107 Da kommt was.....

107 Da kommt was.....

……. auf mich zu! Und keinen Schirm dabei. Dabei hat der Wetterbericht am heutigen Tag von Sonne pur gesprochen. Aber zum Glück ist alles nur fiktiv ….
Was man mit kreativer Bildarbeit machen kann, will ich mit dieser Aufnahme vorstellen.

A.: Ausgangspunkt ist die eben in Lightroom fertig bearbeitete und abgespeicherte PSD-Datei. Über Lightroom öffne ich das Bild in ON1 Photo RAW 2023 (Rechtsklick – Bearbeiten in – ON1 Photo Raw 2023). Im Programm öffne ich unter dem Button „Entwickeln“ auf der rechten Seite die Bearbeitungsmöglichkeiten für Ton und Farbe. Dann öffne ich das Tool zum Verschieben oder Verzerren in der vertikalen Tool-Leiste links (das vorletzte unten). Mit dem Öffnen erscheint mittig über dem Bild das blau markierte Icon des Tools und listet nach links die Einstellmöglichkeiten auf. Ich stelle den Wert für Druck auf 80. Mit verschiedenen Größen male ich nun über die Spitzen und Wipfel der Tannen und über die äußeren Bereiche der Bäume mit ihrem Laub an der Grenze zum Himmel und verzerre das Aussehen nach meinem Geschmack. Im nächsten Schritt aktiviere ich wieder auf der rechten Seite des Bilds den Button „Himmel“. Diesen werde ich austauschen. Dafür wähle ich in der sich öffnenden Maske unter Kategorie „Storm“ den Himmel „Storm 005“ aus. Damit wechsele ich automatisiert den Himmel aus. Ähnlich wie in Photoshop arbeite ich diesen jetzt nach:
Unter „Position“ stelle ich den Wert für „Horizont verschieben“ auf -20, die Deckkraft auf +100, Verblassen auf +25, Schaltkante auf +40, Rahmen auf +9 und Ausrichten auf +2. Unter „Aussehen“ regele ich die Schieber für „Wärme“ auf +15 und den Dunst auf -7. Alles andere lasse ich unberührt. Man muss dabei einfach ein bisschen probieren. Mit dem Bedienen der Regler sehe ich, was es im Bild bewirkt, und wenn ich mit der Maus auf den Namen des Reglers gehe, erscheint eine Erklärung, was man da eigentlich einregelt, und das auf Deutsch. So kann man alles ganz nach seinem Geschmack gestalten. Mit dem nächsten Arbeitsgang passe ich das Bild von der farblichen Stimmung dem Himmel an. Dafür wechsele ich auf den Button rechts „Effekte“ und wähle im Auswahlbereich links neben dem Bild unter „Stile“ den Bereich „Photo Filter“ mit dem Filter „Blue“. Daraufhin richte ich die Werte in der rechts erscheinenden Maske über den Filtertyp „Solide“ mit einer Deckkraft auf 100, einem Farbton von 263, und den Betrag auf +26. Klicke ich nun auf das farbige Kästchen neben „Farbe“, sehe ich die Farbwerte des Filters (für HSL: Farbton 270, Sättigung 254, Helligkeit 218). Zuletzt stelle ich die „Sättigung“ auf +6 und den Wert bei „Polfilter“ auf +30. Den Modus ganz unten setze ich auf „Saubere Tiefen“. Dann wechsele ich rechts auf den Button „Lokal“, und rufe links in der senkrechten Werkzeugleiste das Tool „Korrekturpinsel“ (5.tes Icon von oben) auf. Mit den wieder mittig über dem Bild erscheinenden Einstellmöglichkeiten wähle ich das zweite Icon von links. Damit öffne ich den Verlaufsfilter, den ich bei „Stil“ auf „Linear unten“ mit „Form“ „Verlauf“, einer Deckkraft von 100 und einem Farbspektrum von 40 voreinstellen. Den im Bild auftauchenden Regler für den linearen Verlaufsfilter stelle ich nun so ein, dass der Verlauf etwa bis zum Ende der befestigten Mauer reicht. Rechts setze ich die Regler für die Belichtung auf +0,55, die „Tiefen“ auf +45 und „Dunst“ auf +30. Dieses Prozedere bewirkt, dass der Vordergrund heller wirkt und simuliert, dass dort das Unwetter noch nicht so richtig angekommen ist.
Schließlich wähle ich, wieder rechts, den Button „Effekte“ aus. Kann ich auf der linken Seite dann Filter für diese Effekte auswählen, wird zusätzlich mit Drücken des Buttons „Filter“ ein Fenster geöffnet, in der eine große Filterauswahl angeboten wird. Dort habe ich am linken Rand auch die Möglichkeit, vorgegebene Bildbereiche, sie unterteilen sich in „Alle“, „Kein“, „Die Architektur“, „Künstlicher Boden“, „Flora“, „Natürlicher Boden“ und „Himmel“ zu selektieren und mit einer Maske zu versehen. Dies ist eine grobe Vorauswahl, die man erweitern oder verkleinern kann, wobei je nach Motivgestaltung im Bild intelligent verschiedene Sektoren angeboten werden. Da in dieser Maske der von mir gesuchte Filter „Wetter“ enthalten ist, erspare ich es mir, den Filter auf der linken Seite zu suchen, wähle „alle“ an, und öffne mit einem Klick den „Wetter“-Filter. Dort habe ich zunächst zur Maskenbearbeitung unter dem Schieberegler „Deckkraft“ den ich auf 100 belassen, eine Vorauswahl des Wetters zu treffen (Foghorn, Eugene, Blizzard und Mehr). Für dieses Bild wähle ich „Eugene“.
Dort stelle ich folgende Werte ein: Im „Niederschlag“ wähle ich unter „Textur“ „Drizzle left“ mit einer Deckkraft von 100%, unter „Transformation“ „Rahmen“ einen Wert von +30. Im Bereich „Nebel“ stelle ich den Wert für „Betrag“ auf 8 (etwas Dunst im Unwetter ist ja normal), „Position“ belasse ich auf „Top Half Slow“ (der Regler bestimmt, wie sich der Nebel im Bild verteilt), „Entfernung“ auf 4 (damit verschiebe ich die Verteilung im Rahmen der vorher gewählten Position, in diesen Fall nach oben oder unten), „Drehung“ auf 90°, und „Übergang“ auf 5. Damit habe ich jetzt einen ordentlichen Regen im Bild geschaffen, wobei der „Drizzle“ (Sprühregen) eher einem ordentlichen Hagelschlag gleicht.
Abschließend ändere ich über „Lokal“ und dem „lokalen Korrekturpinsel“ mit einem Linearen Verlauf von unten die Stelle des einsetzenden Regens, indem ich die Linien des Verlaufsfilters so einstelle, dass der Regen etwas oberhalb der glatten Wasserfläche im Bach endet. Das ist schlüssig mit dem etwas helleren Vordergrund und erspart mir das zusätzliche Einbringen von Kreisen, die der auftreffende Regen auf die Wasseroberfläche zeichnen würde.
Zuletzt speichere ich das Bild ab, rufe es über Import in Lightroom auf und exportiere es im JPEG-Format in einen Ordner nach Wahl.

Das Original-Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben nahe des Gerastollens etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Punkt Luisenthal 9.