einen Grund zur Flucht gibt's immer
auf meinen Weg sich mit der Streetfotografie zu versuchen fand ich die zerbrochen Scheibe und die Person von hinten als Motiv reizvoll. Aber genau in dem Moment steht sie auf um zu gehen. Der Grund ist mir nicht bekannt.... es könnte auch die Flucht vor der Fotomaschine gewesen sein. Sicher nicht der Schreck vor der gebrochenen Scheibe
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Commenti
49
La discussione di questa foto è stata disattivata.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/12/2021 9:25
Die Diskussion hier ist nun beendet, Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/12/2021 9:25
fotosichtig schreibt: “Es hat mich begeistert… Es gab einen Kommentar der genau passte.. Was ich mir dachte als das Bild gemacht wurde… und es hat mich erfreut wie viel Interpretation von diesem Bild möglich ist.Danke, den ich werde nun mehr über die Interpretation der Bilder nachdenken.”
Gerhard Körsgen 02/12/2021 14:13
So ein Scheibensprung ist fotografisch eine feine Sache, vor allem wenn man im Gegenlicht dann mit den Schärfeebenen spielen kann.Hier ist insbesondere gut dass die Ausläufer des Risses eine Art "Flügelpaar" bilden in den die vorbeieilende Frau gut eingefügt ist.
"Engel-Assoziation" bei mir.
Ob Zufall oder geplant ist dabei egal, es wirkt und macht die Bildwirkung etwas suggestiver.
Für eine Übung in Sachen streetfotografie finde ich es gelungen.
Angenehm "zeitlos".
Meister des Genres hätten noch mehr Suggestivität herausgekitzelt, möglicherweise durch mehr Weitwinkel, mehr erkennbare Ortsspezifik, eine "verbindlichere Story".
Aber als agorabild ist es genau richtig und gut dass eben NICHT alles "ausformuliert" ist.
Sehenswerter Beitrag.
wittebuxe 01/12/2021 15:38
Nur scheinbar "flieht" die Dame von ihrem Sitze, es geht ihr lediglich auf den Sack - und demonstriert es derart - dass der Fotograf sich von hinten an sie heranpirschte, um - scheinbar ungesehen - sie ihres Abbildes zu berauben, doch wurde er, vielleicht nicht völlig unerwartet, durch Reflektion und Schattenverteilung in den Rissen des anscheinend nicht besonders sicheren Sicherheitsglases und der Spiegelung in der Oberfläche ihres Handys hilfreich verraten; somit sie brüsk ihre anscheinend papierne Budikentasche und sich selbst in Sicherheit bringen musste - man weiß ja nie, wer sich so hinter einem herumtreibt!?Allerdings macht sie selbst beim Entfernen immer noch eine gute Figur, nur schlecht verhüllt ihr warmer Mantel ihre wohlgefällige, stolze Gestalt, und ihre wuschelige, prächtige Haarpracht macht dieses geklaute Sujet "Auf der Flucht" doch noch zu einer lohnenswerten Betrachtung.
Äh - hatte sie nicht Erbsensuppe zu Mittag bei Erna am Markt?
Matthias von Schramm 01/12/2021 10:07
So muss man mittlerweile entnehmen, dass dieses Bild zu Erzählungen verleitet. In diesem Fall besser so gesagt, als behauptet, es sei wirklich erzählerisch, da bin ich etwas zwiegespalten. Hier auf Vandalen zu schließen (viele Jahrhunderte her ihre Existenz) wäre mir nicht eingefallen und Ungalantes über die weibliche Person ist nicht Teil meines Voyeurismus. Zudem frage ich mich, ob der eine oder andere vor der allgemeinen Nutzung von Farbfilmen dem Fotografenhobby gefrönt hätte!? Wohl kaum. Wohl in jedem SW den fehlenden Trost vergeblich gesucht. Insofern ein interessantes Experiment, dass Agora uns jetzt das vierte monochrome Bild nacheinander "zumutet":Denke ich hier aber an Flucht, dann an ein Foto für ein Taschenbuch mit Krimicover. Dort dann tatsächlich gequetschter und hochkant. So flüchtet die Person vor dem Täter, bzw. sie flüchtet als Täterin. Letzteres hätte als Krimi für mich Charme. In der scheinbaren Einkaufstasche für 50 Cent befinden sich wichtige Unterlagen einer chinesischen Delegation in der Pläne zur feindlich wirtschaftlichen Übernahme zur Weltregierung hin zu finden sind. Diese Detektivin auf dem Bild (gebürtige Griechin) Althea Papadopoulos-Meyer war bei dem ortsansässigen Chinesen nach dem Besuch in einer Filiale einer Supermarktkette essen, hat wie eine Touristin oder deutsche Kundin Huhn süß-sauer bestellt und beim scheinbaren Gang auf die Toilette in den Privaträumen des chinesischen Betreibers, diese Unterlagen entwendet. Das ganze geschah in einer mittelgroßen deutschen Stadt wie Münster, Osnabrück, Bielefeld, Paderborn, oder noch besser Detmold, wahrscheinlich aber doch in Celle. Auf der Flucht gab es einen kurzen Schusswechsel, der ausser durch Luftdruck bedingt, nur eine geborstene Scheibe hinterließ.
