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Premium (World), Leipzig

Speichellecker

Vielen Dank an carmen.blaser für den Galerievorschlag!

Das Bild basiert auf einer Einzelaufnahme, ist also keine Fokuskombination (Stacking). Ich empfehle das Vollformat, damit man die Facetten erkennen kann (leider in der Votingansicht meines Wissens nicht möglich).
Link: https://www.fotocommunity.de/photo/speichellecker-xdreamer/44276307

Das Foto zeigt, wie eine Fliege einen Verdauungstropfen mit ihren Mundwerkzeugen festhält. Hierbei handelt es sich um ein immer wieder auftretendes, aber selten zu beobachtendes Verhalten bei Insekten verschiedener Familien und Ordnungen. Die kleinen Tiere würgen einen mehr oder weniger klaren Tropfen heraus, halten ihn kurz mit ihren Mundwerkzeugen fest, um ihn anschließend mit dem Saugrüssel (bei Fliegen) wieder einzusaugen. Das Ganze wird mehrmals wiederholt - immer wieder erscheint der Tropfen am Mund, wird pulsierend ausgewürgt und wieder eingesogen. Manchmal wird der Tropfen dabei immer größer. Das ganze Spiel kann recht lange dauern.

Der Grund für dieses Verhalten ist bis heute nicht abschließend geklärt. Es gibt verschiedene Theorien:

1. Fliegen und Bienen haben keinen Magen im eigentlichen Sinne. Sie verdauen ihre Nahrung größtenteils außerhalb des Körpers. Vereinfacht ausgedrückt, sondern sie enzymreichen Speichel ab, den sie der Nahrung noch außerhalb des Körpers oder bei der Aufnahme beimischen. Die Nahrung wird durch die agressiven Enzyme schnell verflüssigt. Mit dem Einsaugen und Ausstoßen des Verdauungstropfens wird (wahrscheinlich) der Enzymgehalt im bereits aufgenommenen Nahrungsbrei erhöht. Es könnte sich also um eine Art "Nachverdauung" handeln, eine Art "Wiederkäuen" bei Insekten :-).

2. Es gibt auch die These, dass während des pulsierenden Einsaugens und Ausstoßens des Tropfens verdauungsunterstützende Bakterien aus der Luft mit der Oberfläche des Tropfens aufgenommen werden.

3. Eine weitere These geht von einer Abkühlungsfunktion aus. Fliegen und auch Bienen produzieren bei hektischen Flugmanövern eine hohe Körperwärme, die sie über Verdunstung an der Tropfenoberfläche wieder abgeben. So könnten sie über das pulsierende Einsaugen und Ausstoßen eine Menge überschüssige Hitze loswerden.

Quelle: makro-treff.de

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