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Symbolfoto für deutsche Schienen-Politik

Symbolfoto für deutsche Schienen-Politik

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Symbolfoto für deutsche Schienen-Politik

Viele Jahrzehnte lang war die deutsche Verkehrspolitik weniger auf Nachhaltigkeit, sondern auf "Frei Fahrt für freie Bürger" ausgerichtet. So ist es nicht verwunderlich, dass Asphalt statt Schiene den Vorzug genoss und es - abgesehen von einigen Neu- und Ausbaustrecken in den letzten Jahrzehnten - keine bis wenige Verbesserungen gab. So ist auch seit vielen Jahren eine Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim in der Diskussion, mittlerweile zeichnet sich jedoch eine Lösung für Streckenführung und Ausbaustandard ab.

Bis es allerdings soweit ist werden die ICE und TGV (teilweise für Höchstgeschwindigkeiten von 320 km/h zugelassen) über die Ausbaustrecke Mannheim - Biblis - Mörfelden - Frankfurt rollen, welche zwar über weite Strecken - aber eben nicht durchgängig - 200 km/h zulässt. Den "gravierendsten" Engpass stellt dabei neben dem Großraum Frankfurt der Bahnhof Biblis dar, wo es eine enge Kurve gibt: Die Züge müssen dabei - wohlgemerkt aus beiden Richtungen - aus 200 km/h auf die erlaubten 90 km/h abbremsen und können erst dann wieder für den nächsten Sprint beschleunigen.

Der TGV 9583 Marseille - Frankfurt am Main, hier mit dem führenden Triebkopf 93 87 0310 030-6 des Triebzug 4715 an der Spitze, hat jene Kurve soeben hinter sich gelassen und strebt nun weiter Richtung Frankfurt.

Wer an Marken rüttelt...
Wer an Marken rüttelt...
Patrick Rehn


Aufnahmedatum: Samstag, 10. April 2021 - 15:33 Uhr

Commenti 6

  • Manfred Mairinger 25/05/2021 10:49

    Sehr gut gezeigt!
    VG Manfred
  • Sigbert der Eisenharte 24/05/2021 9:10

    Das System Rad-Schiene verliert bei solchen Geschwindigkeiten zusehends an Klimafreundlichkeit.
    Unsere Gier nach immer schneller fordert auch bei der Bahn ihren Preis.
    200 Stundenkilometer sind auch schon sehr schnell, und die 10- bis 15 Minuten für die längere Reisezeit bei vielen Relationen hätte ich übrig.
    VG Dirk
    • Burkhard Jährling 24/05/2021 13:00

      Ein für die Allgemeinheit attraktiver Schienenverkehr, der möglicherweise(!) den Einen oder Anderen zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn bewegen könnte, ist sicher mit Hochgeschwindigkeitszügen verbunden. In der Konkurrenz zu Inlandsfügen muss man diese ohnehin voraussetzen. Die Realisierung geht aber zwangsläufig mit neuen Trassen einher, die teilweise sowieso zur Kapazitätserweiterung benötigt werden.

      Ich persönlich bevorzuge oftmals das Motto "Reisen statt Rasen", gebe aber gerne zu, dass ich in bestimmten Situationen die Fahrzeitgewinne bei schnellen Verbindungen durchaus zu schätzen weiß.

      VG Burkhard
    • Sigbert der Eisenharte 24/05/2021 18:34

      Ein langer ICE 4 fährt nicht umsonst mit 11.500kw herum.
      Der Luftwiderstand bei hohen Geschwindigkeiten ist bei schienengebundenen Fahrzeugen wegen der ungünstigen Aerodynamik im Drehgestellbereich enorm. Ein Flugzeug klappt seine Räder ein und hat eine sehr gute Stromlinie.
      Bei Mittelstrecken ist daher der Zug keinesfalls ein deutlicher Sieger beim Energieverbrauch.
      Und die traurige Wahrheit: Eine 3-köpfige Familie fährt halt im Mittelklassewagen energetisch besser als im ICE.
      Sagt sogar der so grüne Bahnklimarechner.
      Wir haben in den 20er und 30er Jahren die Geschwindigkeit bei der Schiene kennengelernt. Seit den 60ern lieben wir das schnelle Brausen über die Autobahn. Und seit einiger Zeit kann sich fast jeder den Flieger ins Glück mit 900 km/h leisten.
      Egal welche Technik, wenn wir klimaneutral werden wollen müssen wir ganz deutlich vom immer schneller und immer weiter Abstand nehmen müssen.
      Egal mit welchen Verkehrsmittel.
  • makna 23/05/2021 23:21

    Wenn man bedenkt, was in anderen Ländern seit 1991 (Eröffnung der ersten NBS
    in Deutschland) an Hochgeschwindigkeitsstreckenkilometern gebaut worden ist -
    ja, dann sagt man sich: Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen
    Schlaf gebracht ... auch wenn Heinrich Heine das ganz anders meinte, trifft's zu !

    In Frankreich, um nur unseren Nachbarn zum Vergleich heranzuziehen, gibt's
    sehr viel mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken, und es wird weiter gebaut ... :-)

    ... in Deutschland fehlt nicht nur eine echte Hochgeschwindigkeitstrasse von
    Frankfurt nach Mannheim, sondern der Mut, zum Beispiel die Planung einer
    solchen von Frankfurt nach Erfurt anzugehen (das würde Sinn machen), die
    Verlängerung von Wendlingen - Ulm nicht mit Stückwerk, sondern mit einem
    "großen Wurf" anzugehen, und es gäbe noch viele weitere sinnvolle NBS !!!

    Aber gut: Frankreich macht auch Mist, wie Du mit Deinem verlinkten Bild
    sehr gut thematisiert hast ... ;-)

    ... während: Beide Motive der TGV-Begegnungen hast Du top eingefangen !

    BG Manfred