Da das aber auch unwahrscheinlich ist, denke ich bei diesem Bild an "Bird of Prey" von Uriah Heep:
"Watches like an eagle from its eerie
Then like a bird of prey she captures me
But I am older and more wise than you
Bird of prey straight into me you flew
Fly away ..."
N. Nescio 01/12/2021 0:00
sie hat hohlkreuz und keine freundin, die ihr die tasche trägt.moderne stadt, wo alles lieblos ist - kein auto fährt, der bus kommt nicht und die telefonzelle kaputt, so wie die scheibe. aber sie hat kein handy am ohr. keine bar in der nähe und auch kein gastgarten. auch der fotograf ist von der frau durch eine scheibe getrennt. moderne zeiten. statt bäumen ist alles voller dunkler säulen. ein sprayer hat die scheibe beschriftet. netter text? bestimmt nicht - weil es keine videoüberwachung da gibt. offensichtlich für die stadtregierung uninteressante gegend. was symbolisieren die sprünge in der scheibe. durch die man das hinterteil sieht? alles lieblos kaputt. auch der titel spricht von flucht. ich wär auch geflüchtet. dass keiner der kommentierenden die trostlosigkeit der abgebildeten situation erwähnt, läßt mich annehmen, daß die im bild erzeugte stimmung wohl normalität des stadtlebens sei. stell dir vor, ein vögelchen setzte sich ins bild und zwitscherte - das würde alles ändern. da wär dann plötzlich ihr hintern fantasievoll - auch wenn die abgebildete bestimmt solche fantasien nimmer hat - kann man in so einer stadszene auch nicht haben, und dann stell dir vor, die säulen wären grün, die sprayerfarben blau-gelb, die damenjacke seriös-beige samt gebügelter schwarzer hose, die tasche hättt erkennbare farbige textilstruktur, die dächer rot und die häuser in angenehm-dezenter farbe. das ist der fluch von sw. ansonsten ist das bild ganz gut gestaltet.
ha, wenn ich das quadratische vorschaubildcheb grob ansehe, dann sehe ich eine dynamische, vorwärtsstrebende frau, der ich ein fahrrad andichte. ein positiver schnitt also, das quadratische.
tanu676 30/11/2021 21:43
ein Foto das viele Geschichten zulässt für mich ein würdiges Agorafotohg Tanu
Hella v. Seydewitz 30/11/2021 20:28
Die Worte des Titels verbinden die Frau mit der zerstörten Scheibe. Eigentlich gibt es keine Verbindung. So denkt man sich in das Foto hinein: Scheibe zerstört, blöde Vandalen, sind das Einschüsse?, wohin geht sie, woher kommt sie? Wenn sie flieht, vor was? Vor dem Ehemann, vor dem Ladenbesitzer, der Polizei. Gut, man kommt zu dem Ergebnis, dass der Titel in die Irre leitet, aber ein weniger plakativer hätte die Aufmerksamkeit vielleicht nicht so geweckt. Ich finde eine Lehre aus dem Foto ist, dass man mit Worten viel bewirken kann.Die Darstellung an sich finde ich stark, weil schwarz-weiß einfach gut zum Motiv passt.
