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#40/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander

*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
https://fotoschule.fotocommunity.de/agora/

Commenti 67

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 04/11/2024 7:19

    Die Diskussion hier ist beendet.
    Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
    #41/2024
    #41/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 02/11/2024 7:37

    Matthias.Mader schreibt:

    "Das Bild zeigt den ansonsten sehr belebten Ulmer Münsterplatz mit dem höchsten Kirchturm der Welt in Blickrichtung rechts aus dem Bild.
    Auf dem Münsterplatz sind in den Sommermonaten diese rote Stühle paarweise platziert. Sie stehen für viele Kontakte, Gespräche und Zugehörigkeit in der Region.
    Das Bild wurde aus dem benachbarten Stadthaus aufgenommen, in dem renommierte Fotoaustellungen präsentiert werden. Auch dort bin ich oft bei meinen Fotowalls zu gelungenen Streetfotos unterwegs. Eigentlich waren Reflexionen rund um das Stadthaus auf meiner Liste. Ich erkannte durch ein tiefes Fenster die ungewöhnliche Ruhe auf dem Platz, die Linien und Strukturen, den voyeuristischen ungewöhnlichen Blick auf den Platz.
    Das Bild sollte den ungewöhnlichen Blickwinkel auf den bekannten Platz als auch die Ruhe darstellen.
    Auf die symetrische Ausrichtung lege ich bei einem Streetfood keinen Wert, anders als bei Architekturaufnahmen.
    Der Tourist in der Bildmitte scheint erst kurz vorher in Ulm angekommen zu sein. Er machte ausführlich Bilder vom Münster, danach genoss er bei einem Telefonat die Aussicht.
    Die roten Stühle habe ich hinsichtlich Sättigung und Luminanz hervorgehoben.
    “Die roten Stühle am Ulmer Münsterplatz”
    Erstaunlich, dass viele Interpretationen in diese Richtungen gingen. Danke freie kreativen Impulse und Anmerkungen in der Diskussion.

    Mit freundlichen Grüßen

    Matthias Mader"
    • Clara Hase 02/11/2024 11:58

      Was die Person tat, bevor sie sich auf den Stühlen niederliess wissen wir ja nicht, da auch der Ort anonym war. Was die Urheber eines Bildes wissen, wo vielleicht auch der Auslöser ist, warum man abdrückt- das wird sich wohl auch in der Vergangenheit kaum einer ausdenken können.
      Es geht mir selbst so, dass sogar ich das vergesse nach Monaten.
    • Gerhard Körsgen 02/11/2024 12:12

      @Clara Hase : Soweit ich das mitbekomme wissen die meisten Fotografen*innen ob sie ihre Fotos nachbearbeiten oder nicht. Meist ist das eine generelle Sache, man tut oder lässt es. Darum, um diese Info, bezogen auf dieses Foto, geht es mir.
    • Clara Hase 02/11/2024 12:24

      ich schrieb nichts über nachbearbeiten und mein Schrieb war auch keine Folge auf Dein Anliegen Gerhard Körsgen, sondern rein eine Antwort an den Fotografen.
    • Gerhard Körsgen 02/11/2024 12:31

      @Clara Hase : Oh, Entschuldigung, dann habe ich dich missverstanden, ich dachte ich sei gemeint.
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 02/11/2024 7:35

    Lars Ihring hat experimentiert: (mit ChatGPT in aktueller Version)
    Wir fragen die KI zu Foto
    https://www.fotocommunity.de/photo/402024-agora-30-bildbesprechung-intensiv/48721367

    1. Was nehme ich wahr? (analytisch)

    Das Bild zeigt einen urbanen Platz mit einer großen, strukturierten Steinfläche. Zentral im Bild sitzt eine Person in einem dunklen Outfit auf einem roten Stuhl, die sich anscheinend gerade eine Pause gönnt und vielleicht ein Getränk genießt. Die roten Stühle sind farblich hervorgehoben, während der Rest der Szene in Grau gehalten ist. Im Vordergrund sind verschwommene, gitterartige Strukturen zu sehen, die das Bild einrahmen und den Blick zur Person in der Mitte lenken.

