Neue Verkehre - neue Wagen

Neue Verkehre - neue Wagen

Das Unternehmen Kali & Salz ist eines der letzten Unternehmen in Deutschland, welches klassisch "unter Tage" Bergbau betreibt. Dabei ist die Region Osthessen und Westthüringen eine der größten und wichtigsten Lagerstätten für Dünger- und Spezialsalze, welche weltweit Verwendung finden. Mit einigen tausend Beschäftigten selbst und weiteren tausend "indirekt" Beschäftigten, welche für das Unternehmen Aufträge erledigen ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber in der Region.

Doch wie leider nahezu jede "gute" Seite gibt es auch eine zweite Seite der Medaille: Die riesigen Abraumhalden mit Steinsalz und nicht verwendbaren Produkten (Abraum) aus mehreren hundert Meter Tiefe prägen die Region in Wald- und Osthessen, sind sie selbst doch mehrere hundert Meter hoch und werden noch Jahrzehnte und -hunderte Landmarken der Region sein.

Regnet es werden diese Halden leicht ausgewaschen, an den Bergflanken sammelt sich dann das umgangssprachlich als Kalilauge bezeichnete Haldenwasser. Konnten diese Rückstände über viele Jahrzehnte unterirdisch verpresst und in die Werra eingeleitet werden stehen diese Entsorgungswege nicht mehr zu Verfügung, eine geplante Pipeline zur Oberweser wurde mittlerweile ebenso verworfen. Nun reduziert man die Wassermengen vor Ort und will diese in alten Stollen in der Region "einlagern".

Für den Transport zu anderen Standorten werden dabei seit einigen Jahren auch Güterzüge eingesetzt, welche anfangs aus alten Kesselwagen bestanden und nach und nach um weitere Transportlösungen ergänzt wurden: Im Bereich des Rangierbahnhof Bebra konnte ich dabei den Containerwagen 33 80 4505 344-8 vom Typ Sgmmns 212 der VTG ablichten, welcher mit zwei 20 Fuß langen Tankcontainern beladen war. Der vierachsige Wagen ist bei einem Eigengewicht von 17,5 Tonnen bestens dafür geeignet schwere Lasten zu tragen, denn bei einem möglichen Gesamtgewicht von 90 Tonnen sind 72,5 Tonnen Zuladung möglich.

Aufnahmedatum: Samstag, 23. Mai 2020 - 10:15 Uhr