Geplatzte Träume
Manch einer wird sich fragen, was eigentlich aus Leopold wurde.
Zuletzt hörte man ja von ihm, dass er zu einer aufregenden Fahrt auf einem grünen Fass von Agadir aus in Richtung Amerika aufbrach, unterwegs aber von den Unbilden der Natur gen Afrika verschlagen wurde und schließlich auf einer Seychellen-Insel landete.
Hier die ganze Geschichte zu der Fahrt:
Als letztes Lebenszeichen gilt, dass er neben seinem Schild
„ SCHWIMMING WIS HAIS FÜMPF ÄURO“
an einem Strand auf den Seychellen in der Sonne lag und auf Kundschaft wartete.
Das Geschäftsmodel erwies sich jedoch als untauglich ( was man mit etwas Nachdenken gleich gewusst hätte! Wenn man's denn weiß ... Aber was will man von einem hohlen Kopf erwarten!!), und so war er erleichtert, als eine Frau Gerlinde M. aus H. an der E. den völlig entkräfteten, nachgerade ausgemergelten Wicht am Strand entdeckte und ihn mitnahm.
Frau M. hatte ein gutes Herz und peppelte den Kleinen wieder auf. Nach einem ausgiebigen Schaumbad nahm sie schließlich ihr Tuschkästlein zur Hand und richtete das zerzauste Gewand mit viel Liebe – und zugegeben etwas Spucke – wieder her.
Schließlich brachte sie das Kerlchen zum Hafen und rang einem dort vor Anker liegenden Segler das Versprechen ab, Leopold mit bis zum nächstgrößeren Hafen zu nehmen, damit er sich auf eines der Kreuzfahrtschiffe schleichen könne, um wieder gen Heimat zu reisen.
Wehmut machte sich breit und dem Leopold das Herz schwer, denn er würde sie schon vermissen … diese Leichtigkeit des Seins im Sonnenschein, vor allem aber diese Owumbaneger. Doch freute er sich auch auf die Kumpels daheim, denen er viel zu erzählen hatte ...
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... und warum diese Heimreise eigentlich ein Missverständnis war, erfährt man hier ... live und direkt geschildert von Klacky
!
Ruth U. 21/08/2019 18:07
Das sind ja Geschichten hier ... ganze Romane, da ist man glatt zu Tränen gerührt.Klacky 21/08/2019 14:54
Ja, bei den Owumbanegern hatte Leopold viel gelernt, denn nachts hatte er sich immer in den Urwald geschlichen und ihnen aus dem Gebüsch heraus zugeschaut. Im Takt der Trommeln wippte sein Fuß immer mit.In der dritten Nacht geschah es dann, er hatte sich in die Sache reingesteigert bzw. sich von den Klängen und dem Getrommle mitreißen lassen und sich passend dazu auf die Schenkel geschlagen. Das konnte nicht gerne verborgen bleiben. Er wurde entdeckt. Die Owumbaneger zerrten ihn auf den Dorfplatz. Im Schein der Fackeln wurde er bestaunt, angefaßt und hier und da gekniffen. So was wie ihn hatten die ONs noch nie gesehen. Sie wollen wissen, ob er echt war. Augenscheinlich hielt er der Prüfung stand. Da hoben sie ihn auf einen Schild und trugen ihn im Kreis um den Dorfplatz. Viel Getrommle, viel Getanze, viel Owumba!, Owumba!, Owumbarassasa! Gar kriegerisch sah das aus, wie sie mit ihren langen Speeren immer wieder auf ihn zeigten und dann in den Busch, dann wieder geradeaus, dann in den Himmel und so. Bei jedem zehnten Takt stampften sie heftig auf, riefen Owumba! in die Nacht und tranken jede Menge vergorene Kokosmilch. Die Tänze wurde immer heftiger, nun kamen auch die Owumbafrauen, wie ihre Männer leicht- oder gar nicht beschürzt aus den Hütten, überschütteten Leopold mit Negerküssen und flößten auch ihm indigene Kokosmilch, 45% vol. alk. ein. Es war eine Jenseitsparty! Kein sauerländischer DJ hatte je eine bessere Stimmung auf dem dance floor wie die Owumbas hier zwischen Busch und Beach.
Am nächsten Morgen wurde Leopold von Frau M. aus H. an der E. unter vollkommener Verkennung der Tatsachen am Beach entdeckt und mitgeschleppt. (Siehe oben)
Sie verfrachtete ihn auf einen Segler, Dreimast samt Bugspriet aber ohne Motor. Dieser brachte ihn in einer abenteuerlichen Seereise, auf der Leopold seekrank wurde und nichts anders wollte, als sterben (denn nur bei diesem Wunsche ist man wirklich seekrank), und sich die Seele zehnmal aus dem Leib kotzte, in nächsten Hafen, Sansibar war es, dort wurde Leopold einem Kreuzfahrtschiff übergeben, einem der AIDA-Klasse, das auch sone schicke Bar hatte, wie die vonner Ruth, wo Leopold sich jeden Abend mit Schuhkrem einschmierte und mit Lendenschurz bekleidet als "Orinal-Owumba aus Carumba" auftrat und sich jede Menge Trinkgeld verdiente. In der Bar fielen vor allem ein Damen-Zirkel auf, dessen Mitglieder und vor allem -rinnen, ihm kräftig zuprosteten und ihn mit Trinkgeld verwöhnten. Einige, daring, daring, steckten ihm sogar Geldscheine hinter seinen Bananenschurz, wunderten sich nur, wenn sie die Hand gebräunt wieder zurückzogen. Auf Schuhkrem kamen sie nie.
Der Owumba aus Carumba war seine neue Geschäftsidee.
Mal sehn, wie lange die hält.
Mira Culix 21/08/2019 13:36
Ach ja, und nun sitzt er da, macht am Wochenende einen Ausflug zur Talsperre und schaut sehnsuchtsvoll über das Wasser ...Heide G. 21/08/2019 11:14
das ist schon eine Geschichte, die zu Herzen geht. Fürwahr!Starcad 21/08/2019 11:04
In Attendorn ist es aber auch sehr schön.LG Marc