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#8/2024

ohne Beschreibung
- hier handelt es sich um ein Foto -

~.~.~.~

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

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Commenti 31

  • Glücksfliegenpilz 24/04/2024 18:30

    Für mich ist es der Duft der Pilze, der Geruch nach Erde und Moos; dieses Glücksgefühl, dass einen überkommt, wenn man plötzlich während der Pilzsuche so eine feine Pilzgruppe entdeckt, dass man vor Freude jubeln möchte ... Da fallen doch jedem Älteren gleich die russischen Märchenfilme ein, wo es immer zahlreiche Pilze gab ...
    Ein einfach glücklich machendes Bild ... viele Grüße von Barbara
  • keinezeit 23/03/2024 19:40

    Wenn ich Pilze sehe, schmurgeln die gedanklich bei mir immer in einer Pfanne, mit lecker
    Zwiebeln, einer Weißweinreduktion und dazu fluffige Kartoffelklöße. An die komplexe
    unterirdische Lebensstruktur und Vernetzung dieser faszinierenden Naturgeschöpfe, denke ich dann erst nach dem Essen. Danke mein Pilz, dass Du mich genährt und trotzdem weiter existieren kannst. Mangels fachlicher Expertise kaufe ich Dich aber doch besser auf dem Markt des Vertrauens. Im Foto erkenne ich nicht, ob Du genießbar sein könntest. Ein wenig Licht hätte Dir gut getan und mich leicht erhellt. Vielleich doch lieber als Risotto? Egal, Hauptsache mit Pils.
  • Günter Roland 23/03/2024 10:44

    G r a t u l a t i o n zum Foto der Stunde !
    Erstklassige Fotoarbeit.
    Liebe Grüße, Günter
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 23/03/2024 8:23

    DerJuergen schreibt:
    "Mein Bildtitel für dieses Foto lautet schlicht: –> “Märchenwald”

    Zuerst danke ich Allen Kommentarschreibern und denen, die sich die Zeit genommen haben, mein Foto anzusehen und zu bewerten. Vielen herzlichen Dank!

    Nun, – wie kam es zu diesem Foto?

    Es war Anfang August 2023 gegen 14:00 Uhr und ich war auf der Suche nach tollen Fotos im Bereich “Lost Places”. Ich reiste dazu in das Berliner Umland und begab mich auf eine alte Bunker Anlage die verlassen schien und noch aus alter DDR-Zeit stammt. Im umfriedeten Gelände war ich in Gedanken schon im Bunker und überlegte mir noch, ob ich alle Ausrüstungsgegenstände bei mir trug. Denn, der Weg zurück zum Auto wurde mit jedem Schritt länger und ich kam meinem Zielobjekt immer näher.

    Da erblickte ich im Moos diese Pilzgruppe.

    Unberührt, und, es war nach 14 Uhr(!), unentdeckt von irgendwelchen Pilzsammlern. (@wittebuxe :-) ). Als ich die Pilze im Moos entdeckte, stellte ich mir die Frage: “Wann hat es das letzte Mal eigentlich geregnet? Antwort: Keine Ahnung!”

    Ich hockte mich hin, und ja, ich bekam nasse Knie vom feuchten Moos.  (@Clara Hase) Auf dem Display meiner Camara schaute ich mir das Gesamtbild an. Es gefiel mir alles nicht. Nach ein paar Stellungswechsel und Einstellungsversuchen, drückte ich, im Moos kniend, auf den Auslöser. Mein Stativ war für ein Foto dieser Pilzgruppe unbrauchbar.

