letztens im Tal
Der/Die BildautorIn schreibt:
"Viele meiner Fotografien entstehen aus reiner Intuition. Vor allem die, die ich nicht thematisch ausrichte. So ist auch dieses Foto im Eselsburger Tal, auf der Ostalb enstanden. Was ich aber im Nachgang hier feststelle ist, dass ich nicht unbeeinflusst fotografisch arbeite. Zu sehr bin ich -wie wohl die meisten von uns- von dem beeinflusst, mit dem ich mich in der Vergangenheit bereits auseinander gesetzt habe. Hier könnte es die Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Schule sein. "
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Commenti
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La discussione di questa foto è stata disattivata.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/11/2020 10:01
Die Diskussion hier ist nun beendet,hier geht es weiter.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/11/2020 10:00
Der Autor, Ralph Kettler schreibt:Wäre ich, der Fotograf, nach vorne, nach links, nach rechts, oder wäre ich nach hinten gegangen, sähe das Foto anders aus. Das ist richtig! Und: hätte der Hund nicht ge*** *), hätte er den Hasen gefangen. *Zwinker-Smiley*
Mir scheint, bis auf wenige Aussagen, das Augenmerk sehr auf die Technik gerichtet zu sein. Sowohl die Technik, wie ein „Ideales“ Foto zu gestalten ist -Drittelregel, das Motiv usw. usf.-, als auch die Technik, die sich auf die Ausrüstung und den Postprozess bezieht. Zum Postprozess muss ich sagen, das Foto ist nachbearbeitet. Es ist nicht out oft the box. Es sind Gegenstände verschwunden, die Strukturen, die Tonung, die Höhen und die Tiefen sind verändert. Und einiges mehr. Aber das ist letztlich hier uninteressant. Ich, und ich meine ich, ich will dieses Foto betrachten und damit den Ort sehen an dem ich es fotografiert hatte. Mir die Strukturen anschauen, die den Vordergrund (Schärfeebene) des Bildes ausmachen, die Nuancen, die Schattierungen, die ich sehe. Einen Weg sehen, der einfach verschwindet. Das trübe Wetter will ich sehen. In diesem Moment hatte ich mich entschieden dieses Foto zu machen! Und kein anderes.
„…nichts hat hier Vorrang vor etwas anderem“, ist einer der Sätze, die mir am besten gefallen haben. Er beschreibt wohl auch am besten das, was ich hier zeigen will.
Was fühle ich als Rezipient, warum lasse ich nicht einfach mal meine Fantasie schweifen? Bei Hochglanzfotos z.B., da schalte ich ab. Ich suche lieber nach dem Subtilen in einer Aufnahme. Nach dem verborgenen Witz, einer Juxtaposition, Analogien oder Zitaten. Daran erkenne ich, dass da jemand fotografiert. Und vielleicht ist das der Ansatz, es könnte ein Ansatz sein ein Bild, ein Foto zu betrachten.
Ja, die FC ist eine Plattform für Amateure. Aber auch als Amateur will ich mich mit den Arbeiten anderer Fotografen, und damit meine ich nicht andere Hobbyfotografen, sondern Fotografen, und mich mit der Geschichte der Fotografie auseinandersetzen. Dadurch lerne ich. Vielleicht sogar mehr als ich es in der FC kann. Und nichts gegen die Fotografen, die einfach Ihr Foto zeigen wollen.
Aus all dem leite ich ab: Braucht es vielleicht in der FC eine Kultur der Bildbesprechung, die sich über die, der reinen Technikebene bewegt!? Ich sehe die Agora auch dafür als eine Plattform an.
Danke für Eure Einschätzungen, Eure Kommentare.
Ralph
*) Piep. (Anmerkung d. Redaktion)
RolandPhotography 22/11/2020 9:26
Irgendetwas fehlt mir im Bild, was ich im Moment nicht benennen kann. Ich denke es sit diese kontrastarme Situation, die mir etwas fehlen lässt. Das ist aber nur eine Wahrnehmung, keine Kritik.Was sehe ich?
