Turbine Lützel

Turbine Lützel

Untrennbar zur Geschichte der VT 11.5 bzw. Baureihe 601 gehören auch die vier Anfang der 1970er Jahre umgebauten Triebköpfe der Reihe 602. Dabei wurden die Fahrdieselmotoren durch Gasturbinen mit einer Leistung von 2200 PS ersetzt.

Zur Geschichte und Entwicklung kann man bei Wikipedia eine ganze Menge nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_VT_11.5

Was nur den wenigsten bekannt ist waren die weitergehenden Untersuchungen und Konzeptionen der Bundesbahn zu einem Triebzug mit dem Arbeitstitel VT 603, wofür man mit den vier Triebköpfen Erfahrungen sammeln wollte. Die parallelen Entwicklungen am VT 603 und einem Elektrotriebwagen verliefen aufgrund verschiedener Einflüsse (Rentabilität der Gasturbine nur unter Volllast über lange Strecken, Ölkrise, erste Entwicklungen von Drehstrommotoren, ...) zugunsten des Elektrotriebwagen, welcher ebenfalls für Furore sorgt: Der ET 403, später als Lufthansa-Airport-Express mit dem Spitznamen Donald Duck unterwegs.

http://www.et403.pymt.bplaced.de/vt603.html

Insgesamt ist es jedoch eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass mit dem VT 11.5 vor 60 Jahren der Urahn aller deutschen Schnelltriebwagen bzw. -triebzüge auf die Schiene gestellt wurde.

Die obige Aufnahme zeigt den letzten erhaltenen Gasturbinen-Triebkopf 602 003-6 im August im DB Museum in Koblenz-Lützel. Spenderfahrzeug war seinerzeit übrigens der 601 012-8 gewesen. Nach der Anlieferung im März 1972 erfolgte nach einem umfangreichen Testprogramm die Abnahme im Januar 1974. Technisch und betrieblich konnten die Gasturbinen-TK jedoch nie wirklich überzeugen, so dass die vier Prototypen mit Erreichen der Zeitfristen oder teilweise schon vorher im Juli und September 1979 abgestellt wurden. Anfang bis Mitte der 1980er Jahre wurden bis auf den erhalten gebliebenen 602 003-6 die anderen drei Triebköpfe bei der Firma Layritz im bayrischen Penzberg verschrottet.

Aufnahmedatum: Mittwoch, 23. August 2017 - 14:12 Uhr