    Es fiel mir die Entscheidung schwer, welchen Pilz ich “anvisieren” soll. (@dexif) - Welchen Pilz möchte ich im Fokus sehen? Es war mir schon klar dass alle Pilze zu sehen sein sollen. Aber “Welcher soll scharf sein?” Da ich mich nicht festlegen konnte, oder wollte, wählte ich letztendlich die Bildmitte in der sich der kleiner von den vier Pilzen befand. (@Eva B) Ich richtete den Fokus auf die Bildmitte ein, dadurch fällt auch das Gestrüpp, – direkt vor der Linse nicht groß auf. Und doch ist es da. Ich bog es nur ein wenig zur Seite, ich entfernte es nicht. Es war kein Zaun. Die vier Pilze standen so, von mir unberührt und unverändert, allein in einer Gruppe. Leider waren nur die vier Pilze vorhanden. Im Umfeld waren keine weiteren Pilze zu sehen.

    (@Mittelosteuropa-Entdecker) Mir fielen die vier Pilze sofort ins Auge und ich dachte nur daran, wie kann ich sie fotografieren. Am Standort der Pilze selbst konnte ich nichts verändern. Ich konnte mich mit meiner Cam. nur so platzieren, dass auf dem Foto im Hintergrund keine Gebäude zu sehen sind. Denn diese befinden sich aus Sicht des Betrachters in dessen Rücken.

    (@NicoVS) Hab Dank für diese lobende Einschätzung!

    Ja es roch angenehm nach Wald. Im Hintergrund zwitscherten die Vögel. Der Boden war weich und feucht und ich hatte nur diese Pilzgruppe im Blick. Natürlich achtete ich penibel darauf, nichts am Fundort zu verändern, im schlimmsten Fall – etwas zu zerstören.

    @Gerhard Körsgen,

    ja, es war Gestrüpp. Kleine Zweige die aus dem Boden ragten und von mir leicht aus dem Sichtfeld der Camara gebogen wurden. Aber so recht ist es mir nicht gelungen.

    Naja, was hier über die berühmtesten “vier Pilzköpfe” geschrieben wurde. So hab’ ich es noch gar nicht gesehen.

    Abschließend,

    Es handelt sich bei meinem Foto um einen Zufallsfund. Es war Anfang August und für die Nachmittagszeit eher ungewöhnlich, auf diese vier Pilze zu treffen.

    Das Foto entstand im näheren Berliner Umland wo ich für die Gegend den Begriff: –> bewaldet und nicht Wald verwenden möchte.
    Ich habe, auf Grund der Bodennähe, kein Stativ verwenden können. Für mich war schon recht bald klar, dass ich ein Bild „von unten“ haben will. Den Fokus richtete ich dann auf die Bildmitte.
    Dieses Bild wurde von mir nicht bearbeitet. – > Ich habe das Motiv gesehen, hab auf den Auslöser gedrückt und so kam es auf die Festplatte und anschließend hier zur FC.

    Ich freue mich selbst über dieses Foto und es gehört zu meinen Favoriten aus dem Jahr 2023.
     
    Vielen Dank an Alle!"
    • Mittelosteuropa-Entdecker 23/03/2024 11:58

      Lieber Jürgen,
      Dank für Deine ausführliche Auswertung. Vieles ist Geschmackssache, ich würde beispielsweise gegenüber Deiner Herangehensweise "Welchen Pilz möchte ich im Fokus sehen? Es war mir schon klar dass alle Pilze zu sehen sein sollen." mehrere Möglichkeiten offen lassen. Alle Pilze schon, zumal sie in einem günstigen Rhythmus (um nochmals einen Musik-Begriff zu verwenden) platziert sind. Aber stell Dir das Bild mit einem engeren Schärfebereich vor, sozusagen mit impressionistischerem Bokeh (und einem unauffälligeren Stamm und einem unauffälligeren Draht). Käme vielleicht dem Märchenwald noch näher?
      Beste Grüße
  • Clara Hase 21/03/2024 11:06

