Zwei Loks, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten...

Zwei Loks, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten...

Mehrere Jahrzehnte Entwicklung im Bereich elektrischer Lokomotiven liegen zwischen den beiden oben abgebildeten Loks, welche sich Ende April im DB Museum in Koblenz-Lützel zum Foto aufgestellt hatten: Die zweimotorige E 71 19 zählte 1913 zu einer Serie von 18 Lokomotiven, welche von der Preußischen Staatsbahn bestellt wurde. Die früher als EG 519 bezeichnete Lok wurde aufgrund des 1. Weltkrieg und des dadurch zeitweise zurückgefahrenen Elektrifizierungsprogramm erst 1921 an die Reichsbahndirektion Halle ausgeliefert. Mit 94 Jahren stellt sie neben der ebenfalls in Koblenz vorhandenen E 69 03 (Baujahr 1912) die zweitälteste Lok im Lützeler Bestand dar.

Mehr zur Geschichte und Entstehung der als Krokodil (im Badischen auch als „Glettiise“ - also Bügeleisen) bezeichneten Baureihe findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische_EG_511_bis_EG_537
Obwohl ebenfalls mehrere Jahrzehnte alt stellt die neben der E 71 stehende 181 206-4 eine erhebliche Weiterentwicklung dar: 1974 bis 1975 lieferten Krupp und AEG für den grenzüberschreitenden Einsatz im hochwertigen Reisezug- und Güterverkehr nach Frankreich und Luxemburg insgesamt 25 Lokomotiven der Baureihe 181.2 an die Deutsche Bundesbahn. Die Zweisystemloks konnten dabei unter der in Deutschland üblichen Spannung von 15.000 Volt und 16 2/3 Hertz sowie in Frankreich und Luxemburg unter 25.000 Volt und 50 Hertz eingesetzt werden.

Vor ungefähr 10 Jahren verloren sie große Teile des grenzüberschreitenden Güterverkehr an eine Serie von 20 Lokomotiven der Baureihe 185 (185 020 bis 039), einige Jahre später endeten auch die Einsätze vor den EuroCity von und nach Paris. Diese Leistungen wurden von für den Einsatz nach Frankreich ertüchtigten ICE-Triebzügen der Baureihe 406 und für den Einsatz in Deutschland ausgerüsteten TGV übernommen.