Straßenszene im Vorort, Wiesbaden Foto % Immagini| architektur, profanbauten, einfamilienhäuser Foto su fotocommunity
Straßenszene im Vorort, Wiesbaden Foto & Immagine di Hartmut Ustorf ᐅ Vedi e commenta gratuitamente la foto su fotocommunity. Scopri gratuitamente altre immagini.
Mir gefallen Deine "belanglosen" Strassenszenen mit Wohnblöcken...auf den 2. Blick. Sei es wegen der ersichtlichen Geometrie, die hier auffällt, sei es wegen der "Kleinbürgerlichkeit", die du bewusst in Szene setzt, sei es weil ich in einem ähnlichen Quartier aufwuchs und ich seither Abstand davon nahm.....
Das hast Du richtig erkannt. Zuerst einmal ist es die Geometrie, die meine Aufmerksamkeit weckt. Dann aber eben die von Dir erwähnte "Kleinbürgerlichkeit". Es sind verschiedene Eindrücke, die hier zusammenkommen und mich zum Fotografieren reizen.
Allerdings sehe ich keinen Grund, davon Abstand zu nehmen, wenn Du mal in solch einem Quartier aufgewachsen bist. Das ist ein entscheidender und wahrscheinlich prägender Teil Deines Lebens gewesen.
Heute sogar suchen junge Leute so etwas, weil es in gewisser Weise auch heimelig ist. Und hier, in diesem Vorort von Wiesbaden, wohnen mehrheitlich sehr wohlhabende Leute. Das ist 'ne teure Wohngegend. Solche Quartiere werden ganz bewußt erhalten und gepflegt. Was nach dem Krieg großflächig einplaniert wurde, wenn es nicht zerstört worden war, wird heute mit großem Aufwand aktiv belassen. Und das ist auch sehr gut so.
Rechts kannst Du im Ansatz erkennen, daß weiter den Berghang hinauf moderne Villen stehen, alle gesichtslos und in ihrer Gesamtheit als Wohnviertel ohne jede Atmosphäre.
Grundsätzlich aber ist es bei der Mehrzahl meiner Fotos so, daß mich die Belanglosigkeit fasziniert, die wir übersehen und die nirgends fotografisch festgehalten ist. Landmarks wie Theater, Kurhaus, Dom usw. usw. interessieren mich in der Regel nur am Rande oder sogar überhaupt nicht.
Gruß Hartmut
Genau aus diesem Grund habe ich Dir auch meine Meinung dazu geschrieben. Es ist die Belanglosigkeit, die mir erst bei dem 2. Blick gefiel. Insofern hast Du mir wieder mal etwas den Horizont erweitert. Danke
Danke Ralf. Da tust Du mir allerdings ein bißchen zu viel der Ehre an.
Doch schätze ich Deine Vorgehensweise, nämlich den eigenen Horizont durch das Betrachten anderer Fotos zu erweitern. Genau das und nichts anderes ist meine eigene Lernmethode. Dazu habe ich auch viel in meinem Profil geschrieben.
Ich halte nichts von Fotokursen, außer dann, wenn sie die technische Handhabung von Kameras und die Bildbearbeitung vermitteln oder früher das Dunkelkammerwissen. Den gesamten Rest, also wie man ein Foto gestaltet, sollte man sich lieber vom Herzen diktieren lassen und von anderen Fotografen abschauen. So habe ich das auch gemacht und so mache ich das auch heute noch.
In der Anfangsphase meiner Fotografie, als Student in den 70er Jahren des verflossenen Jahrhunderts, waren meine Vorbilder amerikanische Fotografen (Stephen Shore, Joel Meyerowitz u.a.) sowie der Aachener Fotograf Wilhelm Schürmann (ich habe in Aachen studiert und Schürmann hatte dort eine Fotogalerie).
Ich habe damit begonnen, daß ich solche Szenen nachfotografierte, die diese Fotografen bekannt gemacht haben. Im Laufe der Zeit habe ich mich dann davon emanzipiert und meinen eigenen Stil entwickelt, der aber von meinen Vorbildern immer beeinflußt blieb. Die Fotografie wurde in den USA als eigenständige Kunstgattung definiert. Diese Entwicklung begann in den 70ern ganz allmählich nach Europa herüberzuschwappen.
Das ist aber schon eine ältere Wohngegend. Ich weiß es nicht, aber ich vermute, das sind Bauten die in der früheren Nachkriegszeit entstanden sind, vielleicht auch erst in den 60ern.
Die neuere Wohnarchitektur in sehr vielen Städten ist hingegen wirklich wie von Grundschülern erdacht: Einfallslose weiße Schuhkartons, aus denen mittlerweile ganze Erweiterungsgebiete zusammengeschustert werden. Da hat man den Eindruck, die Architekten haben nie eine Hochschule von innen gesehen und wollen nur den schnellen Euro machen.