Ich sehe eine Landschaft mit einem Felsen, zu dem ein Weg führt. Links ragt ein ausgetrockneter Baum ins Bild, der an einem Bach / Teich steht. Das Wasser ist nur schemenhaft erkennbar. Ist hinter dem Baum ein Haus erkennbar - ich kann es nicht genau feststellen.
In der Mitte des Bildes steht ein Baum mit gelben Blättern, der sich vom Hintergrund der Landschaft ein wenig abhebt. Der Himmel ist eine graue Suppe - eben eine dichte Wolkendecke.
Was löst das Bild in mir aus?
Es wirkt melancholisch auf mich. Alleine dahingehend, mit den Gedanken spielen und die Ruhe geniessen.
Was spricht mich an?
Wie schon gesagt, es fehlt mir etwas, um es wirklich ansprechend zu finden. Auch für das Melancholische fehlt mir etwas an Stimmung. Vielleicht kann ja jemand anderer es beschreiben. Ich lese mir mal andere Bemerkungen durch, um unter Umständen zu erfahren, was mir in dem Bild fehlt. ????
Clara Hase 22/11/2020 2:19
ich blieb schon am Titel hängen - letztens im Tal - Person lebt sonst da oben in dem kargen Fels? :-) "Blick zurück" oder unten ist es nicht so schön wie die Aussicht von oben - so in der Art denke ich.Das Foto wirkt der Jahreszeit dem trüben November entsprechend etwas flau.
Der himmel hat eine riesige weisse Wolke die aber nicht scharf abgegrenzt ist - was auchnur bei gutem Licht möglich ist.
Das Grüne ist wursteliges Grün - dazwischen ein ansteigender Pfad ohne jede Möglichkeit Halt zu finden.(Beides hat der Fotograf/in nicht zu verantworten.)
Links ein abgeschnittener Baum zwei kleine Flächen die evtl Wasser führen.
Am ausdrucksvollsten sehe ich eher ganz rechts des Felsen- in hell und dunkel gut durchgearbeitet. Insgesamt aber eine reizlose Landschaftsaufnahme - ohne Ziel irgendwie.
Helmut Hussian 21/11/2020 18:13
Jedem gefällt an einem Bild etwas anderes, hätte er/sie anders gemacht u.s.w.Ich bin etwa 1000 Km von diesem Ort entfernt, kenne ihn also nicht.Auch ist es für meine Begriffe reichlich Egal, ob ein Teil eines Bildes an-, oder abgeschnitten ist.Dies ist Sache des Autors.Ich würde Sagen, das ist ein Wanderweg in leicht hügeligem Gelände und so verstehe ich das Bild. Der Weg führt mich um den Felsen - ins Nirgendwo und weckt meine Neugierde "was ist hinter dem Felsen"?.Was hätte ich versucht besser zu machen:Vorausschicken muss man natürlich, dass hier keine Info darüber vorliegt mit welcher SW das Bild entwickelt wurde oder in welchem Format dies erstellt wurde.Dies sehe ich hier als Nachteil an.Dadurch kann es sein, das "Fotoprofis" das erste Foto eines Anfängers zur Beurteilung vorgelegt bekommen.Bei einem Fotowettbewerb auf nationaler oder internationaler Ebene gehe ich davon aus, dass ich es mit mehr oder weniger professionelle "Fotobearbeitenrn" zu tun habe.Meiner Meinung nach ist kein Foto, egal aus welcher Kamera es kommt zu 100% fertig.Erst die Ausarbeitung mitunter mit verschiedenster SW macht ein Foto zum Bild.
Bei diesem Foto gibt es meiner Meinung nach 2 zu beachtende Sachen.1. Es wäre vermutlich gut gewesen, wenn man hier eine Blendenkorrektur angewendet hätte. Etwa +0,7 oder etc.
2. Wenn man keine Möglichkeit einer korrekten Blendenkorrektur hatte, stellt sich die Frage ob der oder die Autorin die Möglichkeit gehabt hätte, die dunklen teile im Bild aufzuhellen. Viel wäre nicht notwendig. Nur soviel, dass beim Baum etwas Struktur erscheint.
