Stachelschwein der Lüfte
Bereits Anfang der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts setzte sich die Erkenntnis durch, daß insbesondere Kommandostrukturen anfällig gegenüber luftgestützten Angriffsmitteln sind. Eine Lösung bot beinahe überraschenderweieise der Ort, von dem auch die größte Gefahr ausging - die Luft. So begann man (unter anderem in der UdSSR) mit der Evaluierung geeigneter Flugzeugtypen, die für eine solche Aufgabe geeignet zu sein schienen. Zu den Anforderungen, die an einen solchen Flugzeugtypen gestellt wurden, zählte lange Flugdauer in größren Höhen, hinreichend Platz für die Ausrüstung und große Zuverlässigkeit. Die damals neue IL-62 war noch nicht ausreichend getestet, die An-10 verfügte über keine Druckkabine und die An-12 konnte nicht in ausreichender Stückzahl produziert werden. So fiel die Wahl auf die IL-18. Die Umrüstung erfolgte im Konstruktionsbüro von W. M. Mjassischtschew, sie bekam die Bezeichnung IL-22 (nicht zu verwechseln mit dem Projekt eines vierstrahligen Bombenflugzeug aus dem Jahr 1945, von dem nur ein einziges Exemplar gebaut worden ist) Dort rüstete man eine verstärkte Energieversorgung nach (einen Turbogenerator TA-6), verbaute die notwendige Kommunikationsausrüctung, verbunden mit vielnen Antennen, eine neue Sauerstoffanlage und - da Beatzung und Operateure die Maschine im Havariefall mit Fallschirmen verlassen können sollte- hinter der vorderen Gepäckraumluke eine Art Rutsche aus dem Arbeitsraum. Deren Ausgang ist die gut sichtbare Luke im unteren Rumpfteil vor den Tragflächen. Im Laufe der Zeit wurden natürlich die Kommunikationseinrichtungen immer wieder dem Stand der Technik angepaßt, so daß die letzten, mehrfach modernisierten Exemplare noch bis heute fliegen, obwohl es mit der auf der IL-86 basierenden IL-80 einen Nachfolger gibt. Die Maschine auf dem Photo ist allerdings mittlerweile auf dem Flugplatz Kubinka bei Moskau abgestellt, inwieweit sie noch als Reserve dient, entzieht sich meiner Kenntnis.
IL-22M, RA75926 , s/n 188011203, Baujahr 1968, Flugplatz Kubinka
Lutz Matthias Berger 18/11/2020 9:28
Ich weiß nicht recht, das veränderte Seitenleitwerk der Il-22 wirkt an dem Klassiker schon sehr provisorisch "angebaut", aber dennoch kein Flieger von der Stange undDeine Bildlegenden haben immer wieder
einen hohen Informationswert.
Kann man immer wieder was dazulernen,
denn mit solchen Thematiken
beschäftigt man sich selten.
Aber was die Ästhetik betrifft...
Da bleibe ich lieber bei der
guten alten Iljuschin Il-18.
Mit der DM-STA machte ich übrigens
den ersten Flug meines Lebens.
Gruß Lutz
Karl-Heinz Klein 17/11/2020 11:12
wie ich sehe wohl eine russische Maschine - interessant...solche Viermotorigen fliegen ja noch, sehe öfter mal eine...hin und wieder fahre ich auch zum Flughafen Stuttgart und mache Aufnahmen - vom kommen und gehen...auch von meinem Balkon aus, dann ich die Flieger fotografieren, wenn sie Stuttgart anfliegen, ich glaube ich habe so ziemlich alle Fluggesellschaften....*g - nur was das im Einzelnen für Maschinen sind, das weiß ich nicht.liebe Grüße
Karl-Heinz
amun.ra 16/11/2020 18:57
Ich liebe diese tolle alte Maschine.Fantastisch. !!!!
LG amun.ra
Himmelsstürmer 16/11/2020 16:07
Der Flieger steht irgendwie schon auf dem "Abstellgleis".Super Info!
HG Ulli
smokeonthewater 16/11/2020 15:36
Laut waren die IL18 beim Anflug auf den Flughafen Leipzig oder beim Start.LG Dieter