    2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)

    Die gitterähnliche Struktur im Vordergrund fungiert als ein Rahmen und erzeugt eine Distanz zur Szene, fast wie ein Blick durch ein Fenster oder einen Zaun. Die farbliche Hervorhebung der roten Stühle lenkt den Blick direkt auf die zentrale Person und schafft einen Kontrast zur grauen Umgebung, wodurch die Szene eine isolierte, beinahe intime Atmosphäre erhält. Die leere, große Fläche um die Person herum betont deren Einsamkeit und hebt sie als einziges fokussiertes Element hervor.

    3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)

    Das Bild erzeugt eine melancholische und vielleicht auch etwas isolierte Stimmung. Die einsame Person inmitten eines großen, leeren Platzes, dazu die Distanz, die das Gitter im Vordergrund schafft, weckt Gefühle der Abgeschiedenheit und Einsamkeit. Gleichzeitig könnte das Bild aber auch Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen, da die Person scheinbar ungestört in ihrer eigenen Welt versunken ist.

    4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

    Das Bild scheint eine Geschichte der Einsamkeit oder des Rückzugs zu erzählen. Die Person wirkt in der weiten, strukturierten Fläche verloren oder abgekapselt, was auf das Bedürfnis nach Ruhe und Abstand vom Alltag deuten könnte. Das Gitter im Vordergrund symbolisiert möglicherweise eine mentale oder physische Barriere, die uns von anderen trennt oder eine private Sphäre schafft. Der rote Stuhl und die fehlende Gesellschaft deuten darauf hin, dass dies ein Moment der Selbstreflexion oder der Pause ist, vielleicht eine Art „Atemholen“ inmitten einer hektischen, menschenleeren Umgebung.
    • REN SEN 13/11/2024 16:27

      @ Horst.F: Prompt heißt ja im Grunde nichts anderes als eine Reihe von Anweisungen oder eine Anfrage(!), die an ein System der künstlichen Intelligenz gestellt wird. Das ist mir schon klar. 
      Mir ging es um die Fragestellung und den Bezug zur Antwort. Mein einleitender Satz ist auch eher mit einem Augenzwinkern zu sehen. Natürlich interpretiert die KI und formuliert schlußendlich etwas zusammen was sich für uns liest als gehe es hier um eine emotionale Reaktion – die eine KI aber nicht haben kann! Darum ging es mir. 
      Mit dem was du schreibst, "Dessen sollte sich aber jeder Nutzer dieses Werkzeugs auch bewußt sein." stimme ich zu. Es sollte so sein. Aber mal ehrlich: unsere Welt ist sicher nicht dermaßen dysfunktional weil wir das Wissen welches wir erlangt haben auch einsetzen *sollten / könnten / wollen*. 
      Das ist doch das eigentliche Problem. Wir, damit meine ich nicht dich im einzelnen, wir als Gesellschaft, handeln dermaßen unterkomplex und wenig wissenschaftsorientiert – ich habe meine Zweifel daran, zu sagen "Dessen sollte sich aber jeder Nutzer bewusst sein" reicht. 
      Die Technologiekonzerne weisen nicht hinreichend darauf hin. Es herrscht aktuell ein Wettlauf um Funktionsumfang der Systeme, Moral und Ethik wird hinten angestellt – koste es was es wolle. Alles im Sinne des Profites. Meiner Meinung nach wird zu wenig über mögliche Langzeitfolgen gesprochen und über Gefahren von Entfremdung. Liegt vielleicht aber auch daran hier noch zu wenig wissen zu können. Vieles bleib erst einmal diffus. Gesellschaftliche KI Pubertät :))) 
      Nein, ich bin kein KI Gegner und ich habe keine Angst davor (!) ... .
    • Horst.F 13/11/2024 17:49