    Ein Waldboden mit Pilzen im Moos. Wer sammelt, um zu essen,wird sich evtl freuen. so eine kleine Familie mit Lamellenpilzen vorzufinden. Ob sie essbar sind, kann ich nicht beurteilen, bin da auch krötig..(PS nur einer hat Lamellen, drei andere sind anders gebau)
    Die Beleuchtung und Farben sind gut.
    Der Hintergrund ist gut freigestellt, aber die Schärfe zieht sich zwar quer durch, ist aber nur eine Vordergrundschärfe. Eine geschlossenere Blende oder der Messpunkt weiter hinten wären gut gewesen, um den Pilzen auch ein Volumen, eine Form zu geben, die nicht dünn wie eine Pappe sein wird..
    Die Knie dürften feucht geworden sein, so man kein Stativ bei sich hat, oder ein Klappdisplay und ein gesunder Rücken.In den Büros gab es mal Ärmelschoner, aber für Fotografen noch keine Knieschoner das wäre doch noch etwas.
  • togilsaram 20/03/2024 12:34

    Oft sieht man ein Bild und denkt sich: "Oh, dass ist aber schön - und das wars dann auch schon - weiter zum nächsten Bild". Auch dieses Bild wirkt auf mich schön, vom Motiv her und auch vom Farbkontrast. Gleichzeitig kommt mir aber auch das Kinderlied "Ein Männlein steht im Walde ..." in den Sinn. Aber warum? Es sind doch vier "Männlein" und außerdem Pilze und keine Hagebutte - ich weiß es nicht.
    Die Allegorie mit den Pilzköpfen von Gerhard Körsgen gefällt mir, allerdings bin ich da erst einmal nicht von selbst drauf gekommen. Ist schon so lange her. Kennt die jüngere Generation die überhaupt noch.
    Im übrigen stimme ich mit dexif  überein, dass es sich um ein Moosbodenfoto handelt. Nach den Pilzen fällt mein zweiter Blick nämlich auf das wuselige Moos - für mich viel interessanter als die Pilze. Für meinen Geschmack hätte die Tiefenschärfe deshalb auch gerne ein wenig größer sein dürfen.
    • Gerhard Körsgen 20/03/2024 15:16

      Spaßeshalber habe ich mir jetzt mal viele Gruppenfotos der Beatles angeschaut, davon gibt es ja Unmengen im Netz. Da fiel mir aber auf dass die im Gegensatz zu dieser Pilzaufnahme eher selten gestaffelt gestanden haben sondern meist nebeneinander und somit in der gleichen Schärfeebene. Wäre das hier ein Bandfoto wäre es eher die Aufnahme eines Stars mit seinem Begleittrio mit dem Focus auf den "Star". Und trotzdem wirkt diese Pilzgruppe sehr homogen. Vielleicht nivelliert die gesetzte Schärfe die "Wichtigkeit" des kleinsten Pilzes ? Natürlich gibt es bei diesen Pilzen keine "Hierarchie" ;-) Aber das Foto bringt mich auf solche lustigen Gedanken.
  • Michael Menz 19/03/2024 21:54

    Eine Pilzgeschichte im 16:9 Format. Ziemlich mittig der kleine Star im 3er Birkenpilzensemble. Offenblendig gezielt und ob der relativen Entfernung ausreichend scharf in Szene gesetzt. Dem scheinbar am weitest entfernten Pilz ist ein bisschen de Hutschnur hochgegangen, ich tippe dennoch ebenfalls auf Birkenpilz. Für mich optisch eine Dreiecksbeziehung im Vordergrund und ein Einzelgänger im Hintergrund. Zusammen allemal eine Pilzgruppe. Schön, dass sich die Exemplare an keiner Stelle überlappen, dies wurde bei der Aufnahme mit Bedacht sichergestellt.

    Im Vordergrund ein moosbedeckter Waldboden, wie er vorgefunden wurde. Hier wurde, wenn überhaupt, wenig gerupft und verändert. Links im Hintergrund ein geschlossen grüner Hintergrund, in der Mitte reichlich durchscheinender Himmel. Rechts ein bisschen „Unordnung“ mit dem Birkenstamm und einer aus der rechten Ecke kommenden Linie, die zu einem möglichen, menschengemachten, Konstrukt zwischen den beiden bildrechten Pilzen führt. Die Linie ist vielleicht ein schmaler Draht, der zu einem leichten, mobilen, hüfthohen Absperrzaun gehört. Die Art, die z.B. Schäfer benutzen.

