Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero)

Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero)

Das Wald-Wiesenvögelchen gehört wohl zu den seltensten Tagfaltern in Deutschland. Die Art bewohnt vor allem lichte Waldwiesen in Bruch- und Auwäldern, sowie andere Feuchtwiesen, die aber immer mit Wald oder Gebüsch assoziiert sind. Die Falter fliegen auf den Wiesenflächen und sind teilweise sehr schwer auszumachen, da sie bodennah fliegen, relativ klein sind und sich im Flug mit ihren dunkelbraunen Flügeloberseiten kaum von der Vegetation abheben. Die Eier werden ziemlich zufällig an Vegetation zwischen Gräsern gelegt. Dabei sind die Raupenhabitate mehr in den Übergangsflächen zwischen Wald und Wiese zu finden, wo flächig Gräser unter den Bäumen und zwischen Gebüsch wachsen. Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Gräsern, wie Seggen-, Schmielen- und Schwingel-Arten. Sie überwintern halbwüchsig in der Vegetation. Das Wald-Wiesenvögelchen ist fast an allen seiner Standorte ausgestorben. Nur in Baden-Württemberg und Bayern existieren noch nennenswerte Vorkommen, wobei Bayern die größten Populationen beherbergt. Die Art ist akut vom Aussterben bedroht und daher als FFH-Art europaweit geschützt. Gefährdungsursachen sind die Entwässerung von Waldwiesen, die Nutzungsaufgabe von traditioneller Nieder- und Mittelwaldwirtschaft an deren Stelle dunkler Hochwald tritt und intensive Wald- und Wiesennutzung. Falsche und zu häufige Mahd beeinträchtigt die Habitate ebenso wie Nutzungsaufgabe und folgende Verbuschung. In der typischen Kulturlandschaft, wo Wald (besser gesagt Holzplantagen) direkt ohne Übergang an Wiesen angrenzt, hat die Art keine Überlebenschancen. Mai 2018 bei Stuttgart

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