      ... "wir handeln [...] zu wenig wissenschaftsorientiert" - genau, nu sind wir auf einer Linie, Ren Sen. Volle Zustimmung meinerseits; insgesamt sogar nicht wissenschaftsorientiert, auch ich selbst nicht, jeden Tag und viel zu oft. Ich versuche gerade, das im Alltag mehr zu tun und stoße immer wieder an systembedingte Grenzen.  Und ja, das ist ein poliitsches Thema - etwas, was hier in der fc zur Zeit bewußt klein- und herausgehalten wird; auch fotografisch.    
      Trotz alledem noch einen schönen Abend für dich: gesund und heiter bleiben :-)
    • N. Nescio 13/11/2024 18:20

      Wozu soll man was wissen, wenn es Google ohnehin weiß und zukünftig die Ki. So werden wir zunehmend so entscheiden, wie es „Wissensbasierte programme“ vorschlagen, ohne alternative. Viele haben ja bisher bereits ihre Entscheidungen mit „Effizienz“ begründet statt mit sinnhaftugkeit aus menschlicher Sicht.
      Die Zeit wird kommen, wo viele ihr parlamentswahlverhalten an Ki Vorschläge anpassen werden. Wie geht deine Partnerin mit der Ki-Antwort auf die Frage, ob du ein toller Mann seist, um?
    • Horst.F 13/11/2024 19:57

      ... auch hier ist die Sprache verräterisch: Es macht einen Unterschied, ob von "googeln" gesprochen und nur diese Suchmaschine bemüht wird, oder bewußt eine gezielt und begründet ausgewählt andere.
      ... bezogen auf die erwähnten Algorithmen und Quellcodes, um genau das zu verhindern, was du anklingen läßt; daß nämlich wenige Mächtige die weltwirksamen Entscheidungen in dieser Hinsicht im Sinne ihrer Interessen treffen.
  • Gerhard Körsgen 31/10/2024 13:16

    Blick von drinnen nach draußen durch eine verschwommene Gitterstruktur auf ein minimalistisches Ensemble von  aneinander geketteten roten Stühlen auf denen ein telefonierender Mann sitzt, ein Bein auf einem seiner Gepäckstücke, vermutlich Trolleykoffer, abstützend.
    Weiter hinten rechts oben ein ähnliches Ensemble, allerdings Tüten statt Koffer und kein Mensch dabei.
    ...
    Das dominierende Rot der Stühle bestimmt den visuellen Eindruck der Szene und hebt sich "knallig" vom sonstigen Schwarzweiss (bis auf wenige Hautakzente des Mannes) ab.
    Eine Art "colour key" und ich frage mich ob das optisch natürlich ist oder per Bildbearbeitung (sei es direkt in der Kamera oder nachträglich) hinzugefügt wurde.
    Ich selbst habe eine Sony a 58 Kamera und in der kann man eine Einstellung wählen in der die Kamera selbst Colourkeys produziert, man kann noch wählen ob Gelb, Grün Blau oder Rot, das funktioniert erstaunlich präzise, alle anderen Farben bis auf die gewählte werden dann rausgefiltert, es wird "sauberer" je weniger verschiedene Farben die fotografierte Bildfläche aufweist.
    Das vorliegende agorafoto könnte so in der Art entstanden sein.
    Es könnte aber auch natürlichen Ursprungs sein, mitunter gibt es solche "hermetischen" Szenarien zu entdecken, gerade im urbanen Kontext, was ich hier für möglich halte.
    Die grafische Gliederung durch die unscharfe Gitterstruktur ergibt einen optisch reizvollen Kontrast zu den sich klar voneinander abgrenzenden Platten der Fläche auf denen die Stühle , der Mann und und das Gepäck sich befinden.
    Gleichwohl hat die Aufnahme etwas unvollkommenes, skizzenhaftes, weil die Randlinien nicht bündig mit den Bildrändern abschließen, einerseits wohl natürlich weil von oben nach unten fotografiert wurde und so eine leicht stürzende Linie entsteht, die man links und oben durch geringen Beschnitt aber bündiger hätte wirken lassen können, dies wurde versäumt, ob nun gewollt oder durch Unachtsamkeit bei der Aufnahme lässt sich nicht sagen.
    ...
    Ich sehe dieses Foto als eine Art Fingerübung in unkonventionellem Sehen an wobei meinem Eindruck nach eher der Gedanke als das eigentliche Resultat das Hauptmotiv des Auslösens war.
    Hier bin ich besonders auf die Auflösung gespannt weil mehr angedeutet als konkret gezeigt wird und mich die interessant offenen Fragen die das zu Sehende bei mir aufwerfen daraufhin neugierig machen.
  • Bernadette O. 30/10/2024 23:30