Geschmacksache ist es dann ob man mit weniger "Lichter" ev. vorhandene Wolken herausarbeiten hätte können.Mit etwas Sättigung bis vermutlich +8 wäre es möglich geworden etwas mehr an Farbe in das Bild zu bekommen.Liebe Grüße und gut LichtHelmut/Wien
Thorsten aus Berlin 19/11/2020 21:06
Das Ursprüngliche, Sparsame ist eine gute Grundidee. Mein Blick wandert los, den Weg rechts nach oben, dann zu den Felsen und stockt dann in der Bildmitte. Da ist es leider nur flauschig trüb und unklar. Danach wandert mein Blick in die Ferne, das ist wieder angenehm, bleibt dann aber an dem angeschnittenen Baum kleben. Kurze Suche ob der Himmel noch was hergibt. Leider nein. Ich fühle mich leider dadurch etwas gelangweilt beim Betrachten. Möglicherweise hätte ein erhöhter Standort mehr Ruhe und/oder Spannung erzeugt bei der Wanderung des Blicks.Harja Waldaz 19/11/2020 18:59
Ich habe mir im Netz Fotos vom Eselsburger Tal angesehen, eine herrliche Landschaft. Davon ist hier leider nicht viel zu sehen, das Bild ist langweilig. Die Felsformation rechts und der Busch darauf, beides angeschnitten. Dem Baum, dem Teich und dem Gebäude am linken Bildrand geht es ebenso. Der Weg, führt ein kurzes Stück in das Bild und endet dann abrupt. Nichts scheint hier das Motiv zu sein.Ohne die Örtlichkeit zu kennen, nur aufgrund des sichtbaren Ausschnitts, scheinen sich aber Motive anzubieten. Der Weg, die Felsen, der leuchtend gelbe Baum im Bildzentrum oder vielleicht auch das Gebäude am linken Bildrand. Hier ist einfach der Standort des Fotografen schlecht gewählt, um eines davon zum Motiv zu machen. Einige Schritte nach links und nach vorne, zu einem etwas höheren Standort? Der Felsen könnte nun mehr Raum in Anspruch nehmen und wirkte größer. Vermutlich wäre der weitere Verlauf des Weges sichtbar, der leuchtend gelbe Baum rückte aus der Bildmitte nach links und der kahle Baum und das halbe Haus verschwinden aus dem Bild. Zumindest in meiner Phantasie wäre das eine gute Raumaufteilung zu einem guten Landschaftsfoto. Vermutlich würde ich den Felsen in der rechten Bildhälfte oder die Ebene mit dem leuchtend gelben Baum in der linken Bildhälfte durch eine Nachbearbeitung deutlich hervorheben und damit zum Hauptmotiv machen.
Obwohl ich das gezeigte Bild für misslungen halte, danke fürs Zeigen. Das Tal steht schon auf meiner Liste.
Wolf Schroedax 18/11/2020 22:16
((Nebenbei: War Beys auch Düsseldorfer Schule ??))Das Gestaltungsproblem des Fotos liegt m.E. in der Position der Schärfeebene. Hier liegt sie im Vordergrund (Weg mit Grünzeug). Dabei stört mich aber die Unschärfe in den kahlen Zweigen des Apfelbaums links. Wenn man diese vermiede, würde sich auch der Kamm des grünen Hügels durch mehr Schärfe vom Felsen etc. besser abheben... lgw
tanu676 18/11/2020 19:05
die Farben sind für mich das einzige was mich an Düsseldorfer Schule erinnert ich glaube auch ein Maler hätte sich ein anderes Motiv oder einen anderen Standort ausgesucht für sein Bild .Jacky Kobelt hat da nicht ganz unrecht wie man ein Bild gestalten sollte und das so glaube ich lernt man das auch in der Düsseldorfer Schule .
