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Südafrika: Kynsa Lagoon 3

Südafrika: Kynsa Lagoon 3

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Karl-W. Koch


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Südafrika: Kynsa Lagoon 3

1997 war ich mit einem Fotosonderzug unterwegs. Die Scheinanfahrt auf dem Damm der Lagune - dieses Mal von der anderen Seite betrachtet - leider von dem starken und in die falsche Richtung blasenden Wind beeinträchtigt, sehenswert war es dennoch allemale.

Die Holzbrücke über die Lagune von Knysna ist der letzte Abschnitt der Strecke von George nach Knysna an der Südafrikanischen Küste des Indischen Ozeans. Neben der Kaaimansrivier-Bridge ist es das zweitdankbarste Motiv der an weiteren tollen Fotogelegenheiten nicht armen Strecke. Leider ist die Strecke seit Jahren nicht mehr in Betrieb, aber noch gibt es Hoffnung:

George - Knysna
Die 68 Kilometer lange Strecke wurde zwischen 1924 und 1928 gebaut. Sie galt damals wegen der schwierigen topografischen Bedingungen als teuerster Streckenabschnitt der Welt. So mussten mehrere aufwendige Brücken errichtet werden, u.a. der berühmte Viadukt über den Kaaimansrivier direkt an dessen Mündung in den Pazifik sowie einige längere Holzbrücken über Salzwasser-Lagunen.
Haupttransportgüter waren zunächst Holzladungen aus den Wäldern um Knysna nach George, wo dieses auf Seeschiffe verladen wurde. Später waren es neben dem Holz die Güter des täglichen Bedarfes für Knysna und den dahinter liegenden Küstenabschnitt. Normale Reisende nutzten das Zugangebot als bewährtes öffentliches Verkehrsmittel und auch der Touristenverkehr nahm in den 1980er bereits deutlich zu.
Die Bezeichnung des Touristenzuges mit „Outeniqua Choo-Tjoe“ stammt zum einen von den in der Nähe befindlichen Outeniqua-Bergen und ist an den Chattanooga-Choochoo angelehnt, wobei das „Choo-Tjoe“(beides gleich ausgesprochen) eine Kombination aus der englischen und der afrikaansen Schreibweise ist.
Die Bahn wurde seit 1992 offiziell als Museumsbahn betrieben, damit schien der Dampfbetrieb sichergestellt zu sein. Dem Museum in George war das Bahnbetriebswerk angegliedert, das neben den Maschinen für die Strecke nach Knysna etliche weitere Loks unterhielten, die nach Mossel Bay und über den Montague-Pass regelmäßig auf die Strecke dürften.

Dann folgte das Jahr 2006:
Im August kam es durch schwerste Regenfällen am Kaaimans-Pass, oberhalb der Brücke, zu mehreren Erdrutschen. Felsmassen stürzten auf die Gleise und es kam zu Gleisverwerfungen. Im November 2007 wurde zudem der Bahndamm in der Swartvlei-Lagune unterspült. Dadurch war die Strecke an mehreren Stellen zwischen George und Sedgefield unterbrochen und der Betrieb wurde zunächst eingestellt. Ab dem Juni 2016 wurde mit dem Wiederaufbau der Strecke durch ein Konsortium unter der Führung von Classic Rail begonnen. Das klappte erstmal leider nicht. Als nächste folgte im Dezember 2021 eine Ausschreibung durch Transnet Freight Rail (TFR), der Eigentümer der Strecke George-Knysna, für die Verwaltung und den Betrieb der Strecke. Dabei ging es um die Wiederherstellung der Strecke und den Betrieb des Dampfzuges „Outeniqua Choo Tjoe“ auf dieser Strecke. Die Ausschreibung endete im April 2022. Zwei Unternehmen haben Angebote abgegeben.

Zum Einsatz kamen wegen der beschränkten Achslasten auf den Holzbrücken normalerweise Dampflokomotiven der Klassen 19D und 24. Das sind leichte Nebenstrecken-Schlepptender-Dampfloks mit geringer Achslast und der Achsfolge 2’D1‘ bzw. 1’D2‘, gebaut von diversen europäischen Lok-Fabriken, u.a. North British Loco Co. Ende der 1940er Jahre. Die Spurweite ist die südafrikanische „Regelspur“ von 1.067 mm.
Die Baureihe 24 war neben der 19 D in Südafrika die Universallok für Nebenstrecken in den letzten Jahren: Rangierarbeiten, Übergabezüge, Personen- und Güterzüge. Diesellokomotiven wurden nur eingesetzt, wenn wegen Trockenheit erhöhte Waldbrandgefahr bestand.

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