    Für mich auf den ersten Blick eine vertraute Waldszene mit der ich schnell warm werde. Geruch und Klang des Waldes sind schnell nachfühlbar, selbst das Liegen auf dem weichen Moosteppich, um die Aufnahme zu machen. Neben der Ruhe des Waldes auch die Ruhe beim Fotografieren. Hier wird mit Glück kaum ein Passant neugierig/erstaunt/spöttisch schauen, was den Hobbyisten auf den Waldboden treibt.

    Ich mag das Bild, wie es ist, samt großzügigem Vordergrund und gleichmäßigem Drumherum ums Pilzensemble. Alternativ könnte ich mir noch einen engeren 16:9 Schnitt vorstellen. Unten etwas weg und rechts die Birke „fällen.“
    Das Bild würde ich allerdings auch gerne im "Originalformat" sehen. ;-)
    • Gerhard Körsgen 19/03/2024 23:58

      Generell gefällt mir und teile ich, wie Du das Foto von der "Schnitt-Thematik" her angehst.
      Ich finde ein gutes Kriterium für die "Qualität" ist hier wie einerseits über verschiedene Schnitte gedacht wird, andererseits aber die "Grundqualität" des Fotos, unabhängig vom Schnitt, nicht in Frage gestellt wird.
      Es kann also in verschiedenen Schnitten wirken wobei dieser, wie Du ja indirekt anmerktest  ja eh kaum der originäre sein kann.
      CD-Cover, Widescreen und womöglich noch mehr  - funktioniert irgendwie alles.
      Schon ziemlich cool.
  • framebyframe 19/03/2024 11:20

    Eine scharfe Trennlinie setzt den Horizont für die Wahrnehmung der Verhältnisse hier. Nicht ein großer Wald, sondern die sonst kleine Welt der Pilze und Bodensiedler kommen hier groß bzw. größer raus. Eine Pilzfamilie, so wirkt es, siedelt auf grünem Moosgrund. Der Pilzvater hält die Stellung im vorderen Grund. Ein kleinerer Pilz, vermute der Sohnpilz, hält sich scharf in seiner Nähe auf. In einem Rhombus oder so finden sich sodann links daneben die Mutter Pilz ein und das Geschwisterchen daneben. Es wirkt, als ob die Familie unterwegs sei, nun geht das aber nicht, wenn man wie ein Piz am Boden verankert ist. Es herrscht grün durch das Moos und die dahinterliegenden großen Bäume vor.  Das hält sich durch die geschickt gewählte Unschärfe zurück. Die Pilze selbst ziehen sich braun an. Eine fast märchenhafte Szene im Wald aus einer Perspektive, da möchte man auch so klein sein. Es zeigt, dass im Wald viel zu entdecken ist, man muss es nur sehen und umzusetzen wissen.
  • Matthias von Schramm 19/03/2024 11:01

    Wald und Pilze ergeben eine Symbiose - wer in unseren Breiten und wohl auch woanders geboren worden ist, verbindet das stark miteinander. Deswegen kann man mit so einem Motiv gleich etwas anfangen, weil es Erinnerungen an frühere Zeiten, evtl an die Kindheit auslöst. Optisch gesehen im weichen Bett sieht man im grünen Moos Hüte auf starken krustigen Stämmen. Das wirkt auf diesem Foto wie eine Kunstlandschaft, ein wenig wie solche, die man als Hobbyeisenbahner für den Keller kennt. Die Pilze erinnern an Schutzschirme, Hünengräber, Kunstlandschaften von Christo und ähnliches. Der mittige Pilz ist scharf, eine einfache technische Wahl sozusagen und das drum herum ist etwas verspielt. Offenblende mag ich, weil man grade hier in der kleinen Miniatur-Landschaft den Eindruck hat, man könnte als kleiner Kobold darin spazieren gehen.