hg tanu
see ...saw... seen 18/11/2020 10:59
Ich sehe eine karge Landschaft in tristen Farben bei becherschem Himmel. Auf der rechten Bildseite ragt eine Felsenkette aus dem Hügel heraus, die sich im Horizont langsam verliert. Ein schmaler, sandiger Pfad führt auf den Hügel. Auf der linken Bildseite sehe ich einen einzelnen laublosen Baum. Das Foto beschneidet den Baum so dass, wie ich vermute, ca. ein Drittel seiner Silhouette im Bild fehlt. Anders als einige meiner Vorredner empfinde ich diesen Aspekt als besonders interessant und gelungen, denn dadurch wird - für mich - eine unwillkürliche Assoziation bei der Betrachtung des gesamten Bildes noch verstärkt: Der filigrane und nackte Baum, an den (Bild-) Rand gedrängt, großer Teile seiner Äste beschnitten, steht da, als hebe er seine Arme in Richtung des ihm gegenüber stehenden Felsmassivs. Die Tristesse der Landschaft, das Grau des Himmels verstärken in mir die Bildwirkung. Unwillkürlich drängen sich mir Assoziationen auf von „ungleichem Kräfteverhältnis“, vom „Anrufen eines Einzelnen an die Macht“, an der dieses ungerührt abprallen könnte. Ich empfinde dieses Bild als sensibel komponiert und mag es lange betrachten.Jacky Kobelt 18/11/2020 8:07
Liebe Kolleginnen und KollegenDie fc ist eine Plattform für Hobbyfotografen. Auch ich bin ein Amateur.
Wie im Sport gibt es ein breites Spektrum an verschiedenen Interessen, zwischen reinen Freizeitsportlern und ambitionierten Amateuren, die sich gerne mit anderen messen wollen.
Ich denke es geht hier darum Möglichkeiten zu suchen, mehr aus seinen Bildern zu machen, sich im Hobby weiterzuentwickeln.
Ich gebe zu, dass ich mit meinem Bild, das ich zur Erläuterung weiter unten verlinkt habe, bewusst provozierte. Diese Provokation allerdings als Anlass für ein Plädoyer zu nehmen, euch dafür zu rechtfertigen, dass ihr eigentlich gar nicht versuchen möchtet aus euren Bildern und eurem Hobby mehr zu machen und euch weiterzuentwickeln, sondern mit dem zufrieden seid, was ihr in der Öffentlichkeit hier zeigt, lässt mich schon etwas die Stirn runzeln.
Ihr stellt fast in Frage, ob es Sinn macht eine Perspektive sorgfältig zu wählen, auf das richtige Licht zu warten, ein Bild zu komponieren.
Ihr verteufelt Bildbearbeitung, bevorzugt Aufnahmen out oft he box. Dabei vergesst ihr, dass eure Kamera gar nicht exakt das wiedergibt, was unser Auge sieht, sondern aus einzelnen Pixeln ein Bild berechnet und je nach eingebauter Software ein mehr oder weniger optimiertes Resultat produziert.
Und nun sage ich etwas ganz Böses: In der fc gibt es eine Riesenflut an belanglosen, banalen, lieblosen, fantasielosen und langweiligen Knipsbildchen. Dazwischen ein paar herausragende kreative und sehr originelle Arbeiten. Diese zu entdecken und sich inspirieren zu lassen führt wohl eher dazu, mehr aus seinem Hobby zu machen.
Dabei darf man ruhig auch kritisch sein, aber die Kritik darf sich nicht darauf beschränken, etwas in Frage zu stellen, was man noch gar nicht selbst versucht hat und sich, wenn man ehrlich mit sich selbst ist, auch gar nicht zutraut.
Um gute Bilder zu machen, braucht es in der Tat nicht unbedingt eine teure Ausrüstung.
Viel wichtiger scheint mir, das Auge zu schulen, lernen zu sehen und das Gesehene umzusetzen. Daraus entsteht Intuition und damit schliesst sich der Kreis zur Ausgangslage dieser Agora-Diskussion, der Suche nach intuitiver, spontaner Fotografie.
Kollegiale Grüsse
Jacky
elstp 17/11/2020 21:57
Der Titel ‚letztens im Tal‘ wirkt so beiläufig, wie das Bild das gar nicht darstellt.Ja, es ist Herbst, das Wetter ist trüb und die Natur zeigt sich von ihrer tristen Seite. Der laublose Baum links erscheint nicht vollständig im Bild, aber er findet eine Entsprechung in dem Weg.