VG Hella
Wolfgang Wilhelm Itter 30/11/2021 18:03
Hallomeine erste Wahrnehmung darf ich hier nicht öffentlich kundtun.
Gut gesehen, im richtigen Augenblick fotografiert.
Bis dann
wo
lenmos 30/11/2021 10:21
Die Sprünge in der Scheibe, isoliert wie ein Wesen mit vielen suchenden Beinen, das in die weite Welt hinaus will, aber dort festgesetzt ist, während das Leben draußen vorbei zieht.Zwei unabhängige Dinge in Relation bringen zu wollen, ist eine gute Idee. Nur fehlt mir hier doch die Phantasie um das gebrochene Glas mit der Frau in Beziehung zu sehen. Aber diese gehört einfach zur Welt da draußen und macht diese etwas weniger leer und verringert die Unerreichbarkeit, die durch die geringe Schärfentiefe suggeriert wird.
Gerd Scheel 30/11/2021 9:54
Hier wieder rum ist die Geschichte zu dem Bildhilfreich, weil das Glück, sich mit street zu beschäftigen,
solches Foto hervorbrachte und trotzdem Raum für
eigene Interpretationen lässt.
.... und für mich s/w perfekt.
_visual_notes_ 29/11/2021 20:04
Es gibt vielleicht keine stringente Story, was eine Frau mit Plastiktüte zu tun haben könnte mit dieser kaputten Scheibe, aber rein visuell betrachtet mag ich das Bild. Starke dunkle vertikale Linien, dazu die ebenfalls fast senkrechten Risse in der Scheibe, das mag ich. Auch das Flüchtige, die Frau wirkt auf mich tatsächlich fast wie auf der Flucht, was vor allem durch die geradezu fliegende Tasche verursacht ist.Gardin 29/11/2021 15:54
"Glück und Glas, wie leicht bricht das." Der Spruch fiel mir ein als ich das Foto betrachtete.Ich sehe auf einem Schwarz-weiß-Foto eine zerbrochene Glasscheibe und dahinter leicht verschwommen, eine junge, modisch gekleidete, lang- und dunkelhaarige Frau die mit schwingender Einkaufstüte davon eilt.
Ich vermute, dass die/der FotografIn das Foto hinter dem Wartebereich einer Bushaltestelle aufgenommen hat. Durch die "schräge" Perspektive ist die Splitterung des Glases sehr gut zu erkennen und der "Fluchtweg" wird optisch verlängert.
Wenn ich etwas in das Foto hineininterpretieren sollte, (was ja eigentlich nicht notwendig ist) würde ich vermuten, ein Paar hat sich genervt nach getätigten Einkäufen gestritten und die Frau hat erbost die Flucht ergriffen.
Zur richtigen Zeit, die richtige Perspektive gewählt und abgedrückt. Für mich eine gelungene Street Fotografie.
framebyframe 29/11/2021 11:35
Die Sprünge in der Scheibe 'springen' nicht so recht über auf das weit hergeholte Geschehen, dass die sich fort bewegende Dame mit der Einkaufstasche etwas zu tun gehabt haben könnte mit der Entstehung des Scheibenschadens. Ihr Habitus löst nicht aus, dass da jemand hier fluchtartig das Weite suchte. Ein Zustand der gesprungenen Scheibe und eine Handlung bringt hier der Zufall des Abdrückens auf ein Bild. Vermutlich sieht eine Version ohne Handlungseinschub mit dem leeren Hintergrund noch weniger aussagekräftig aus, so dass hier zumindest der Hingucker mit der Scheibe ist und eine gedankliche Option, eine Verbindung herzustellen suggeriert wird. Die Idee ist ja gar nicht schlecht. Das hätte man dann inszenieren können, einfach.TheSebastian 28/11/2021 21:51
Gefällt mir gut! Wenn ich ich wäre, hätte ich glaube ich das ganze beschnitten, sodass links der Dame und rechts der Tasche das Bild schon zu Ende wäre, oder sogar links die Dame halb beschnitten, aus dem Bild flüchtend. Das sehr gelungen aufgenommene Glasbruch wäre meiner Meinung dann stärker im Mittelpunkt und der Fluchtgedanke "aus dem Bild" hinaus noch mehr hervorgehoben