Noch ein Paradies...

Noch ein Paradies...

Der Hauptbahnhof Hanau ist zweigeteilt: Während die Gleise der sogenannten Nordseite (1 bis 7 zzgl der nördlichen Abstell- und Rangiergleise) mittlerweile aus der Betriebszentrale in Frankfurt am Main gesteuert werden gibt es für die sogenannte Südseite (alle anderen Gleise, beginnend in südlicher Richtung beim für den Reiseverkehr als Gleis 9 bezeichneten Gleis 986) insgesamt vier (Wärter-) Stellwerke, welche allesamt Anfang der 1950er Jahre in Betrieb genommen wurden.

Vor dem Stellwerk Hp war ich einige Minuten zuvor mit der 152 169-9 und einem Kalizug eingetroffen, welcher kurze Zeit später durch die Kollegen vom Rangierdienst übernommen wurde. Die elektromechanischen Stellwerke steuern dabei eine Vielzahl von Formsignalen, welche es in allen Variationen gibt: Neben den Haupt- und Vorsignalen sind besonders die Rangiersignale zu nennen, welche hier meist als hochstehende Formsperrsignale zur Anwendung kommen. Besonders die Mechanik, welche teils deutlich hörbar ein Signal in Fahrt- oder Haltstellung bringt, hat ihren ganz eigenen Reiz. Es gibt aber auch die Kombination aus Formhaupt- und Lichtsperrsignal, so dass sich der Bahnhof besonders für Ausbildungsfahrten gut eignet.

Auf dem Bild ist beispielsweise links auch ein Weichensignal zu sehen, während rechts im Hintergrund vor der Brücke der B 43a einige Hauptsignale zu erkennen sind. Hinter dem mittleren Hauptsignal ist auch noch das Stellwerk Haf zu sehen, welches neben einem Fahrdienstleiter auch den Arbeitsplatz eines Weichenwärters beherbergt. Durch die Vielzahl an Gleisen wurde bei der den Bahnhof Hanau erreichenden Elektrifizierung im Jahr 1957 zudem der Bau einiger großer Oberleitungsmasten notwendig, welche die großen Quertragwerke aufnahmen, an welchen die Fahrdrähte für die vielen Gleise und Weichenverbindungen aufnehmen.

Nach einer Pause von etwa 45 Minuten setzte ich mit der Lok dann vor einen bereitgestellten Leerwagenzug um. Nach dem Kuppeln und einer vereinfachten Bremsprobe brachte ich diesen dann nach Bebra, wo die Wagen bereits erwartet wurden um sie auf weitere Züge in Richtung Heringen und Heimboldshausen aufzuteilen.

Aufnahmedatum: Montag, 21. Mai 2021 – 17:30 Uhr