    Die Motivaufteilung ist schlicht und klar, Bäume und Waldgrün sind im Hintergrund fein mit eingebaut, sehr unaufgeregt. Der sehr mittige Draufblick auf das Hauptmotiv entspannt extrem, aber als Fotograf möchte ich gerne gucken ob hier nicht eine andere Hierarchie der Elemente möglich wäre. Eine mit mehr Bedeutung für die Positionen der Hauptmotive, vielleicht auch in den Einzelteilen zauberhafteres, sozusagen allgemein gesagt schöneres Bokeh. Das Bild in seiner Ruhe beginnt ein klein wenig damit verspielt zu sein und ist es dann am Ende doch nicht. So kann man quasi annehmen, dass das Zauberhafte vielleicht auch gar nicht der Intention des/der FotografIn entsprach, was vollkommen okay wäre. Aber dieses Bild regt vor allem meinen spielerischen Geist als Bildersteller an, besonders seit dem ich ein Makro besitze und auch immer mal wieder gerne nutze.
  • N. Nescio 18/03/2024 23:55

    mich interessiert, welchen pilzhut der dicke stamm ganz rechts wohl trägt.und im hintergrund schauen viele helle augen in den geschützten raum des pilzzimmers.
    so viele starke pilzstämme ragen aus dem feucht wirkenden - nur in meiner mooserinnerung feucht, im bild nicht als feucht erkennbar - moos.
    bis auf einen neigen sich die pilzstämme sehr ähnlich nach links, genauso wie die hintergrundbäume. der moosboden ist waagrecht, der dahinter nach rechts abfallend. links hinten meine ich einen lärchen-ast zu erkennen. wäre es dunkleres grün, könnte es auch fichte sein.. wurde das bild geneigt, damit der moosboden waagrecht scheint?
    sehr stimmiges waldlicht, sehr heimelig. und ja, der pilz links hinten ist einer aus einer anderen familie. in der rechten bildhälfte, knapp unter dem oberen biildrand ... die dunkle dünne linie empfinde ich als irritierend-fremd.
  • felixfoto01 18/03/2024 22:48

    Ich betrachte dieses Foto abstrakt. Was mir sofort auffällt, ist die prägnante Gruppe von Objekten in der Mitte des Bilds. Vier klar getrennte, nicht überlappende Objekte, die sich in ihrer Größe unterscheiden. Außen die Großen, innen die Kleineren. Sie sind umgeben von anderen Objekten, die weniger gut erkennbar sind und vor allem von Schattierungen von Grün. Die Farbe der Hauptobjekte und der umgebenden Farben kontrastieren sich nicht wirklich, sind aber deutlich voneinander unterscheidbar. 
    Da ich abstrahiere, kann ich "Pilze" durch andere Objektnamen ersetzen, z.B. "Familie", Rockband", "Straßenfotografie" - und erkenne ein Muster, das ich in der Fotografie als allgemeingültig ansehen möchte - die sich nicht überlappenden Objekte erzeugen durch die Verhältnisse zueinander eine Ruhe und Ordnung ins Bild, die glücklicherweise durch die anderen Objekte nicht gestört wird. Lediglich vorne links gibt es ein kleines, dunkleres Objekt, das meinen Blick immer wieder an sich zieht. 
    Interessanterweise, wenn ich den Thumbnail dieses Bilds in der letzten Anmerkung bei Bild #7 betrachte - die quadratische Abbildung nur des mittleren Bereichs dieses Bilds, denke ich "CD Cover". Es könnte eine Pilzband sein, die hier für ihr Cover posiert. Früher gab es mal ein Projekt, bei dem man zufällig ein Foto quadratisch beschnitten hat und dann zwei Zufällige Texte dazu mischte - ein Text als Bandnamen und einen Text als Titel der CD. 
    Das würde hier auch funktionieren.
    Damit man nicht zum Bild #7 zurückspringen muss, habe ich hier den Thumbnail verlinkt: 
    #8/2024
    #8/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
    • felixfoto01 18/03/2024 22:52

      und jetzt fällt mir im kleineren Bild die horizontale Aufteilung noch stärker auf, die untere grüne Fläche geht von unten bis etwas über die Mitte hinaus und wird durch die dunklere grüne Fläche (mit ihren kleinen Unterbrechungen) abgelöst. Hier sind nicht viele Elemente, aber sie sind in einer Art angeordnet, die man sofort versteht und die ich als harmonisch ansehe.
    • Gerhard Körsgen 19/03/2024 0:17

