Wer hat's erfunden?
Der 1876 in Chur geborene Ingenieur Jakob Buchli ist Vater des nach ihm benannten Einzelachsantriebs, bei welchem über Zahnräder das Drehmoment eines im Fahrzeugrahmen einer Lokomotive gelagerten Elektromotors auf die Achse übertragen wird.
Das Ganze klingt etwas gestelzt, ist im Wesentlichen aber die Wirkungsweise des ab 1918 bei verschiedenen Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen verwendeten Antriebes. Dieser kam überwiegend in der Schweiz und Frankreich zur Anwendung, die bekannteste deutsche Baureihe mit dieser Antriebsform war die Baureihe E 16 bzw. später 116. Die in mehreren Serien zwischen 1926 und 1933 gelieferten 21 Lokomotiven waren bis 1980 im Schnell- und Eilzugdienst anzutreffen.
Erhalten geblieben sind vier Lokomotiven im DB Museum Koblenz-Lützel (E 16 03), die oben abgebildete E 16 07 in der Lokwelt Freilassing, die E 16 08 im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein und die E 16 09 im Bahnpark Augsburg.
Die E 16 07 selbst war zwischen 1927 und 1974 im Einsatz, ihr letztes Einsatz-Betriebswerk war Freilassing, welches die Lok überwiegend zwischen München und Salzburg einsetzte.
Weiterführende Links zum Buchli-Antrieb, seinem Erfinder und der Baureihe E 16:
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchli-Antrieb
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Buchli
https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_E_16
Aufnahmedatum: Sonntag, 4. August 2019 - 12:46 Uhr
Thomas Reitzel 09/11/2020 9:14
Ja, das Mysterium Buchli-Antrieb! Richtig verstanden habe auch ich es nicht wirklich, obwohl bereits im April 1973 ein Artikel im Lok-Magazin 59 erschien, der aber zum Verständnis dann doch nicht ausreichte.Geblieben ist bis heute die Erinnerung an die besonders gut gepflegten E16 des Bw Freilassing,
aber auch an die Buchli-Maschinen der SBB(Ae 3/6 und Ae 4/7, das Einzelstück Ae 8/14).
Leider nie gesehen dagegen die großen Buchli-Maschinen der SNCF(Achsfolge 2´Do2´) in ihren verschiedenen Ausführungen, die ebenfalls lange in Schnellzugdiensten standen.
BG, Tom
makna 08/11/2020 23:32
Der Buchli-Antrieb ist wirklich sehr schwer zu begreifen ... ;-)... auch wenn ich diese Loks ab Mitte der 60er-Jahre nahezu
täglich sehen konnte - durchschauen konnte ich's nicht !
Dein Portrait der Museumslok ist tadellos !!!
BG Manfred
rail66 08/11/2020 21:25
Ja, in der Zeit als die Eisenbahn wirklich noch eine "Eisen"bahn war und für die Anforderungen des Betriebes und nicht des Rechenstiftes gebaut wurden, entstanden etlliche, unverwüstliche Baureihen, die zum Teil bis heute noch in Betrieb stehen. Feines Bild der E 16 (116).Rogam 08/11/2020 19:27
Ich staune über die lange Einsatzzeit dieser Lokomotiven. Lässt doch darauf schliessen, dass da bei der Entwicklung und Bau dieser Maschinen hervorragende Qualität abgeliefert wurde.Gruss Rogam