    Das Gitter, das sich über das ganze Bild legt, ergibt den Eindruck von einem Drinnen und einem Draussen. Über das, was draussen ist, wurde schon etliches geschrieben. Ich frage mich darum eher, was denn drinnen sein könnte? Ein Gitter dient der starken Abgrenzung, die körperlich nicht überwunden werden kann, mit dem Blick allerdings schon (auch mit Klängen und Gerüchen).
    Die hinausblickende Person schaut vielleicht mit Wehmut und Sehnsucht auf den weiten Platz mit den Stühlen. Sie wäre selber gerne dort, würde sich gerne auf die unbesetzten Stühle setzen oder mit Menschen in Kontakt treten ...
    Diese Gedanken von der Unfreiheit drinnen und der Freiheit draussen löst das Bild bei mir aus. Bei dieser Intention wäre es sinnvoll, den hellen Spalt links noch zu schliessen.

    Was mir beim Betrachten auch noch auffällt, ist der dunklere Streifen oben. Das Gitter hört zuoberst auf. Das irritiert mich etwas. Und es passt nicht zu meiner vorher geschilderten Idee. Ich bin gespannt auf die Erklärung, die der Fotograf/die Fotografin dazu hat.
  • Matthias von Schramm 30/10/2024 15:15

    Das Foto erinnert an die Bilderrätsel, die man beim Account erstellen hier und da benötigt, um zu beweisen, dass man ein Mensch und kein Bot ist. Das Quadrat anklicken, wo man einen Stuhl sieht. Wir haben insgesamt farblich drei Graduierungen von belang. Grau, rot und schwarz. Graues Pflaster, Mensch mit schwarzem Oberteil und grauer Hose, schwarzes unscharfes Fenstergitter im Vordergrund. Graue Jalousie oder ähnliches an der oberen Bildkante. Wir haben viele Muster. Schräge ins rautenartige gehende Vierecke als Pflasterstruktur. Gitter als Quadrate im Vordergrund, aufgrund der Unschärfe transparent. Grafisch erzeugt man so hier viele Ebenen bei einem eigentlich sehr einfachen Motiv.

    Im Zentrum des Bildes sitzt ein Mensch auf zwei aneinander gebundenen roten Stühlen (Signalfarbe des Bildes), vor ihm steht ein Troley oder ähnliches oder noch mehr Gepäckstücke. Er hat sein Bein wohl auf das Gepäck gelegt, eher nicht auf den zweiten Stuhl, aber hier ergibt sich zunächst der Effekt einer optischen Täuschung. Auf einem zweiten Stuhlpaar rechts geht es weiter, dort befinden sich aber nur schwer definierbare Sachen, es sind aber die gleiche Sorte von Stühlen. Es gibt also zwischen den Stuhlpaaren einen definierbaren Zusammenhang, auch wenn man nicht erkennen kann, warum auf diesem Pflaster auf einem Platz oder einer Fußgängerzone diese Art von auffällig roten Stühlen stehen.

