ESSEY-LÈS-NANCY (F, Meurthe-et-Moselle), Église St-Georges, Mittelschiff von Westen
Die Kirche Saint-Georges liegt inmitten des mehrfach erweiterten Friedhofs nördlich oberhalb des Ortes Essey, östlich neben dem rudimentär erhaltenen oberen Schloss. Die Stadt gehört zum Gemeindeverband Grand Nancy, am östlichen Rand der Agglomeration.
Die wegen der abgelegenen Lage meistens geschlossene Kirche ist zugehörig zur Pfarrei Saint-Pie X et Saint-Luc.
Hauptbauphasen: 1. Hälfte 12. Jh. (Glockenturm), 2. Hälfte 15. Jh., 1. Hälfte 16. Jh. (Hinzufügung des Westjoches am südlichen Seitenschiff). Die beiden westlichen Joche des nördlichen Seitenschiffes wurden wohl erst Ende des 19. Jhs. hinzugefügt (Baufuge, Fensterformen).
Stufenhalle über unregelmäßigem Grundriss. An den schlanken romanischen Westturm schließt sich ein schmales und ein quadratisches, sterngewölbtes Mittelschiffsjoch, gefolgt von einem fluchtenden, ebenfalls sterngewölbtem »Querhaus« und einem 5/8-Chor, ebenfalls mit Sterngewölben. Trotz einiger Unregelmäßigkeiten erscheint die Kirche als recht einheitlicher Bau des ausgehenden 15. Jahrhunderts, noch ohne (erste) Renaissanceformen, wie sie die Kirche im nahen Dommartin-sous-Amance in reicher Ausprägung aufweist. Die zentralisierende Raumform stelt gewissermaßen ein Mittelding dar zwischen den in Lothringen und der Champagne verbreiteten, eher niedrigen Stufenhallen und den spätgotischen Basiliken mit Querschiff Südlothringens, deren schönste Beispiele die Pfarrkirchen in Vézelise (Meurte-et-Moselle) und Châtel-sur-Moselle (Vosges) darstellen.
Literatur:
[Adolphe] LANG, Notice sur l'église d'Essey-lès-Nancy, in: Mémoires de la Société d'archéologie lorraine, Seconde série – 10e volume, 1868, S. 292–301;
RAINER SLOTTA, Romanische Architektur im lothringischen Departement Meurthe-et-Moselle (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde, Band 20), Bonn 1976, S. 155, 290 (nur zum Glockenturm);
PETER VOLKELT, HORST VAN HEES, Reclams Kunstführer Frankreich Bd. III – Lothringen, Ardennen, Ostchampagne – Kunstdenkmäler und Museen, Stuttgart 1983, S. 143 f.
Aufgenommen mit Nikon D700 und PC-E-Nikkor 1:3,5/24mm von einem Novoflex Quadropod. Bearbeitung mit Nikon Capture NX2 und Photoshop CS 5.1. Hier war einiges zu tun, weil das Schiff sehr dunkel, der 5/8 Schluss hingegen ziemlich hell ist und die Fenster doch spürbar überstrahlten. Dennoch denke ich, dass der Helligkeitsunterschied durch die lokalen Kontrastanhebungen nicht zu sehr verwischt worden ist.
Andy-p 30/09/2018 20:40
Hallo Uwe, schon lange nichts von Dir gesehen. Mir ist sie auch etwas zu hell aber die Säulen und Strukturen kommen gut zur Geltung.LG Andy
Olaf D. Hennig 30/09/2018 16:56
Das Gewölbe und die Streben kommen auf Deinem Foto bestens zur Geltung.Obwohl ich die Kirche natürlich nicht kenne, glaube ich, dass die warmen Töne ein wenig zu stark ausgefallen sind auf Deinem Foto.