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Relikte des 2. Weltkriegs – Schneifel 1944: Untergang einer Division

Relikte des 2. Weltkriegs – Schneifel 1944: Untergang einer Division

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Relikte des 2. Weltkriegs – Schneifel 1944: Untergang einer Division

"Als er Buchet erreichte bot sich ein weiteres erinnerungswürdiges Bild. Volksgrenadiere trugen die umfangreichen Bestände an erbeuteten Kriegsmaterial zusammen. Hohmann hielt an. Er konnte 6 Jeeps, 5 US-Lastwagen und in einer Hofeinfahrt unzählige MGs sehen. Bei 15 hörte er auf zu zählen. Dazu unzählige Kisten. Munitionskisten? Verpflegung? Die Fülle an Beute war unermesslich."

(Quelle "Triumph in den Ardennen" von van Rjk)




Am 19. Dezember 1944 erlitt die amerikanische Armee in der Schneifel eine der größten Niederlagen in der Geschichte der USA, nur übertroffen von den Schlachten des US-Bürgerkriegs und der Kapitulation von Bataan 1941 gegenüber den Japanern. Als die abgeschnittene 106. US-Infanteriedivision kapitulierte gingen fast 8000 Mann in Kriegsgefangenschaft.

Was war passiert? Im September 1944 hatten die Amerikaner auf dem Höhenrücken bei Prüm einen Einbruch in den Westwall erzielt. Trotz der strategisch unwichtigen Position des Gebietes und der taktisch verheerenden Lage als eines in die deutschen Linien hineinragenden Frontkeils, wollte die US-Armee aus Propagandagründen unbedingt dieses Gebiet halten. Der Westwall war hier durchstossen, Punkt! In Folge grub sich hier eine ganze Division mit 12.000 Mann ein.

16. Dezember 1944 – Jetzt rächt sich die Entscheidung. Die deutsche 18. Und 62. Volksgrenadierdivison stossen nördlich und südlich des Höhenrückens vor und kesseln fast die komplette Division ein. Panisch machen die Amerikaner den nächsten fatalen Fehler. Anstatt auf dem Höhenrücken in ihren festungsartigen Positionen zu verharren, ordert Kommandeur Descheneaux den Rückzug an. Chaotisch zurückflutend versuchen die Amerikaner den Ring zu durchbrechen – vergeblich…

In der Nacht zum 19. Dezember graben sich die Amerikaner – mit inzwischen zusammengeschmolzenen Munitionsreserven – in das Waldstück Lindscheid bei Schönberg ein. Die Deutschen feuern aus vollen Rohren in das kleine, mit Soldaten überfüllte Gebiet, jede Sekunde hallt ein neuer Schrei „Medic“ durch die Nacht. Descheneaux erträgt es nicht, seine Männer sinnlos verbluten zu lassen und schickt einen Parlamentär zu den Deutschen. Kapitulation. Es wird kein zweites „Lost Battalion“ geben (ein britisches Bataillon, welches im 1. Weltkrieg von seinem Kommandeur der Vernichtung preisgegeben wurde). Aus ihren Löchern erheben sich 8000 Amerikaner. Schweigend ziehen sie an tausenden Volksgrenadieren, die nun ebenfalls aus ihren Deckungslöchern hervorkommen, vorbei in die Gefangenschaft. Hitlers letzter Schachzug - die Ardennenoffensive - sollte mit einem Triumph, einem letzten Blitzsieg, beginnen, doch nur wenige Wochen später werden dieselben Grenadiere den Weg in die Gefangenschaft antreten, nur in die entgegengesetzte Richtung. In Wirklichkeit hatten sie nie eine Chance, zu schwach waren die eigenen Kräfte, zu überlegen der Gegner.

Das Bild zeigt Reste von Verpackungsmaterial für US-105mm-Granten, gefunden in der Nähe des „Schwarzen Mannes“ in der Schneifel. Im Dezember 1944 kämpfte hier das 589th Field Artillery Bataillon der 106. Division.

Commenti 5

  • Histo-LU-MA 12/01/2013 1:41

    Mir gefallen Deine Fotos und die informativen historischen Beiträge unter ihnen.
    Gruß Histo LU-MA
  • Vive le Sport 22/12/2010 19:44

    ja, diese Teile lagen zu hunderten wenn nicht gar zu tausenden hier rum....am Schwarzen Mann natürlich besonders - immerhin war ja mehr oder weniger dort ein halbes Jahr Front (im Großraum)

    VG Vive
  • Double A 22/11/2010 2:32

    Guter Geschichtsbericht sowie interessante Funde.
    LG, A&A
  • Lars- Kahnt 25/07/2010 13:32

    KLASSE
    auch die Skitze dazu ist klasse gemacht!!
    KOMPLIMENT

    LG
    LARS
  • Bunkerworld 18/07/2010 9:06

    mit der skizze sehr interessant, der vergleich ist somit sehr wichtig