    Die Entdeckung der Farbe und der Anschein gewissermaßen von "Fremdkörpern", die allerdings eine gewisse Selbstverständlichkeit ausstrahlen, machen das Bild aus. Unwillkürlich denke ich an eine Fortführung ausserhalb des Bildes.

    Es ist ein grafisch konzipiertes Bild ausserhalb des Anspruches der Perfektion. Die Mittigkeit der Person hebt das demokratische der Bildelemente auf und lässt die zwei Elemente rechts oben zu Nebensächlichkeiten werden. Das links unten nicht genau mit dem schwarzen Rahmen abgeschlossen wurde, stört die Harmonie der Grafik und eröffnet in einem erneuten Schlitz mit Ausblick ein neues nicht wirklich relevantes "Kapitel", auf das dieses Bild gerne verzichten darf.

    Da das Bild mit "Kästen" und Formen und Regionen arbeitet, stösst es optisch in das Gebiet der Mengenlehre vor zu Erforschung sozusagen der Endlichkeit der Dinge und nicht wie im eigentlichen Sinne der Unendlichkeit. Deswegen ist für mich dieses Bild auch in seiner umperfekten Art und Weise hochinteressant.
  • N. Nescio 29/10/2024 20:26

    Blick von oben durch ein Geländergitter auf die untere Hälfte eines Fensters. Das Gitter ist auch schwach dort erkennbar, wo der Fensterrahmen ist. Außerdem ist das Gitter unschärfer als der Fensterrahmen. Dier obere Bildteil gibt durch das Gitter und Fenster den blick auf einen rauhverputzten horizontalen Betonträger oder Gebäudeteil frei. Unterhalb dieses zeigt das Bild - Blick wieder durch Gitter und Fenster -  einen graugekachelten großen Platz. Auf diesem ist mittig im unteren Bilddrittel ein dunkelhaariger, telefonierender Mann, der auf einem roten Sessel sitzt, Beine über sein Reisegepäck gelegt. Der rote Sessel scheint eine Metallkonstruktion zu sein und ist an einen zweiten ähnlichen in blasserem Rot angeseilt. Am oberen rechten Rand ist eine gleiche rote Sesselgruppe zu sehen, auf dem Kleidung und Rucksack liegen.
    Ich finde es seltsam und unergründlich, warum ein Geländerförmiges Gitter auf der Innenseite eines Fensters ist vor dessen Oberseite ein Betonträger ist. Wiederum seltsam finde ich daß die beiden Sesselgruppen für mich so unmotiviert auf dem großen platz stehen.

    Ich finde das Bild grafisch interessant, Rot/Grau-Kontrast, Schräge Betonfließenlinien versus Gitter, allerdings stört mich die Platzierung der roten Sesseln im Bild - ich fühle ein Unglichgewicht der Bildelemente. Daß das Fenster nicht persepktivisch entzerrt ist, stört mich nicht.

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    Bei der Ansicht am Handy fühlte ich eine Assoziation zu Stefan Zweigs Schachnovelle.
    Bei der größeren Ansicht am PC Bildschirm ist das nicht so.

    Außer, daß das Foto eine Reiseerinnerung sein könnte, kann ich mit dem Bild nicht viel anfangen. Ich verstehe den Zweck/Anordnug der Bildelemente nicht und Bildemotional holt es mich auch nicht ab. Es ist m.E. kein schlechtes Bild, aber nicht so packend, daß es mich näher interessierte. Allerdings, da ich mir wegen Agora die Zeit nahm, interessieren mich die Gedanken des Fotografen zum Bild.
  • wittebuxe 29/10/2024 12:43

    Ein voyeuristisches Spionage-Bild. Es geht um einen Anschlag. Und zwar auf den jungen Mann, der sich so ungeniert verboten auf den verkabelten Stühlen lümmelt, selbstvergessen und voller Vertrauen auf seine Unantastbarkeit. Die Zielvorrichtung braucht es diesmal nicht. Quadrate und Rechtecke weisen den Weg. Es ist überhaupt nur ein Ziel im Bild. Das zweite, rechts oben, zählt nicht. Dort liegen nur abgelegte Klamotten. Bis der Kaffee fertig ist. 
    Jetzt also die blaue Patrone in den Lauf. Und dann die volle Ladung auf den Telefonierer.