      Der Gedanke mit den vier Pilzen als Gruppe gefällt mir, insbesondere weil es ja bekanntermaßen ein weltberühmtes Quartett gab welches man die "Pilzköpfe" nannte. Der quadratische Schnitt als "Essenz" ließe tatsächlich ein formidables LP -oder -CD-Cover zu. Wobei ich es nicht als zufällig ansehe dass hier aber eine weitwinklige Perspektive gewählt wurde. Als Quadrat wäre die Wirkung gewiss komprimierter, aber vielleicht weniger raffiniert. Imaginär lässt gerade die Weite um sie herum die vier als zusammengehörig erscheinen - in meiner Vorstellung zumindest.
    • Mittelosteuropa-Entdecker 19/03/2024 8:15

      Die stärkere Konzentration auf die Pilze passt zu meinen Überlegungen unten, die Grenze zwischen "Bewertung" und "Ideen für Variationen" ist nun mal sehr schwammig. Peace!
  • wittebuxe 18/03/2024 16:19

    Früher Vormittag. Der Fotograf schafft es, eine Wohnzimmeratmosphäre im Wald, an einer hellen Lichtung, zu schaffen. Intim und geschützt, gemütlich und friedlich, ein Zuhause. Das Ensemble von Speisepilzen, alle zusammen ausgewiesene Muster für ein ein Buch zur Pilzbestimmung. Hier: 3 Birkenpilze. Wie gerufen und bestellt steht eine große Birke in unmittelbarer Nähe. Das hochflorige Moos lädt ein zum Barfußlaufen. Es handelt sich bei der Szene hier um ein sog. Pilzreservat - daher der hohe Zaun ringsum. Kompliment an den Bildersteller, er muss sich wohl auf den Boden gelegt haben, um dieses schöne Arrangement so anheimelnd einzufangen. Komponiert hat er hier nichts, das war wohl eher der Allmächtige, oder einer seiner Helfer: die Natur nämlich. Ich möchte annehmen, dass auch der 4. Pilz zur Familie gehört, aber beschwören tät ich's nicht.

    Als passionierter Pilzsammler kann ich das Gefühl beschreiben, das einen überwältigt bei solchem Anblick. Es ist, wie wenn man einen Topf mit Golfmünzen findet, und sogleich schaut man sich um, ob da nicht noch weitere Töpfe heranwachsen. Und das alles nur für das fast volle Foto-Album - und natürlich für die leckere Pilz-Pfanne später, zu Hause.

    Ja, so einfach ist das. Aber besser ich esse sie, als die Schnecken und die Rehe.

