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für J.

"Kaum ein Schatten wird erinnern an das, was war.

Unsere Altäre werden längst abgeräumt sein,

wenn die Ruinen unserer Seelen lautlos zusammenbrechen,

wenn sie dahinsinken als unendlicher Kuß innigster Umarmung

in den Urstrom zurück, aus dem sie gerufen wurden,

um sich zu erkennen.


Ein Zug kommt und fährt nach irgendwo. Jemand wartet.

Von Fern wehen Glockenklänge in den Abend hinein.


Bedenke, Mensch, daß du sterblich bist. Bedenke, liebe Seele,

du bleibst auf immer fremd und das Vertraute ist meist nur eine Illusion.


Über allem thront die mächtige Brandung der Zeit.

Echo von Echo.

Was uns bleibt, sind der Schmerz, das Vergessen und das Verzeihen."


Pater Arsenius Wispelhardt

(aus: Spirituelle Aufzeichnungen 1928-32,
erste und einzige Ausgabe 1964)

~

Camera obscura - 6x12 - Alter Diafilm gecrosst - digital nicht verändert

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