    Er hat's verdient, der faule Sack. Den versauten Pullover muss eh wieder die Mama waschen. 

    Platsch!
    • Gerhard Körsgen 31/10/2024 14:34

      Hat mit dieser Gitterrasterung etwas von "Fadenkreuz" , zumal von oben und hinten.
      Lediglich in reinem sw wäre das für mich noch glaubhafter gewesen.
      Schmunzelnmachend deine Assoziation - schaust wohl gerne Krimis :-)
    • Clara Hase 01/11/2024 12:20

      Warum hält der Typ sich einen Lappen am Ohr? Schwitzt das Handy? Ist es zu laut? Ohr verletzt? (hab ich mich verguckt- Armwinkel Sicht auf Fussboden)
      Der hockt da wie bestellt und nicht abgeholt. Beine geschwollen, von daher hochgestellt.
      Markplatz vermutlich - wo sonst könnte man Stühle entwenden?
      Ist in Aussengastro auch zur Sicherung meist vorhanden.
      Fotografisch erstaunt mich, dass die roten Stühle auf grauem Grund (Farbkontrast) mal deutlich scharf sind, wie vor dem Gitter-Netz liegen mal dahinter. Ich weiss wohl von der Tierparkfotografie dass man das steuern kann.
      Was ihr als Gitter seht, sah ich eigentlich nur als Fliegennetz.
    • Matthias von Schramm 01/11/2024 13:27

      Er hat keinen Lappen vor dem Ohr, sondern lediglich das Handy. Es ist halt ein recht großes Handy.
    • Clara Hase 01/11/2024 13:51

      stimmt, ist die Lücke des Arms mit Blick auf Fussboden. Hab ich mich verguckt.
  • framebyframe 29/10/2024 10:51

    Ein Raster teilt das Bild in Quadrate. Nicht ganz exakt in der Vertikale links. Unschärfe rührt von der unterstellten Scharfstellung auf den Platz, auf den der Blick aus diesem Fenster geht. Dort sind quadratische Pflastersteine und Platten verlegt, schräg zum unscharfen Raster. Zwei Paare roter Stühle sind scheinbar zufällig auf dem Platz aufgestellt. Auf den vorderen Stühl hat hat auf dem linken  ein Mann in dunklem Pullover und hellen Hosen Platz genommen. Das rechte Bein ruht gelassen auf der Armlehne des Stuhls daneben. Die rechte Hand hält ein Handy am Ohr. Koffer stehen am Boden. Was will uns das Bild sagen? Veranschaulichung des Wartens? Viel Platz und Raum und doch vergittert. Der Mensch sitzt bequem und muss sich doch in eine Struktur fügen, wenn auch unscharf. Mehr Biß hätte hier ein radikalerer Ausschnitt im Quadrat gebracht. D.h. die vorderen Stühle hätten ausgereicht, hier eine Aussage zu einer kompositorischen Absicht zu vermitteln.
  • Michael Menz 29/10/2024 10:38

    Eine Person, für mich männlich gelesen, sitzt auf einem knallrot-orangenen Stuhl und telefoniert. Rechts daneben ein leerer, eher matt rötlicher Stuhl, beide Stühle mit einem Stahlseil verbunden. Vor der Person ein Reise Trolley, auf dem die Person ihr Bein gelegt hat. Links neben der Person ein weiter Trolley, evtl. auch ein großer Rucksack.
    Zur rechten oberen Ecke hin eine weitere 2er-Sitzkombination ohne Person, auf denen „Sachen“ lagern, Ich „sehe“ dort einen Schirm, eine große, offene und eine kleine Tasche. Die Sitzgruppen befinden sich auf einen weitläufigen, mit großen Pflastersteinen verbauten Platz.

