Herbstlaub im Nadelwald
Der/Die FotografIn schreibt: "Da ja Bäume angeblich untereinander kommunizieren können -
Wie reden wohl Fichten und Kiefern über des farbenprächtige Ahorn im bayerischen Bergwald?
Welche Parallelen zu anderen Lebensgemeinschaften kommen in den Sinn?"
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Commenti
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/12/2021 9:11
Die Diskussion hier ist nun beendet, Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/12/2021 9:11
bernd böhm schreibt: ”Danke an Alle, die sich sogar in der Weihnachtswoche die Zeit genommen haben, sich mit meinem Bild zu beschäftigen.Für mich selbst birgt der heutige Termin für eine anspruchsvolle Formulierung meiner Motive und Antworten zu den jeweiligen Anmerkungen - es ist der 24. Dezember - leider gar keine Inspiration. Die mir während der Woche dazu erscheinenden Gedankenfetzen hätten auch die 1000 Worte die ein Bild, laut Frederick Barnard, aussagen kann, bei weitem überschritten...
Gern hätte ich mit den Verfassern mancher der Anmerkungen zeitnah eine Diskussion geführt, was ja dieses Format nicht erlaubt ;-)”
framebyframe 20/12/2021 11:02
Schwer zu glauben, dass sich der einsame Laubbaum gut mit den stachligen Nadelbäumen versteht. Im Herbst stellt er ohnehin jegliche synthetische Aktivität ein. Sein Vorteil ist der Wechsel in der Farbe. Die Nadler tragen ja nur grüne 'Blätter', Oh Tannenbaum... Ein Mengen/Farb- Kontrast macht die Konkurrenz sichtbar, die auch in der Natur abläuft. Der gelbe Laubbaum wirkt so auch als letzter seiner Art an diesem steilen Hang, an dem sich die Nadler glaub ich wohler fühlen und besser zurecht kommen. Das dritte Element des recht komprimierten Bildes formt der helle Fels. Wir sind also in etwas höheren Gefilden, aber sicher noch unterhalb der Baumgrenze. Symbiotisch kann man das vielleicht verklären, da es scheinbar harmonisch rüberkommt. Dass es der Laubbaum nur als Einziger hier schafft aufs Bild zu kommen, zeugt eher von den für ihn unwirtlichen biotopischen Umständen. Es ist nicht davon auszugehen, dass in der Natur etwas verschenkt wird und die Nadelbäume dem Gast zu verstehen geben, dass er mehr als geduldet ist.wittebuxe 19/12/2021 21:48
Was die so reden?Die Fichtenmama muntert ihre zwei Sprösslinge (hehe) auf: "Nun lasst mal nicht die Äste hängen. Auch wenn ihr nicht so bunt gefärbt daherkommt wie diese eitle Ahorn-Tante mit ihren Blagen: ihr seid uralter Duftwasser- und Badeschaum-Adel, zum Wohle der Menschheit, da kommt so 'ne Ahornsirup-Zahnwehfee nicht dran. Seht zu, dass ihr fleißig wachst, immer schön den Blick nach oben, nehmt Licht und Sonne, bildet Zapfen, das hilft auch den Tierchen, und geht nicht so weit weg, dass euch der Holzfäller nicht kriegt. Und: lasst die Birken in Ruhe. Die machen zwar bloß Haarwasser, aber dafür mit mäßigem Erfolg."
Was man eben so redet über "die andern", im Mischwald, beim täglichen Rumstehen.
Eva B. 19/12/2021 20:16
Die geheime Sprache der Bäume, hoch interessant, wissenschaftlich, Kommunikation über Duftstoffe u.ä.Eine Verbindung zu diesem Bild kann ich hier nicht finden. Aber macht ja nichts.
Welche Parallelen zu anderen Lebensgemeinschaften kommen in den Sinn?
Mir kommt in den Sinn, dass diese Fragestellung glauben lässt, dass Bildautor *in lehrer*in ist.
Zum Bild.
Der gelbe Baum knallt. Ich mag diesen Felsen und rechts scheint es parallel zu dem Fels noch eine schmale Schneise zu geben.
Das Licht, nun ja, optimal ist es nicht. Aber so war es halt. Ich kann mir vorstellen, dass hier jemand unterwegs war, vielleicht auf einem Hügel gegenüber und dann dieses Bild gemacht hat, ohne das es gezielt geplant war. Keine Fototour, eher ein Urlaubstag.
Ein anderes Bild kommt mir außerdem in den Sinn, Teepflückerinnen, die neben einem Wasserfall einen Berg herunter klettern. Von Michael Freeman in Anlehnung an asiatische Berg-Wasser-Rollbilder.
Hier dieses ist nun farbig, hat kein Wasser und keine Menschen. Und doch, das Format, das Gefühl für diese sehr steile Landschaft sind ähnlich.