    Auftrag erfüllt. Guten Appetit!
  • Gerhard Körsgen 18/03/2024 14:21

    Eine sehr "ruhige" Aufnahme in warmen, gedeckten Farben.
    Die tiefe Perspektive vermittelt den Blick den ein kleines Tier haben könnte wobei es hier nicht bedrohlich oder irgendwie unangenehm `rüberkommt sondern eher "wohnlich", jedenfalls für Natur recht "aufgeräumt"und geradezu "sauber", man sieht keine herumliegenden Äste oder Blätter, entweder sind sie wirklich nicht da oder in der sanften, flokatiteppichartigen Struktur des Mooses versunken.
    Diese Perspektive und das Fehlen jedweder Spur menschlichen Daseins vermitteln
    das Gefühl allein und unmittelbar im Wald zu sein.
    Die sehr partiell und auf keinen der vier Pilze betont gesetzte Schärfeebene
    (am ehesten noch auf den Rand des Hutes des mittigen, zweiten Pilzes)
    gibt eine Art des Blickes vor die sich nicht an Détails festmacht sondern an einem
    Gesamteindruck der für mich in einer Art "Gemeinschaftsgefühl" kulminiert.
    Der kleinste Pilz, derjenige der noch "am schärfsten" ist ohne dies in Gänze
    zu sein, steht im Mittelpunkt einer Gruppe die zusammengehörig wirkt.
    Dazu fielen mir einige Adjektive ein: Lakonisch, standhaft, harmonisch, treu,
    gestaffelt,
    aber auch begriffliche Umschreibungen wie Ton in Ton, Quartett, Gleich und Gleich
    gesellt sich gern,
    dahingehend lässt sich aber gewiss noch mehr finden.
    Was mir noch ausgesprochen gut gefällt ist dass, obwohl die Pilzgruppe mittig im Rahmen angeordnet ist, es nicht so ist als würde man mit diesem mittigen Blick alles "auf  den ersten Blick" erfassen.
    Bei mir ist es so dass klar das allererste Erfassen der Mitte gehört , dann aber gehe
    ich links unten in die Ecke und spanne den Blick von dort zum größten Baumstamm
    rechts oben um von dort weiter nach links hinten zu den anderen, noch unschärferen
    Baumstämmen zu schweifen.
    Es ist also nicht so als hätte ich alles mit dem allerersten Blick vollständig erfasst,
    die Art der Schärfepunktsetzung auf ein im Grunde ja "beliebiges" Areal Moos zwischen
    vorderem und zweitem Pilz gibt allem  eine gleichwertige Bedeutung und so kann sich jeder Betrachter seine Präferenzen selbst gewichten.
    Zum Beispiel bin ich mir sicher dass andere Betrachter die Reihenfolge ihres Blicks
    ganz individuell anders haben , die Bildgestaltung ermöglicht das.
    Im scheinbar Unspektakulären kann doch erstaunlich viel Finesse stecken, das zeigt mir
    das Foto in beeindruckender Weise.
    • Gerhard Körsgen 18/03/2024 16:34

      Mit der Schärfe auf dem Moosboden liegst Du schon richtig. Der vordere Rand des mittigen kleinen Pilzes hat davon noch was abbekommen. Generell kann eine etwas größere, detailliertere Sicht schon helfen. Wobei ich selbst auf einem 15,6 Zoll Screen eines kalibrierten Laptop-Monitor s schaue, auch nicht übermäßig groß. Worauf guckst Du denn ?
    • Gerhard Körsgen 18/03/2024 16:59

      Na reicht doch, daran hängt jetzt nicht die ganze Bildbesprechung.
  • Mittelosteuropa-Entdecker 18/03/2024 10:18

    Was nehme ich wahr? Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir?
    Eigentlich ein sehr dankbares Motiv, wenn man sich Zeit dafür nimmt. Geht mir (vor allem bei Makros) selbst oft so, dass ich erst am großen Monitor zu Hause das Potential richtig erkenne und mich noch mal zehn Minuten an den Ort zurück wünsche. Viele schöne Pilzbilder entstehen "auf Augenhöhe", stimmt. Aber für einen Wow-Effekt beim Betrachter hätte man geduldiger herumspielen sollen, mit anderen Blenden und längeren Brennweiten beispielsweise, vielleicht auch mit zusätzlichem Licht (einer Taschenlampe) sowie bei der Nachbearbeitung (Helligkeit, Ausschnitt, ...) 

    Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich?
    Ein entspannter Herbstspaziergang, wahrscheinlich verbunden mit einer leckeren Mahlzeit danach. Ein Erinnerungsfoto, bei dem die Gestaltungsmöglichkeiten nicht völlig ausgereizt wurden. Allerdings entzieht sich meiner Kenntnis, wie gut man dort den Standort variieren konnte.