    Die Aufnahme wurde von einem erhöhten Standpunkt aufgenommen, die Person horizontal durch Fenster und Gitter anvisiert. Nah genug am Gitter, um die Szene scharf abzubilden, weit genug entfernt, um die Gitterstruktur zu erhalten.
    Die fast zentrale Fokussierung und die roten Stühle lenken den Blick automatisch auf die mittlere Sitzgruppe mit der Person. Die Sitzgruppe oben rechts schafft einen Nebenschauplatz für einen weiteren Blickpunkt. Fenster, Gitter und der Betonabschluss oben machen das Ganze räumlich.

    So werde ich dann zum Beobachter der Szene. Mit wem telefoniert die Person, auf was scheint sie seit geraumer Zeit zu warten? Ist sie allein mit schwerem Gepäck unterwegs, oder ist da eine zweite Person, auf die sie wartet? Wo sind die Personen der zweiten Sitzgruppe, warum lässt man dort Sachen unbeaufsichtigt zurück?

    Alles spekulativ, aber ausreichend rätselhaft. Genau, wie der große leere Platz und die wahrscheinlich zweckentfremdeten Sitzgelegenheiten, die gewöhnlich woanders stehen.
    Befindet sich rechts in Blickrichtung außerhalb des Bildes, welches die Ausrichtung der Stühle rechtfertigt, etwas Lohnendes, evtl. eine Bühne? Wo sind die Tische?
    Ich habe mehr Fragen, als eine Story im Kopf, so nehmen mich auch eher nur die Widersprüche emotional mit . ;-)
    Das Gitter erzeugt bei mir dann doch eine kleine Story vom Drinnen und Draußensein. Rot markiert dann die, die draußen sind. Das aber irgendwo in Wartestellung. Nimmt mich insgesamt nicht mit.

    Technisch hätte „ich“ links ausgerichtet und damit auch den Spalt gemieden. Bleibt die Frage nach dem Rot und dem unterschiedlichen Rot der Stühle. Für mich insgesamt ein Color-Key, in der Vergrößerung untersucht, mit einigen Fehlern bei Gesicht/Haut, Strümpfen und Pflastersteinen. Auf den gewünschten(?) Bildeffekt bezogen, durchaus gelungen, aber für mich nicht in Gänze überzeugend.
  • felixfoto01 29/10/2024 9:56

    Ein - vermutlich großer - Platz durch ein vergittertes Fenster fotografiert. in der gefühlten Mitte stehen Stühle. Auf einem der Stühle sitzt jemand und telefoniert. In der rechten oberen Ecke befinden sich weitere Stühle, jedoch ohne Menschen. Das Bild ist monochrom in grau gehalten, das durch die roten Stühle und die Hautfarbe der Person unterbrochen wird. 
    Das Gitter gibt dem Bild eine Rasterung, als würde man das Bild aufteilen wollen. Diese wird durchkreuzt mit den Bodenfliesen des Platzes. Die unperfekte Positionierung am Fenster gibt dem Bild für mich etwas voyeuristisches. Hat hier jemand etwas vor, beobachtet jemand den Platz aus sicherer, uneinsehbarer Position? Mir gibt das Bild dadurch ein beklemmendes Gefühl.
  • _visual_notes_ 28/10/2024 21:56

    Eine schöne Spielerei mit Horizontalen und Vertikalen, mit Diagonalen, mit Farbe.

    Mich stört ein wenig der graue Streifen oben, da hätte ich mit einem dunklen Streifen abgeschlossen, so wie unten; und mich stört sehr der kleine helle Fetzen links, sowas sollte man meiner Meinung nach korrigieren, selbst wenn man eigentlich nicht viel "Post Production" macht..

    Aber ansonsten ist das ein sehr harmonisches Ensemble. Emotional gibt mir das wenig, aber es ist schön anzusehen.