Matthias von Schramm 19/12/2021 17:11
Man sieht einen bewaldeten Hang mit Felsvorsprüngen, vorwiegend Nadelwald, ein wenig Blätterwald. Es überwiegen die Farben rotbraun, grün und gelb. Der felsige, ebenso sichtbar mit Bäumen bewachsene Teil empfängt leicht überstrahltes Sonnenlicht und wenig gezeichneten Schatten. Man sieht natürlich nicht den Hang, oder den Berg, sondern nur einen kleinen Ausschnitt davon. Wie immer bei solchen Landschaftsteilen sieht man Ausschnitte, hier ausgewählt so einen engen und begrenzten Bereich, dass man über das oben, unten, links und rechts des Bildausschnitts nur orientierungslos spekulieren kann. Daher wird das Bild zu einem grafisch farbigen kleinen Stück Landschaft ohne Kontext. Die Idee mag ich, es wurde das Licht genommen, was da war, wohl nicht gewartet oder gelauert. Zeichnung, Auflösung, Detaillösung ist hier offenbar nicht die Absicht.So kommen bei mir zum abstrakt gewordenen Stück gewissermaßen freie Assoziationen, die mit dem gewählten Ort nichts zutun haben. Im Film "Agirre, der Zorn Gottes" gibt es einen Serpentinenhang im Peruanischen Hochland. Regisseur Werner Herzog sprach von taumelnden Schweinen, die unter der Führung von Gonzalo Pizzaro, bzw. durch den Konquistador Agirre (Klaus Kinski) geführt wurden, was er aber nur im Fieber so sah. In Wahrheit war es eine Menschentruppe. Von diesem ersten etwas abenteuerlichen Gedanken abgesehen, welcher mir kam, gibt es eine gefällige vertikale Flächenaufteilung. Links schwarz, dann weiss oder grau und grün mit ein paar anderen Farbpunkten. Auf die Idee hier eine Art von sprachlicher Kombination gezeigt zu bekommen, wäre ich nicht gekommen.
Aber, wenn man die Kommunikation der Bäume untereinander, bzw. das Biotop Wald einmal genauer betrachtet, dann funktioniert das so ähnlich wie ein Körper, in dem Organe ineinandergreifen und sozusagen kommunizieren. Rein sachlich gesehen sind Bäume und Pflanzen chemisch und biologisch miteinander vernetzt. Dies geschieht vorwiegend zum Überleben, z.B. gibt es effektive Zeichen für die Wasserversorgung von Wurzeln, Bäume erzeugen natürlich Sauerstoff und können in dem Sinne auch Warnsignale gegen "Schädlinge" aussenden. Das ist aber eine sehr wissenschaftliche, sehr stumme Sprache, eben ein funktionierendes Netzwerk in der Natur.
Ich mag das Bild in seiner Beiläufigkeit und Schlichtheit, hätte mir aber zu einer magisch anmutenden Kommunikation der Natur untereinander etwas ganz anderes vorgestellt, eben wie es zum Abfallprodukt der Photosynthese kommt z.B., dazu bräuchte es aber mehr Details und evtl. wirklich mehr Lichtzauber und Nähe zum Thema Baum und Bäume.
_visual_notes_ 19/12/2021 15:38
Ich bin kein Fan davon, wenn Bilder als Metaphern für irgendwelche gesellschaftlichen Prozesse oder Probleme dienen sollen. Das war letzte Woche auch so. Also ignoriere ich den Text besser.Das Foto: da hat eine(r) was gesehen.Klare Aufteilungen des Bildes, schönes Spiel mit Formen und Farben.
Aber, @N.Nescio schrieb das schon: ganz und gar kein schönes Licht. Nichts Magisches, Träumerisches, Idyllisches, aber auch nichts wirklich Transzendierendes, Aufdeckendes, Aufzeigendes. Einfach irgend so'n Licht wie es gerade nun einmal da war um 11.55 Uhr oder so.
Es wäre sicher ein viel besseres Foto geworden, wenn der/die Fotograf/in da zu geeigneter Stunde gewesen wäre.
N. Nescio 19/12/2021 15:10
schade, daß man nicht weiter reinzoomen kann, denn die gelbe laubkugel hätte ich gerne näher gesehen.ansonsten ist mir das licht zu kontrastreich mit diesen vielen dunklen schatten und dem blaustich links. das bild weicher bearbeiten mit genauerem weißabgleich plus ?? optimale blende (also fast ganz offen) verwenden für mehr detailreichtum.?
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 19/12/2021 9:42
Der/Die FotografIn schreibt: "Da ja Bäume angeblich untereinander kommunizieren können - Wie reden wohl Fichten und Kiefern über des farbenprächtige Ahorn im bayerischen Bergwald?Welche Parallelen zu anderen Lebensgemeinschaften kommen in den Sinn?"