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#41/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotografie

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

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Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

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Commenti 7

  • Michael Menz 4 ore fa

    Eine ältere Dame sitzt in eine Café, wahrscheinlich Café Frida, evtl.angelehnt an die Künstlerin Frida Kahlo. Das Schild oben rechts in der Ecke wird „professional bookworm“ lauten. Evtl. befinden wir uns in einem Literatur Café, oder in einem Lokal, dass diesen Eindruck erwecken möchte.

    Das Interieur dunkel, gediegen, die Tische extrem blank, keine Brötchenkrümel, keine Zuckerreste. Kleidung der Frau und Friseur ebenfalls gediegen und adrett, sie passt in diese literarische Umgebung.
    Ihr Blick ist entspannt und nach draußen in die Fußgängerzone gerichtet. Im Draußen dann einige Insignien einer Ladenstraße zu erkennen, ein Mann und eine Frau, hinten eine Metzgerei.

    Gegenüber der Frau ist auf dem Sitz eine übergestülpte Kapuzenjacke zu erkennen.
    Über der Frau ein Bild von einem Café-Außenbereich. Den Rücken zum Betrachter zugewandt, sitzt dort eine jüngere Frau, ebenfalls allein an einem Tisch. Es handelt sich dort um eine Gegenlichtszene, dessen Effekt wahrscheinlich durch einen Decken-Lichtspot über der älteren Dame verstärkt wird.

    Im Vordergrund ein bildfüllender, menschenleerer Tisch. Die Dame wurde von der linken Tischecke aus, mit mittig angeordnetem Zuckerstreuer/„Dekotopf“ fokussiert.
    Zuckerstreuer und Zopf ausgeblendet, lässt mich der schräge Tisch in die Szene rutschen. Eine mögliche Dreiecksbeziehung wäre für mich der leere Stuhl rechts, der „Jackenstuhl“ links und die Dame auf dem Stuhl. Eine Zweierbeziehung die älter Dame und die jüngere Dame im Wandbild.

    Für mich ein leises Bild, mit einer gewissen Melancholie, die Menschen mit fortgeschrittener Lebenserfahrung umgeben kann. Ich sehe hier eine Person, die eine „altersadrette“ Selbstdisziplin ausstrahlt und es möglicherweise gewohnt ist, sich alleine einen Abstand von zuhause zu gönnen. Wie bereits erwähnt, passt da auch die Auswahl der sauberen, gediegenen Lokalität. Gäbe es in dem Café Bücher und Kunstangebote, würde das für mich ebenfalls zur Dame passen.

    Zu den optischen Beziehungen dann auch möglich Geschichten. Ein „Früher und Heute“ im Vergleich der Dame mit der Frau auf dem Wandbild. Ein leerer Stuhl, ein besetzter Stuhl und ein belegter Stuhl in der Dreiecksbeziehung.
    Der Besuch könnte neben Café und Kunstgenuss ganz pragmatische Gründe haben. Viele Menschen, für mich meistens Frauen, suchen beim längeren Einkaufsbummel gezielt Toiletten in Lokalitäten aus, in denen sie sich wohl fühlen. Damit verbunden dann ein schneller Cafe, weil es gefordert ist, oder man sich verpflichtet fühlt.
    Möglicherweise dann Bild, Bildidee, Arrangement auch von der Begleitung mit der Kapuzenjacke.
  • Clara Hase 6 ore fa

    1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
    Stille Momente, getrennt sein von anderen. Im Fenster oder Bild eine junge Frau, alleine in der Aussengastro.
    Links ein älterer Herr der sich freut. Er kommt mir bekannt vor. User hier.
    Hinter gut geputztem Tisch, eine ältere Dame mit hoher Stirn und sehr vollem Haar. Nur diese Person zeigt uns ihr Gesicht. Die Brauen hochgezogen in die kahle hohe Stirn, der Hals fast steif, und Mundwinkel der Resignation.
    Sie hat sehr herbe männliche Züge. Genetisches Problem?
    2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
    Der Herr in lichtdurchfluteter Passage, die Junge Frau bei Sonnenschein, Teil eines Rades im Rücken. Sie trägt einen dunklen Mantel. Nicht gegen und nicht miteinander, wie die Eier im Karton eine jede Person sitzt für sich.

