph Rudl als Karlsbrücke benannt. Das erste öffentliche Verkehrsmittel seit 1883 war die sogenannte Pferdebahn,ab 1902 ersetzt durch die Straßenbahnen, durch deren Gewicht die Brücke ihre erste Schäden bekommen hat. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ersetzten die Bahnen die Busse, das letzte Auto fuhr im Jahr 1965 über die Brücke.
Die Karlsbrücke ist eine 520 Meter lange Konstruktion und erst nach mehreren Jahrhunderten wurden insgesamt 30 Figuren und Figurengruppen nachträglich auf der Brücke installiert. Besonders schön ist ein Spaziergang über diese berühmte mittelalterliche Brücke am frühen Morgen, noch bevor Touristenscharen die Brücke und die wunderschönen Barock-Statuen in Beschlag nehmen. Auf der Karlsbrücke fehlen immer wieder manche historische Skulpturen. Die originalen Skulpturen aus dem spätem 17.J.h. werden aufwendig restauriert und im National Museum - Lapidarium aufgestellt. Auf der Karlsbrücke kann man dann originalgetreue Kopien bewundern.


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