Ich warte noch auf passende Lichtverhältnisse, dann fotografiere ich eine solche Szene auch. Es soll wolkenfreier, strahlend blauer Himmel sein, menschenleer und mit einem ganz bestimmten Lichteinfall zu einer bestimmten Zeit am mittleren Nachmittag. Bislang habe ich diese Bedingungen noch nicht alle gleichzeitig vorgefunden.
In München, so habe ich kürzlich gelesen, hat sich mittlerweile unter den Bürgern eine offenbar noch unorganisierte Bewegung zusammengetan, die gegen diese Gesichtslosigkeit und Verschandelung protestieren. So stand es in der Süddeutschen Zeitung, die ja in München zu Hause ist. Da habe ich innerlich Beifall geklatscht.
Zumindest die ersten beiden Häuser sind genau meinem Geschmack entsprechend verändert. Die technische Seite wird auf dem neuesten Stand gehalten (siehe Kaminabdichtung), während die Fassade seit wohl 1958 unverändert bleibt. Die Glasbausteine und die Badezimmerfarbe gefallen auch heute noch, das Tor an der Garageneinfahrt ist noch in Ordnung, so lobe ich es mir. Nur braucht man ab und zu mal ein neues Auto, die halten keine 50 Jahre...
Andreas
Jaja, gepflegt ist es dort. Und rechts sowie hinten rechts, nicht im Bild, stehen moderne Villen, dazwischen viele im Bau. Das ist keine billige Wohngegend. Vor allem auch wegen des sehr weitwinkligen Fernblicks Richtung Südosten, Süden und Südwesten, nur durch den natürlichen Horizont begrenzt, bis hinunter an die Bergstraße Richtung Heidelberg bei klarem Wetter und über die Rheinebene bis hin zum Pfälzer Wald. Das ist dann aber schon weit weg. Das ist eine sehr bevorzugte Wohngegend und war es offenbar schon immer. Auf dem zweiten Bild, in umgekehrter Richtung fotografiert, kriegst Du beim Blick über die Dächer hinweg eine Idee von der Sicht bei klarem Wetter. Die sehr hügelige Geographie Wiesbadens mit den Taunus-Ausläufern bis in die Stadtmitte hinein hat sehr viele exklusive Wohngegenden entstehen lassen seit dem 19. Jahrhundert. Von solchermaßen genutzten Höhen ist Wiesbaden rundherum umzingelt. Nur am Hauptbahnhof gibt es einen ebenerdigen Ausgang aus dem Talkessel. Und da hat die Bahn die Schienen verlegt, die müssen also nicht auf oder ab schnaufen.
Wie ich oft gelesen habe, hat Wiesbaden von allen Städten in Deutschland mit Abstand die höchste Dichte historischer Villen. Das habe ich übrigens nicht in Propagandafaltblättern der Tourismusbehöre gelesen. Davon wurde kaum etwas im Krieg zerstört, das ist auch einer der Gründe, warum Wiesbaden nach dem Krieg Landeshauptstadt des neuen Bundeslandes Hessen wurde. Vor allem aber mag ich hier am liebsten auch die Nachbarschaft zu Mainz. Die Agglomeration ist das Interessante ebenso wie die nähere Umgebung.
Aber wie Du ja schon in einem meiner Kommentare gelesen hast, gibt es auch hier Problemviertel; dorthin wage ich mich mit meiner Kameraausrüstung nur in der Gruppe; wenn möglich in einer größeren...
Gruß Hartmut
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fiston 10/10/2018 22:44
Mir gefallen Deine "belanglosen" Strassenszenen mit Wohnblöcken...auf den 2. Blick. Sei es wegen der ersichtlichen Geometrie, die hier auffällt, sei es wegen der "Kleinbürgerlichkeit", die du bewusst in Szene setzt, sei es weil ich in einem ähnlichen Quartier aufwuchs und ich seither Abstand davon nahm.....Hans-Olaf FLÜGEL 12/04/2018 11:17
Ein schönes Beispiel für die Einfallslosigkeit der Architekten. Da wird dann nur die Schublade auf gemacht und die ewig gleichen Häuser gebaut.olly
Typ27 10/02/2018 15:12
Zumindest die ersten beiden Häuser sind genau meinem Geschmack entsprechend verändert. Die technische Seite wird auf dem neuesten Stand gehalten (siehe Kaminabdichtung), während die Fassade seit wohl 1958 unverändert bleibt. Die Glasbausteine und die Badezimmerfarbe gefallen auch heute noch, das Tor an der Garageneinfahrt ist noch in Ordnung, so lobe ich es mir. Nur braucht man ab und zu mal ein neues Auto, die halten keine 50 Jahre...Andreas