    Und die ältere Dame im dunklen Winkel, mit einer Tasse Kaffee vor sich. Alleine. Gegenüber auf einem Stuhl liegt ein Bekleidungstück - vermutlich von ihr, evtl um dem Fremden zu sagen: Hier ist besetzt- da kommt gleich noch jemand.

    3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
    Das Foto zeigt etwas was ich ab und an in der Presse lese- die Einsamkeit - meist Ältere. Die tut weh - niemand möchte sie haben, sich so fühlen. Aber vielleicht geniesst eine der Personen auch, dass nicht viel Aufregung um sie gemacht wird. Man kann schlecht hineinsehen - und Gedanken die die Mundwinkel sinken lassen, können von übervorgestern oder akutes beschreiben. Man müsste die Menschen ansprechen.

    4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
    Linien, und solche Bildaufteilungen sehe ich nicht. Ich sehe einen Lebensausschnitt, aus irgendeiner Zeit die nicht alt ist.
    Ein Schwarz-Weiss-Foto - evtl eine Schwarz-weiss Sicht. Auch von mir - wer weiss das schon?
    Fotografisch gibt es scharfes und Nebensächliches im Unschärfebereich.
    Zwei Textstellen - rechts oben, Profession Bookwood - links im Fenster einen Kaffee und ein Taxi für die Fahrt ans Meer - Träume, Wünsche, Fehlstellen evtl im Leben der Protagonisten - oder ein Scherz Seitens des Cafes - dass es auch Glück verheissen möchte. das es dort besonders schön sein kann und Träume erfüllt werden.

    ich sollte die texte offline verfassen - soviele Korrekturen - sorry.

    Ich sehe gerade beim Mezger noch eine vierte Person, deren Geschlecht ich nicht ausmachen kann. Sie hat dunkle Haare.
    Und die Junge -frau scheint etwas am Tisch zu lesen.
  • max liet 7 ore fa

    Die ältere Frau hat ihre Jacke über den zweiten Stuhl des Zweiertisches gelegt. Da kommt niemand mehr und setzt sich. Für mich ein eindeutiges Zeichen.
    • Clara Hase 4 ore fa

      ihre Hände liegen ineinander - die Ellenbogen etwas spitz nach aussen - hat sich abgeschlossen - vielleicht auch die Hoffnung aufgegeben, dass noch jemand kommt und sich auf den freien Stuhl setzt. Verabredet oder nicht.
      Bei aller Schlankheit ist auch der Oberkörper ein bisschen in sich zusammengesunken.
  • REN SEN 16 ore fa

    *Für mich einen Kaffee und ein Taxi ans Meer*
    Dieser Spruch bringt, in diese ansonsten Tristess, eine gewisse Leichtigkeit. Einen Gegenpol. Das gefällt mir. Aber nicht nur das. Ich sehe eine ältere Frau, allein, an einem Tisch. Fensterplatz. Ihr Blick richtet sich hinaus auf die Straße. Beobachtend, sinnierend ... Es hat für mich etwas vom alltäglichen.

    Sie trinkt ihren Kaffee und wirkt für einen kurzen Moment etwas traurig oder allein gelassen. Die nach unten fallenden Mundwinkel sind deutlich sichtbar. Die daraus resultierende Vermutung einer Traurigkeit ist allerdings nur eine mögliche Interpretation meinerseits. Die zu sehende Person könnte auch in einem Moment des kleinen Glücks abgelichtet wurden sein. Das alltägliche Glück allein raus gehen zu können, sein geliebtes Café besuchen zu können um willkommene Abwechslung in den Tag zu bringen. Vieles ist möglich – es ist an uns zu interpretieren.

