Porsche 550 Spyder...
...ist doch klar, wer dieses Modell fuhr...oder...?
Hiermit möchte ich eine Sektion „Donnerstagsauto"
mit einer Geschichte, einführen...wenn es euch gefällt...?
jetzt mache ich den Anfang;
James Dean...
Anfang September 1955 wurden in den USA fünf Exemplare des 550 Spyder angeboten. James Dean griff sofort zu.
Dean war zu dieser Zeit 24 Jahre alt und dank des Erfolgs des Dramas "Jenseits von Eden" ein Hollywoodstar. Der sensible und scheue Darsteller, der in seinen Filmen die Wut vieler Jugendlicher ausdrückte, liebte schnelle Autos. Vor seiner Karriere als Schauspieler träumte er davon, Grand-Prix-Pilot zu werden.
Dank der vielen Dollar, die ihm ein lukrativer Vertrag mit dem Filmstudio Warner Brothers einbrachte, konnte er sich seine Träume erfüllen. Schon vor dem Kauf des Spyders gehörte Dean zu den wenigen Porschefahrern in Amerika. Mit seinem 356er 1500 Super Speedster hatte er mehrere Rennen bestritten. Den Speedster gab er Anfang September 1955 in Zahlung, legte noch 3000 Dollar drauf - und wurde Besitzer eines 550 Spyders.
Maschinensetzer 14/05/2018 1:51
"Little Bastard" hat James Dean ihn damals genannt, so erzählte mir sein damaliger Porsche-Mechaniker und Beifahrer während der Unfallfahrt, Rolf Wütherich. Rolf hat den Unfall schwer verletzt überlebt, aber psychisch bis zu seinem Lebensende nicht verarbeitet. Besonders sah er sich immer wieder Schuldzuweisungen bis hin zu Morddrohungen von James Deans Fans ausgeliefert, obwohl er den Unfall kaum hätte verhindern können... – der Unfallverursacher bog für ihn und James Dean kaum erkennbar im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne auf einer Kreuzung links ab und der mit hoher Geschwindigkeit fahrende Spyder kollidierte frontal mit dessen Fahrzeug. James Dean war sofort Tod und Rolf Wütherich wurde aus dem Fahrzeug geschleudert.Diese Psychischen- und daraus resultierenden Alkoholprobleme lassen den exzellenten Porsche-Mechaniker Anfang 1968 endgültig bei Porsche ausscheiden. 1976 habe ich ihn dann in Bonn bei einem Kawasaki-Händler kennengelernt. Er war für die legendären Z 900- und Z 1000-Modelle (und die Z 650) zuständig, allesamt Vierzylinderviertakter, die die berüchtigten Dreizylinderzweitakter von Kawasaki inzwischen verdrängt hatten.
Damals stand ich mit dem Kawasaki-Händler in mehrjährigen Verkaufsverhandlungen wegen seines Ladenhüters, nämlich einer KH 500 (Dreizylinderzweitakter). In dieser Zeit habe ich dem wortkargen Rolf Wütherich stunden-, tage- und wochenlang über die Schultern geschaut und schließlich sein Vertrauen gewonnen. Er war ein einwandfrei analytischer Mechaniker mit enormen handwerklichen und technischen Fähigkeiten, von dem ich sehr viel gelernt habe, was mir noch später bei der Aufarbeitung meiner Dampflokomotive von großem Nutzen war.
Nachdem ich die KH 500 endlich gekauft hatte, musste sich Rolf auch um diesen für ihn verhassten Zweitakter kümmern ("das sind keine ordentlich laufende Motoren"). Trotzdem hat er sich spröde – aber fachmännisch – um meine Neuerwerbung gekümmert... – und er beherrschte natürlich auch die Zweitakter! Bis heute von hohem Wert ist für mich z.B. seine Einstellmethode für die drei Mikuni-Vergaser des Zweitakters geblieben, da bei Zweitaktern die Unterdruckmessung unzuverlässig war: Einfach mit der blossen Hand die Temperatur der drei Krümmer fühlen... – ist einer kälter als die anderen – Zündung und Vergaser nachstellen!
Rolf ist dann leider aus Bonn fortgegangen, ein schwieriger, ruhiger, paradoxerweise auch gesprächiger Freund, solange es nicht um die Vergangenheit ging. Von ihm habe ich sehr viel gelernt – Voraussetzung war viel Geduld und Verständnis für diese einsame und verletzte Seele. Im Sommer 1981 erfuhr ich, dass auch er durch einen Autounfall um's Leben gekommen ist, auch viel zu früh mit 54 Jahren...
Seinen verhassten Zweitaktern bin ich bis heute treu geblieben, auch aufgrund seines mir übermittelten technischen Wissens!
Viele Grüße
Thomas
T. Schiffers 11/05/2018 20:29
isch glaub der is mir auch schon mal vor die linse gekommen...sehr cool..tinoKlaus-Peter Beck 10/05/2018 23:15
Ja, genau!Ich habe auch sofort an James Dean gedacht!
Kannst Du Dich daran erinnern, daß es in unserer Jugend auch James Dean Clubs gegeben hat.
Alle Mitglieder trugen als Projektil gedrehte MS-Teile, an einer Kette um den Hals.
Ich hatte auch so eine, war aber kein Mitglied!
Erinnerungen halt!
Gruß
Klaus-Peter
Tante Mizzi 10/05/2018 19:21
Und in diesem Auto fand er dann - unverschuldet - den Tod .... ! Eine immer noch sehr tragische Geschichte!!! Aber eine schöne Aufnahme von dem Auto !!!Liebe Grüße
Mizzi
Peter Loleit 09/05/2018 23:39
Schöne Aufnahme mit den tollen Rundungen vom Porsche!LG Peter
† smokeybaer 09/05/2018 22:27
Schön in der Frontalen gezeigt gr smokey