Die Aufnahmeposition des Fotografen befindet sich etwas abseits von dem vielbegangenen Pfad, etwas weiter rechts. Diese Position hat er m.E. bewusst eingenommen, um den dokumentarischen Charakter des Bildes zu erreichen: Der Betrachter kann sich als Zuschauer fühlen. Er wird in das Erlebnis des Bildautors eingebunden und nicht als möglicher Wanderer auf den Weg geschickt.
Gruß LILO
wittebuxe 17/11/2020 14:07
Erinnert mich an die Bilder deutscher Landschaftsmaler, vlt. Romantik?! Die Szene soll "Landschaft" zeigen, nichts hat hier Vorrang vor etwas anderem. Der Weg ist einer, über den man weggeht, nicht zurückkommt. Der abgeschnittene Baum wäre sicher besser ganz im Bild, aber schließlich ist ein Fotograf kein Maler: der hätte ihn einfach ein paar Zentimeter nach rechts gemalt. Das hier von Jacky Kobelt gezeigte Beispiel, wie man's evtl. spannender machen könnte, wirkt auf mich völlig vermurkst. Aber bitte, die Geschmäcker sind nun mal verschieden.Bernadette O. 17/11/2020 0:00
Da ich keine Landschaftsfotografin bin, habe ich hier eigentlich nicht viel zu sagen. Aber der Vergleich von Jacky Kobelt von diesem Foto mit einem seiner eigenen Bilder juckt mich, dennoch etwas zu schreiben, denn dieser Vergleich scheint mir schon fast grotesk.Hier finde ich ein Foto, das eine fahle Herbststimmung wiedergibt. Das Bäumchen hätte ich auch besser freizustellen und ganz ins Bild zu nehmen versucht. Allerdings verändert eine Bewegung des Fotografen / der Fotografin in irgendeine Richtung auch das übrige Bild, vor allem den Schwung des Weges ...
Was mir aber an diesem Foto sehr gut gefällt, ist die schlichte, natürliche Farbgebung. Für viele hier in der fc halt zu flau, zu fad. Weil man sich Landschaftfotos zu sehen gewohnt ist, wie das Beispiel von Jacky zeigt: Ganz stark bearbeitet und aufgedreht. Für meinen Geschmack viel zu stark bearbeitet. Da sehe ich keine Natur mehr drin. Eher ist es wie ein gemaltes Bild.
In dieser hier gezeigten Landschaft würde ich gerne wandern gehen - ruhig, die Stille geniessend, die feuchtneblige Luft einatmend ...
Jacky Kobelt 16/11/2020 9:09
Darf ich dich so interpretieren, dass du intuitiv deine Bilder dadurch gestaltest, dass du mit deiner Kamera den optimalen Standpunkt suchst um ein Spannungsfeld zu erzeugen in welchem die für dich wichtigen Bildelemente in einem interessanten Verhältnis zueinander stehen.Ich denke, das ist dir hier recht gut gelungen. Mit dem Weg, der ins Bild hineinführt und eine Tiefe erzeugt, dem kahlen Baum links und dem imposanten, ausgeprägt strukturierten Felsmassiv, welches oben rechts noch ein paar weitere filigrane Sträucher als Kontrapunkt aufweist.
Du bringst die trübe, triste Novemberstimmung mit dem grauen, konturlosen Himmel recht gut zum Ausdruck.
Ich denke, ich wäre mit der Kamera intensiver herumgetanzt und hätte versucht die Perspektive so zu wählen, dass hinter dem Baum links das Haus nicht sichtbar ist und die grazilen Äste sich vor dem hellen Hintergrund effektiver abzeichnen.
Mir ist der Vordergrund zu wenig strukturiert und das Gestrüpp im Gras zu dominant.
Ich glaube, ich hätte als Format 16x9 gewählt und unten einen Teil dieses Vordergrundes gekappt.
Ausserdem würde ich empfehlen bei der Bildbearbeitung einzelne Grasbüschel auf einer zweiten Ebene in ausgewählten Teilbereichen mit einer Graduationskurve plus geringfügiger Erhöhung des Kontrasts subtil zu intensivieren.
Zur Erläuterung hier ein Beispiel, wie man durch Einbezug des Vordergrunds die Bildaussage verstärken kann:
Freundliche Grüsse und weiterhin viel Freude beim intuitiven Fotografieren
Jacky Kobelt