    Der Bildaufbau wirkt im unteren Teil etwas sperrig und der Hintergrund recht unstrukturiert bis wuselig :) ... Die Gesamtwirkung funktioniert sehr gut. Die Person bekommt dadurch eine hervorgehobene Bedeutung – sie ist bildbestimmend und strahlt Ruhe aus.

    Ein weiteres Detail macht dieses Foto für mich interessant: Das Bild an der Wand zeigt inhaltlich eine ähnliche Szenerie (zumindest oberflächlich betrachtet). Dies wirkt auf mich wie eine zufällige Themendoppelung und verstärkt, zumindest unterbewusst, den Eindruck des allein seins.  

    Sehr interessantes, gewöhnliches Motiv. Kein gutes Licht und doch wurde eine feine Fotografie geschaffen. Eines dieser Fotos die farbig meiner Meinung nach, oder nach meinem Geschmack, sicher deutlich weniger überzeugend rüber kommen würde. SW eine gute Wahl.
  • _visual_notes_ 17 ore fa

    "Vordergrund macht Bild gesund.
    Mittelgrund tut Inhalt kund.
    Hintergrund nicht kunterbunt."

    Der Fotograf hat sich an diese Regeln für eine gute Bildgestaltung gehallten. Das Bild hat Tiefe. Es gibt mehrere Dimensionen auch in der Breite, Bilder im Bild, und man muss schon genauer hinschauen, ob es sich rechts um ein Bild oder einen Spiegel handelt.

    "Das Bild sieht "zeitlos" aus, dazu passt auch, dass es monochrom ist.

    Das Café heißt offenbar Frida. So ein Name kann viel bedeuten, vielleicht wurde es nach der Inhaberin benannt, vielleicht auch nach Frida Kahlo.

    Im Fenster spiegeln sich weitere Personen, aber die hagere ältere Dame ist allein und vielleicht auch einsam und verbittert. Möglicherweise ist sie aber auch ein lustiges Haus und diese Situation ist ganz untypisch für sie? Vielleicht kann das, was man ganz links erkennt und was aussieht wie ein Hundehaufen Antwort geben: das könnte eine Jacke sein; vielleicht ist ihr Mann, ihre Tochter, ihre Freundin nur mal kurz zur Toilette. Wäre es mein Bild, hätte ich das vielleicht nicht ins Foto integriert.

    Insgesamt in meinen Augen ein sehr schönes Bild mit Edward-Hopper-urbane-Einsamkeits-Flair, es erinnert mich auch an Fotografen wie Brassaï oder Robert Doisneau.

    Bin gespannt, von wem das ist.

    Eine schöne Woche an alle.
  • framebyframe 17 ore fa

    An diesem Tisch scheinen schon viele Personen recht lange Zeit auf ein Taxi gewartet zu haben. Leerer Tisch sowohl auf dem Bild an der Wand als auch direkt vor dem Betrachter.
    Wenn das Schild nicht im Fenster hinge mit der Aufschrift könnte man  eine Apotheose der Einsamkeit hineininterpretieren. Die ältere Dame schaut emotionslos aus dem Fenster, denn es gibt wenig Reize. Die rechte Hand ruht entspannt auf dem linken Oberschenkel.
    Adrett gekleidet sitzt sie allein vor einer Tasse Kaffee. Der leere, fein gewischte Tisch zeigt unscharf Kaffeehausutensilien, jedenfalls einen Zuckerstreuer. Der Blick des Betrachters wird daher auf die Dame gelenkt, die wiederum selbst aus dem Fenster schaut, man erhält aber keinen Hinweis, ob da was passiert. Also wartet sie auf ein Taxi ans Meer. Sehr schöne symbolische Darstellung in passendem kontrastreichen S/W.

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