491 Arkaden - Ehrenmal

491 Arkaden - Ehrenmal

Durch die drei Bögen, die mit Eisengittern verschlossen sind, betritt man den Vorraum des Ehrenmals der Arkaden, in dem links und rechts die Namen von 917 Coburger Gefallenen auf zwei Muschelkalkplatten aufgelistet sind. Dahinter entstand die durch den mittleren Eingang erreichbare Ehrenhalle, die in einem 36 m² großen quadratischen Raum einen Marmorsarkophag mit einem Schwert zeigt. Die mächtigen Pfeiler der Rundbogenportale, sie sind mit Pilastern dekoriert, tragen oben im Zwickel die Herzogsinitialen „E“, was auf Herzog Ernst I. hinweist. Dies sieht man gut auf der vorhergehenden Aufnahme. Der Arkadenbau ist als Sandsteinbau im italienischen Spätrenaissance-Stil gehalten.

Albrecht von Sachsen-Gotha-Altenburg (*24. Mai 1648 in Gotha; † 6. August 1699 in Coburg), im Jahr 1680 zum Herzog von Sachsen-Coburg bestimmt, residierte deshalb im Schloss Ehrenburg, das er wie schon beschrieben, umgestaltete. Der Herzog war musisch hochbegabt, was seine erste Frau mit ihrem nicht unerheblichen Einfluss auf ihn verstärkte. Mit Marie Elisabeth, Tochter des Herzogs August von Braunschweig-Wolfenbüttel hatte er ein Kind, was aber bereit ein Jahr nach der Geburt verstarb. Albrecht heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau in zweiter Ehe Susanne Elisabeth, Tochter von Freiherr von Schwisiz und Altenhofen zu Limberg, die von Kaiser Leopold 1689 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde.
Nach dem Tod von Herzog Albrecht im Jahr 1699 entbrannte unter den Brüdern ein heftiger Streit um die Nachfolge. Bis zum Jahr 1714 konnte der jüngste Bruder Johann Ernst diesen weitestgehend für sich entscheiden. Es dauerte jedoch noch bis zum Jahr 1735, sechs Jahre über den Tod von Herzog Johann Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld hinaus, bis diese Erbstreitigkeiten endgültig beigelegt waren.

Herzog Johann Ernst hatte zwei männliche Nachkommen. Seine beiden Söhne Christian Ernst Herzog (Regierungszeit von 1729 bis 1745) von Sachsen-Coburg-Saalfeld (*18. August 1683 in Saalfeld; † 4. September 1745 in Saalfeld) und Franz Josias Herzog (Regierungszeit 1729-1764) von Sachsen-Coburg-Saalfeld (*25. September 1697 in Saalfeld; † 16. September 1764 in Rodach) regierten bis zum Ableben von Christian Ernst 1745 das Herzogtum gemeinsam. Christian Ernst, der nicht standesgemäß geheiratet hatte, regierte von Saalfeld aus, Franz Josias residierte in Coburg.

Herzog Franz Josias hatte in seiner Ehe mit Anna Sophia (1700-1780) Tochter des Fürsten Ludwig Friedrich I. von Schwarzburg-Rudolstadt 6 Kinder, 5 Söhne und eine Tochter. Für die Coburger Geschicke war hier der älteste, der erstgeborene Ernst Friedrich (*8. März 1724 in Saalfeld; † 26. August 1800 in Coburg)
maßgeblich, da über die Erbfolge das Herzogtum in Coburg durch ihn gesichert war. In seiner Regierungszeit von 1764 bis 1800 führte er 1768 die Zahlenlotterie ein, um Zucht- und Waisenhaus finanziell zu unterstützen.
Berühmter und bekannter war jedoch sein jüngster Bruder Friedrich Josias (* 26. Dezember 1737 auf Schloss Ehrenburg in Coburg; † 26. Februar 1815 in Coburg) der auf eine stattliche Militärlaufbahn zurückblicken konnte und der die Coburger vor Plünderungen und Brandschatzungen durch die Franzosen im Krieg gegen Preußen, ich habe davon ebenfalls berichtet, bewahrte.

Aufgenommen am 24. Mai 2019 auf dem Coburger Schlossplatz.

Vielen Dank an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in München für die Erlaubnis, die Bilder veröffentlichen zu dürfen.
Für Interessenten an bayerischen Schlössern - unter folgendem Link findet man Schloss Ehrenburg, die Veste Coburg und Schloss Rosenau im Reiter links unter Coburg auf der Website:

https://schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/uebers/coburg.htm

Zu empfehlen ist für interessierte Besucher der amtliche Führer:

https://www.bsv-shop.bayern.de/Amtlicher-Fuehrer-Schloss-Ehrenburg-Coburg

Aus diesem habe ich viel Wissenswertes und eine Fülle an Informationen erhalten, die ich bei der textlichen Gestaltung meiner Bilder mit habe einfließen lassen.